Kanzleramtschef Schmidt bei ntv: „Man muss als Wahlkämpfer an sich glauben“ | ABC-Z

Kanzleramtschef Schmidt bei ntv
„Man muss als Wahlkämpfer an sich glauben“
19.02.2025, 10:42 Uhr
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Olaf Scholz wird nächster Bundeskanzler! Das jedenfalls sagt sein Vertrauter und Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt – und fragt, was wohl los wäre, wenn irgendjemand aus der SPD etwas anderes sagen würde? „Dann hätten wir eine andere Diskussion.“
Wolfgang Schmidt, Kanzleramtsminister und Vertrauter von Olaf Scholz, geht trotz der aktuellen Umfrageergebnisse davon aus, dass Olaf Scholz Bundeskanzler bleiben wird. „Na, das muss man als Wahlkämpfer natürlich schon an sich selber und die eigene Partei, auch den eigenen Spitzenkandidaten, glauben“, sagte Schmidt in der ntv-Sendung Frühstart. „Und Sie wissen ja auch, wie es ist, wenn jetzt irgendjemand aus der SPD was anderes sagen würde, hätten wir die nächsten drei Tage eine ganz andere Diskussion. Insofern, alle machen jetzt Wahlkampf, sind in vielen Gesprächen vor Ort“, so der SPD-Politiker weiter.
Der Anteil der unentschlossenen Wähler sei diesmal so hoch wie noch nie. „Und das ist natürlich die Chance, die wir noch nutzen wollen.“ In der jüngsten Forsa-Umfrage kommt die Union auf 30 und die SPD auf 16 Prozent. Bliebe es dabei, wäre es das schlechteste Wahlergebnis der SPD seit 1887. Was dann nach der Wahl geschehe, mag Schmidt nicht sagen. „Ich bitte um Verständnis, dass wir tatsächlich jetzt bis zum Wahltag, bis 18 Uhr, konstruieren. Und das ist in der Politik so, dass es meistens keine wahnsinnig gute Idee ist, vorher über Pläne zu reden.“
Schmidt, der seit Jahren zu den engsten Vertrauten des Bundeskanzles zählt, kann sich eine politische Zukunft ohne Olaf Scholz vorstellen. „Klar, wir sind ja nicht irgendwie siamesische Zwillinge“, so der SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl in Hamburg. Er habe ganz bewusst mit Scholz zusammengearbeitet, weil er glaube, dass der ein sehr guter Politiker sei, der dem Land gut tue. „Aber natürlich ist das in der Politik so, wir haben alle Arbeitsverträge befristet auf vier Jahre im Bund, und da gehört es bei jeder Wahl wieder dazu, dass das auch zu Ende gehen kann.“
Scholz habe nicht immer das gemacht, was er selbst für richtig gehalten habe. „Das ist natürlich so, dass wir auch immer unterschiedliche Meinungen haben. Das ist auch gut so, und ich glaube, das zeichnet auch gute Politikerinnen und Politiker aus, dass sie in der Lage sind, andere Meinungen auszuhalten.“