Kein Urteil im Postbankstreit | ABC-Z
Im Streit zwischen den ehemaligen Postbankaktionären und der Deutschen Bank wird es am Mittwoch doch kein Urteil des Oberlandesgerichts Köln geben. Der 13. Zivilsenat hat die Verhandlungen „wegen fortdauernden Beratungsbedarfs“ aufgehoben. Die Parteien hätte keine gütliche Einigung mitgeteilt, heißt es. Der Zivilsenat brauche noch mehr Zeit für seine Beratungen. Der Verkündungstermin wurde auf den 23. Oktober verlegt.
Offerte von 36,50 Euro je Aktie
Die Deutsche Bank bot den ehemaligen Aktionären der Postbank , deren Klagen beim OLG anhängig sind, zuletzt 36,50 Euro je Aktie, 11,50 Euro mehr als beim freiwilligen Übernahmeangebot. Indes wurde die Offerte erst am vergangenen Donnerstag unterbreitet und sollte bis zum gestrigen Montag von allen Beteiligten akzeptiert werden.
„Ich werte den Schritt des Gerichts als Aufforderung, sich zu einigen“, sagte Rechtsanwalt Jan Bayer, der einige Kläger vertritt, der F.A.Z.
„Wir haben immer gesagt, dass es sich um ein sehr komplexes Verfahren handelt. Daher begrüßen wir die Entscheidung des Gerichts, sich mehr Zeit für die Prüfung zu nehmen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank.
Es ist das dritte Mal, das die Kölner Senate sich mit dem seit Jahren schwelenden Rechtsstreit beschäftigen müssen. Bereits zwei Mal hat der Bundesgerichtshof das Verfahren zurückverwiesen, zuletzt Ende 2022.
Die Deutsche Bank hat nach einer mündlichen Verhandlung des Gerichts im April eine Rückstellung von 1,3 Milliarden Euro gebildet, um mögliche Ansprüche ehemaliger Postbankaktionäre zu befriedigen. Dies brachte sie im zurückliegenden zweiten Quartal in die Verlustzone.