Kanzler verspricht Aufklärung: Scholz: “Es darf nichts ununtersucht bleiben” | ABC-Z
Kanzler verspricht Aufklärung
Scholz: “Es darf nichts ununtersucht bleiben”
21.12.2024, 13:29 Uhr
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Bei einem Besuch auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt zeigt sich Bundeskanzler Scholz erschüttert über die “furchtbare, wahnsinnige Tat”. Jetzt sei es wichtig, diese mit Präzision und Genauigkeit aufzuklären. Zugleich ruft Scholz zum gesellschaftlichen Zusammenhalt auf.
Bundeskanzler Kanzler Olaf Scholz hat eine umfassende Aufklärung der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt angekündigt. Jetzt sei wichtig, dass man aufkläre, mit aller Präzision und Genauigkeit, sagte der SPD-Politiker bei einem Besuch des Tatorts. “Es darf nichts ununtersucht bleiben – und so wird es auch sein.” Man müsse den Täter, seine Handlungen und Motive genau verstehen und darauf mit den strafrechtlichen Konsequenzen reagieren.
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Scholz rief zudem zum gesellschaftlichem Zusammenhalt auf. Ihm sei wichtig bei so einem furchtbaren Ereignis, “dass wir als Land zusammenbleiben, dass wir zusammenhalten, und dass wir uns unterhaken, dass nicht Hass unser Miteinander bestimmt”. Die, die Hass säten, dürfe man nicht durchkommen lassen.
Die tödliche Attacke mit fünf Toten und rund 200 Verletzten bezeichnete der Kanzler als “furchtbare, wahnsinnige Tat”. Es gebe keinen friedlicheren und fröhlicheren Ort als einen Weihnachtsmarkt, sagte Scholz am Tatort. “Was für eine furchtbare Tat ist das, dort mit solcher Brutalität so viele Menschen zu verletzen und zu töten.” Bei seinem Besuch am Tatort wurde Scholz unter anderem von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sowie Innenministerin Nancy Faeser, Justizminister Volker Wissing und Umweltministerin Steffi Lemke begleitet. Auch Oppositionsführer und Unions-Fraktionschef Friedrich Merz war dabei.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, rief derweil zur Zurückhaltung bei der Bewertung des Motivs auf. “Es ist ein Tag der Trauer. Die Bilder aus Magdeburg erschüttern mich zutiefst. Meine Gedanken sind bei den Opfern dieser menschenverachtenden Tat”, sagte Frei der “Rheinischen Post”. “In diesen dunklen Stunden gilt mein Respekt vor allem den Rettungskräften und Polizeibeamten, die schnell zu Hilfe geeilt sind. Bei der Bewertung der Hintergründe dieses Verbrechens empfehle ich Zurückhaltung, da vieles noch unklar ist.”
In Magdeburg war ein Auto am Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschengruppe gerast. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Der festgenommene Verdächtige ist ein als Islam-Kritiker bekannter Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt.