Katharina Dröge: Grünenfraktion regt “Mobilitätsgarantie” auf dem Land an | ABC-Z
Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge, fordert einen flächendeckenden öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Regionen. “Wir möchten den Leuten versprechen: ‘Überall in Deutschland, egal, wo du wohnst, soll unter der Woche mindestens einmal pro Stunde ein Bus fahren, am Wochenende mindestens alle zwei Stunden'”, sagte Dröge der Nachrichtenagentur dpa. So sollten Bürgerinnen und Bürger bis zum nächsten Mittelzentrum kommen, “wo es Arzt, Apotheke, Supermärkte und im besten Fall auch einen Bahnanschluss gibt”, fügte sie hinzu.
In sehr kleinen Dörfern würde diese “Mobilitätsgarantie für den ländlichen Raum” mit Anruf-Sammeltaxis funktionieren, sagte Dröge. Sie forderte außerdem, dass das Deutschlandticket wie zu Beginn wieder 49 Euro kosten solle, auf Dauer weniger. Der Preis für das bundesweit gültige Monatsticket für den Nahverkehr steigt zum neuen Jahr von 58 auf 63 Euro.
Die Grünen wollten zeigen, dass alle etwas haben könnten vom Klimaschutz, sagte Dröge. “In einer Zeit steigender Preise wollen wir den Leuten sagen: Wir machen das Leben günstig und das Klima besser.”
Dröge fordert bei Überschüssen kostenfreien Solarstrom
Die Grünenpolitikerin sprach sich zudem dafür aus, Solarstrom kostenfrei verfügbar zu machen, wenn es mittags im Frühjahr und Sommer wetterbedingt Überschüsse gibt. Dafür müssten aber deutlich mehr Smart Meter installiert werden, sagte Dröge. Das sind vernetzte Messgeräte für Wärme oder Strom, die Verbrauchsdaten automatisch an die Anbieter übertragen und auch für die Nutzerinnen sichtbar machen.
“Etwa 600 Stunden Solarstrom im Jahr wären kostenlos”, führte Dröge aus. “Wir gehen davon aus, dass sich das mittelfristig trägt, weil so Kosten
durch das Herunterregeln von Erneuerbaren-Anlagen vermieden werden
können.”
Grünenfraktion will an Gebäudeenergiegesetz festhalten
Zugleich müsse die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz enden, damit eine Zielmarke von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr erreicht werde, forderte Dröge. “Das Gesetz muss bleiben, die Förderregeln auch, aber mit noch mehr Geld dafür im Bundeshaushalt.” Die Stromsteuer müsse für alle sinken, nicht nur für die Industrie.
Die Grünen wollen dies etwa durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen finanzieren. “Die Regierung subventioniert die Luftverkehrsindustrie, macht eine ungerechte Reform der Pendlerpauschale und handelt nicht beim Dienstwagenprivileg. Das wollen wir ändern.”
