Kandidatur in Sachsen : Maximilian Krah tritt für den Bundestag an | ABC-Z
Maximilian Krah wird nach einem anfänglich verkündeten Verzicht doch für den nächsten Bundestag kandidieren. Der Europaabgeordnete wurde auf einer Aufstellungsversammlung im sächsischen Bundestagswahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II im dritten Wahlgang mit deutlicher Mehrheit als Kandidat aufgestellt. Sämtliche lokale Kandidaten waren zuvor durchgefallen, darunter auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Ulrich Oehme.
Krah war zwar angereist, erklärte aber zu Beginn der Versammlung in Rochlitz zunächst seinen Verzicht. Er schlug statt seiner den Bundestagsabgeordneten Mike Moncsek vor, der den Wahlkreis zur Wahl 2021 gewonnen hatte. Krah sagte, antreten müsse jemand, der in der Region bekannter sei. Teile der Anwesenden, die mit Krah gerechnet hatten, quittierten Krahs Äußerungen mit Unmutsbekundungen.
In den ersten beiden Wahlgängen erlangte keiner der Kandidierenden die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen. Im dritten Wahlgang verzichtete erst Moncsek auf einen Antritt, Krah kandidierte jedoch. In einer frei gehaltenen Rede zog er die Mehrheit der etwa 80 stimmberechtigten Mitglieder auf seine Seite. Krah warnte, der Wahlkampf mit ihm werde hart werden, da er vielen Anfeindungen ausgesetzt sei. “An mir scheitert Kampf nicht”, sagte Krah, es werde aber “viel Gegenwind” geben. Er motivierte die Mitglieder: “Glaubt an euch selbst”, sagte er. “Haltet den Gegenwind aus”. Deutschland seien “die Grundlagen abhandengekommen”, sagte Krah weiter. Darüber werde er im Wahlkampf sprechen. Dazu gehöre es auch, “unsere Vorfahren” zu respektieren, “die waren keine Verbrecher”.
Der unterlegene Moncsek wird sein 2021 errungenes Bundestagsmandat aufgeben, weil er seit der Landtagswahl im September dem sächsischen Landesparlament angehört. Nach seinem Kandidaturverzicht für den Bundestag wird er dort bleiben.
Krah ist in der AfD höchst umstritten. Im Frühjahr war er nach einem von Skandalen begleiteten Wahlkampf als Spitzenkandidat wieder ins Europaparlament eingezogen. Während des Wahlkampfes hatte ihn die Bundesspitze der Partei aber vom Wahlkampf suspendiert. Auslöser war, dass Ermittler das Brüsseler Büro eines Mitarbeiters von Krah durchsucht hatten, weil er für China spioniert haben soll. Zudem wurden Interviewäußerungen Krahs in einer italienischen Zeitung als Verharmlosung der Waffen-SS verstanden. Die anderen AfD-Europaabgeordneten nahmen Krah deshalb nicht in ihre Delegation aus, Krah sitzt seitdem als fraktionsloser Abgeordneter im Europaparlament.