Kultur

Kinostart “Die nackte Kanone”: Rettet dieser Film die Anarcho-Komödie? | ABC-Z

Die 2000er und 2010er Jahre waren eine goldene Epoche für die Hollywood-Komödie – mit Titeln wie “Hangover”, “Brautalarm” oder “The Interview”. Doch zuletzt, so schien es, war von der klassischen Kinokomödie der Traumfabrik nicht mehr viel übrig. Filme wie “Deadpool & Wolverine” oder “Barbie” brachten ihr Publikum zwar zum Lachen, waren aber gleichzeitig auch Superheldenspektakel oder ein feministischer Sommerblockbuster – während das Genre in Reinform auf den kleineren, heimischen Streaming-Bildschirm zu wandern schien.

Mit der Neuauflage von “Die nackte Kanone”, einem sogenannten Legacy-Sequel, das die Handlung der von 1988 bis 1994 erschienenen Originaltrilogie fortsetzt, soll sich das nun ändern. Vor dem Filmstart gab es jedoch jede Menge Fragen: Kann Action-Recke Liam Neeson (73) tatsächlich lustig sein? Und vermögen Regisseur Akiva Schaffer (47, “Popstar: Never Stop Never Stopping”) und Produzent und “Family Guy”-Macher Seth MacFarlane (51) tatsächlich genauso viele Gags auf die Leinwand zu zaubern wie das legendäre “Nackte Kanone”-Trio Jerry Zucker (75), Jim Abrahams (1944-2024) und David Zucker (77)? All diese Fragen sind erfreulicherweise größtenteils mit Ja zu beantworten.

Darum geht es in “Die nackte Kanone”

Lt. Frank Drebin Jr. (Neeson) tritt in “Die nackte Kanone” in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters. In Drebins Polizeirevier in Los Angeles hat sich indes nicht sonderlich viel verändert im Vergleich zu den früheren “Nackte Kanone”-Filmen. Noch immer laufen hier mürrische Männer in billig aussehenden Anzügen herum, während auch Drebins Sidekick Capt. Ed Hocken Jr. (Paul Walter Hauser, 38) auf einen berühmten Vater im Polizeidienst zurückblicken kann.

Der Stein der Handlung kommt ins Rollen, als eine mysteriöse Femme fatale (Pamela Anderson, 58) im Polizeirevier aufkreuzt, Drebin den Kopf verdreht und den knallharten Cop gleichzeitig bittet, im Fall ihres angeblich durch Selbstmord ums Leben gekommenen Bruders zu ermitteln. Das führt Drebin auf die Spur des Tech-Milliardärs Richard Cane (Danny Huston, 63)…

Gelungene Gags und harte Slapstick-Kämpfe

In einer Anarcho-Komödie wie “Die nackte Kanone”, das ist klar, ist die Handlung zweitrangig. Viel wichtiger ist hier das konstante Bombardement mit Slapstick-Gags, zuweilen nur schwer ins Deutsche übersetzbaren Wortwitzen und Parodien anderer beliebter Filme.

Gerade letzteres gelingt den Machern der Neuauflage von “Die nackte Kanone” besonders durch ihren Hauptdarsteller Liam Neeson. Denn der startete nach Auftritten in Werken wie “Schindlers Liste” oder “Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung” bekanntermaßen ab dem Jahr 2008 und “Taken” eine Art Zweitkarriere als beinharter Actiondarsteller in einer schier endlosen Reihe an sich stark ähnelnden Filmen wie “Unknown Identity”, “Run All Night” oder “The Commuter”.

Aufgewärmt und doch immer noch umwerfend

Die humoristischen Slapstick-Kämpfe in der neuen “Nackte Kanone” fallen passend zum Hauptdarsteller jetzt wesentlich härter aus als noch die Kissenwürfe und vergleichbaren Konfrontationen in der Originaltrilogie. Neeson beißt hier etwa den Lauf einer Waffe ab oder reißt einem Gegner die Arme ab, um ihn mit diesen anschließend genüsslich zu verprügeln.

Wenig überraschend sind nicht alle Gags und Witze aus “Die nackte Kanone” originell oder tatsächlich neu. Zwar lassen sich die Macher, zu denen als Autoren auch Dan Gregor und Doug Mand gehören, einiges einfallen, für die größten Lacher sorgen jedoch alte, schon bekannte Witze aus der Originaltrilogie oder ähnlichen Werken wie “Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug” oder den “Austin Powers”-Filmen.

Doch diese Witze sind auch im Jahr 2025 noch so gut und zum Schreien komisch, dass nichts dagegen spricht, sie für eine ganz neue Generation an Zuschauerinnen und Zuschauern neu aufzulegen.


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