Keine Chance gegen FC Bayern: Leverkusen landet hart auf dem Boden der Realität | ABC-Z

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Bayer 04 Leverkusen war im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Bayern chancenlos. Dass der Unterschied gegen die Münchner so groß ist, damit hätte kaum jemand gerechnet.
Es war eine harte und ungebremste Landung mit zwei deutlichen Pleiten: Kumuliert mit 0:5 hatte sich der FC Bayern gegen Bayer 04 Leverkusen im Achtelfinale der Champions League durchgesetzt. Viel herber konnte der Aufprall in die Realität für die Werkself kaum sein – die insgesamt über 180 Minuten chancenlos war.
Das schien auch Trainer Xabi Alonso unmittelbar nach Schlusspfiff so zu realisieren. Mit regungloser Miene ging er mit hoch erhobenen Kopf über das Spielfeld und gratulierte nahezu allen Spielern der Münchner fair zu ihrem hoch verdienten Sieg und zum Erreichen des Viertelfinales.
Großer nächster Schritt
Aber natürlich war die Enttäuschung über das Ausscheiden bei allen Leverkusenern sicht- und spürbar. Der noch amtierende deutsche Meister hatte sich in der Runde der letzten 16 Teams viel mehr ausgerechnet – und wurde jäh von deutlich besseren Münchnern ausgebremst. „Wir müssen den Erfolg der Bayern klar anerkennen“, sagte Bayer-Torhüter Lukas Hradecky. „Und wir müssen daraus lernen und uns weiter verbessern.“
Dass der Unterschied allerdings so groß sein würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. „Wir haben nicht heute das Achtelfinale verloren. Die Champions League ist ein Wettbewerb, in dem man nicht so viele Fehler machen darf„, sagte Alonso. „Bis jetzt haben wir eine große Entwicklung in der Mannschaft und im Verein geschafft. Aber der nächste Schritt ist sehr schwer.“
Ohne Wirtz wird es doppelt schwer
Es war eine Erkenntnis, die sich auch schon während der Gruppenphase angedeutet hatte. Auch wenn sich die Werkself als einzige deutsches Mannschaft direkt für die Runde der letzten 16 Teams qualifiziert hatte.
Bei Teams, die in der obersten Kategorie im europäischen Fußball angesiedelt sind – wie der FC Liverpool oder Atletico Madrid -, haben die Rheinländer noch Nachholbedarf in Sachen individueller Qualität. Gegen beide Gegner setzte es Niederlagen.
Und wenn dann – wie jetzt gegen den FC Bayern – auch noch Florian Wirtz verletzungsbedingt ausfällt, verringern sich die Chancen auf allerhöchstem Niveau weiter deutlich.
Duell noch nicht vorbei
Die Münchner hatten diese beiden Partien so ernst genommen wie wohl lange keine Spiele mehr. „Leverkusen ist ein richtiger Konkurrent. Wir haben unsere Arbeit gemacht und das sind zwei wichtige Siege für uns“, sagte Bayern-Trainer Vincent Kompany. Die Münchner haben in beiden Partien so routiniert, fehlerfrei und engagiert gespielt wie ein europäisches Topteam.
Umso wichtiger waren Kompany und seiner Mannschaft, ein echtes Statement zu setzen und auch wieder zu verdeutlichen, wer aus ihrer Sicht der Ligaprimus ist. „Wir haben in den letzten Jahren keine Ruhe bekommen und das wird auch so bleiben. Mein Gefühl sagt, dass dieses Duell noch nicht vorbei ist.“
Torflaute gegen die Münchner
In drei Spielen in Folge (die Bundesliga eingerechnet) haben die Leverkusener nun kein Tor mehr gegen die Münchner erzielt. In allen fünf Partien (mit DFB-Pokal) in dieser Spielzeit waren es gerade einmal zwei Treffer. immerhin ist ein Sieg dabei herausgesprungen.
Der zuletzt angewendete Überraschungseffekt mit einer veränderten Sturmformation um den schnellen Amine Adli, mit dem Alonso die Münchner irritieren und aus dem Konzept konnte, scheint seine Kraft verloren zu haben.
Und auch die jüngste Lösung mit dem robusten Strafraumstürmer Patrik Schick scheint nicht mehr zu wirken. Kompany scheint genau zu wissen, wie er Tore verhindern und die Werkself bezwingen kann. Alonso findet seinerseits keine neue Antworten (mehr).
„Die Leistung war okay„, sagte Alonso über sein Team – wohlwissend, dass höhere europäische Ziele mit dem aktuellen Team wohl kaum umsetzbar sein werden. Und der FC Bayern auf Dauer noch eine Nummer zu groß ist.