Kiesbeet investieren: Perfekt für sonnige Standorte | ABC-Z

AUDIO: Instinktiv schöne Sitzplätze im Garten schaffen (28 Min)
Stand: 08.08.2025 11:11 Uhr
Sonnenliebende Pflanzen mit geringem Wasserbedarf gedeihen besonders gut in einem Kiesbeet. Das sieht nicht nur attraktiv aus, sondern ist auch insektenfreundlich und ideal, um lauschige Sitzplätze zu gestalten.
Öde Schottergärten ohne Pflanzen sehen nicht nur trostlos aus, sie sind auch aus ökologischer Sicht wertlos, weil sie Wildbienen und anderen Insekten den Lebensraum nehmen. In den meisten Bundesländern sind sie sogar verboten. Stattdessen kann man Beete mit Steinen und Kies so gestalten, das diese sowohl attraktiv als auch ökologisch sinnvoll sind.
Ideal für sonnige Standorte
Kiesbeete eignen sich mit ihrem steinigen Boden besonders für Pflanzen, die es gern sonnig mögen und mit wenig Wasser auskommen – in Zeiten des Klimawandels mit häufigeren Dürreperioden ideal. Richtig bepflanzt sind die Beete pflegeleicht. Wer mag, richtet sich im Kiesbeet einen kleinen Sitzplatz ein und pflanzt drumherum eine Auswahl schöner und duftender Pflanzen.
Kiesbeet bepflanzen: Diese Pflanzen eignen sich
Es gibt eine große Auswahl von Stauden und Ziergräsern, die sich in einem Kiesbeet hervorragend entwickeln. Auch mediterrane Kräuter fühlen sich dort wohl. Eine Auswahl:
Geeignete Stauden für ein Kiesbeet
- Dalmatiner-Silbergarbe (Achillea ageratifolia)
- Schafgarbe (Achillea tomentosa)
- Duftnessel Agastache)
- Polster-Silberraute (Artemisia schmidtiana “Nana”)
- Färberhülse (Baptisia)
- Rauhblattaster (Aster novae-angliae “Purple Dome”)
- Rote Spornblume (Centranthus ruber)
- Silber-Fiederpolster (Cotula hispida)
- Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum)
- Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum “Blue Star”)
- Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana niciciana)
- Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissus)
- Prachtkerze (Gaura lindheimeri)
- Grauer Storchschnabel (Geranium cinereum “Ballerina”)
- Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum)
- Schleifenblume (Iberis sempervirens “Schneeflocke”)
- Lavendel (Lavandula angustifolia “Hidcote Blue”)
- Katzenminze (Nepeta)
- Dost, Origanum (Origanum laevigatum)
- Brandkraut (Phlomis tuberosa)
- Steppensalbei (Salvia nemorosa)
- Echter Salbei (Salvia officinalis)
- Muskateller-Salbei (Salvia sclarea “Vatican White”)
- Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata “Purple Rain”)
- Rosmarin (Salvia rosmarinus)
- Wollziest (Stachys byzantina)
- Zottiger Ziest (Stachys monnieri “Hummelo”)
- Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis)
- Purpur-Sonnenhut (Echinacea)
- Thymian (Thymus)
- Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)
- Palmlilie (Yucca filamentosa)
Geeignete Ziergräser:
- Riesen-Federgras (Stipa gigantea)
- Mädchenhaargras (Stipa/Nasella tenuissima)
- Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutiflora “Karl Foerster”)
- Orient-Lampenputzergras (Pennisetum orientale “Karley Rose”)
- Dunkles Lampenputzergras (Pennisetum viridescens)
Manche Arten neigen dazu, sich sehr schnell zu vermehren. Wer das nicht wünscht, sollte auf folgende Pflanzen besser verzichten: Mädchenhaargras, Karthäusernelke, Quirlblättriger Salbei, Zypressenwolfsmilch und Zwiebelpflanzen wie Roter Kugellauch (Allium sphaerocephalon).
Mineralmulch schützt vor Verdunstung und Unkraut
Kiesbeete bestehen an der Oberfläche aus einer mineralischen Mulchschicht. Diese schützt vor Verdunstung, Unkraut und Frost. Der geschätzte Pflegeaufwand ist relativ gering: Er liegt bei etwa fünf Minuten pro Quadratmeter und Jahr. Zudem muss das Beet nur selten gewässert werden.
Kiesbeet anlegen und Erde richtig vorbereiten
Wichtig: Ein Kiesbeet mit trockenheitsresistenten Pflanzen darf keine Staunässe bilden, die Erde nicht verdichtet sein. Hat die Gartenerde einen hohen Anteil Lehm oder Ton, muss eine Schicht von etwa 30 Zentimeter abgetragen und der Boden aufgelockert werden. Ein Teil des Gartenbodens wird mit Kies (Körnung etwa 16 bis 32 Millimeter) und Sand vermengt, sodass das Substrat durchlässiger wird und wenig Nährstoffe enthält. Der Anteil an Erde sollte höchstens 20 Prozent betragen, der mineralische Anteil mindestens 80 Prozent. Sandigem Gartenboden muss entsprechend weniger Sand und Kies beigemengt werden.
Ziersplitt oder Zierkies als Mulchschicht verwenden
Ist der Boden vorbereitet, können die Pflanzen gesetzt werden. Wer sichergehen will, dass wirklich kein Unkraut wächst, kann wasser- und luftdurchlässiges Gartenvlies verlegen. Dieses wird an den Stellen eingeschnitten, an denen die neuen Pflanzen wachsen sollen. Tipp: Beim Einsetzen der Pflanzen ist es ratsam, die obere Schicht des Wurzelballens zu entfernen, da sie oft noch Samen von Unkraut enthält.
Als Letztes wird eine fünf bis zehn Zentimeter hohe Schicht aus Ziersplitt oder Zierkies ausgebracht. Empfehlenswert ist eine Körnung von 8 bis 16 Millimetern. Dabei möglichst keine verschiedenen Sorten und Farben mischen, das Beet kann dadurch optisch unruhig wirken.
Die Gestaltung an die Umgebung anpassen
Liegt das Kiesbeet in unmittelbarer Näher einer Mauer, der Terrasse oder des Hauses, bietet es sich an, ein Material zu verwenden, das dem umgebenden Gestein farblich ähnelt. Ein paar größere Steine, wie zufällig eingestreut, können schöne Akzente setzen. Schwarze Steine sind wegen ihrer wärmespeichernden Eigenschaften weniger empfehlenswert. Das gilt auch für weiße Steine, die Sonnenstrahlen stark reflektieren.