KI und Drohnen sollen Minen finden – Landkreis München | ABC-Z

Zu den tückischsten Waffen der modernen Kriegsführung gehören Landminen. Anders als andere Waffentypen zielen sie darauf ab, zunächst unentdeckt zu bleiben und ganze Gebiete dauerhaft unzugänglich zu machen. Insbesondere für die Zivilbevölkerung stellt dies oft noch Jahrzehnte nach dem Ende eines Krieges eine Bedrohung dar. Denn Minen und Blindgänger aufzuspüren und zu entschärfen, ist eine gleichermaßen mühsame wie gefährliche Aufgabe.
Diese Aufgabe soll durch das europäische Forschungsprojekt „Genius“ künftig erleichtert werden. Beteiligt ist daran unter anderem die Universität der Bundeswehr München in Neubiberg. Ziel des Projektes ist es, Sprengsätze und Landminen mittels eines neuen Ansatzes zu erkennen. Dieser umfasst ein Zusammenspiel aus Drohnen, spezieller Sensortechnik und künstlicher Intelligenz. An der Bundeswehr-Universität ist Peter Stütz, Professor für Luftfahrtechnik, mit seinem Team für das Projekt verantwortlich. Stütz betont: „Die entscheidende Stärke von Genius liegt in seinem umfassenden Systemansatz, der verschiedene Sensorfähigkeiten und Plattformen integriert.“
Neben der Bundeswehr-Uni sind 17 weitere Hochschulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus insgesamt sieben EU-Mitgliedsstaaten an dem Projekt beteiligt. Gefördert wird die rund 25 Millionen Euro teure Forschung durch den europäischen Verteidigungsfonds.
Die Universität selbst spricht davon, dass die „wegweisende Initiative“ die „Erkennung und Neutralisierung von Bedrohungen in der modernen Kriegsführung revolutionieren soll“. Ob das gelingen kann, wird sich frühstens in drei Jahren zeigen. Dann nämlich wird das „Genius“-Projekt abgeschlossen sein.