Politik

Katar: Anführer von religiöser Minderheit zu fünf Jahren Haft verurteilt | ABC-Z

Richter in Katar haben den Anführer der religiösen Minderheit der Bahai im Land zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Dem 71-jährigen Remi Rowhani wurde vorgeworfen, Posts auf Social Media verfasst zu haben, in denen “eine religiöse Sekte beworben” und “die Lehren der islamischen Religion in Zweifel” gezogen würden. Das geht aus den Gerichtsunterlagen hervor. Rowhani, katarischer Staatsbürger und Vorsitzender der Nationalversammlung der Bahai in Katar, befindet sich bereits seit seiner Festnahme im April in Haft. 

Das Urteil sei ein “schwerer Verstoß gegen das Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit”, teilte Saba Haddad vom Büro der internationalen Gemeinde der Bahai in Genf mit. Haddads Büro appellierte an die internationale Gemeinschaft auf der Plattform X, Katar zu ermahnen, dass es sich an das Völkerrecht halten und Rowhani freilassen müsse. 

Vereinte Nationen kritisieren Diskriminierung der Bahai in Katar

Auch die Vereinten Nationen (UN) kritisieren in einer Erklärung die “willkürliche (…) Inhaftierung” Rowhanis und nannten sie “Teil eines umfassenden und beunruhigenden Musters der ungleichen Behandlung der Bahai-Minderheit in Katar”.

Der Bahaismus ist eine kleine, aber weltweit vertretene Religion mit weltweit zwischen fünf und acht Millionen Anhängern. Die meisten davon leben in Indien. Sie wurde in den 1860er-Jahren von einem persischen Adeligen gegründet, der von seinen Anhängern als Prophet betrachtet wird. Musliminnen und Muslime sehen den Propheten Mohammed allerdings als den wichtigsten und letzten Propheten. Der Bahaismus wird deswegen in einigen muslimischen Ländern unterdrückt. Im Iran ist er sogar verboten.

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