Kanadier wählen neues Parlament: Trump will Kanada als 51. Staat – “So hat es immer sein sollen!” | ABC-Z

Kanadier wählen neues Parlament
Trump will Kanada als 51. Staat – “So hat es immer sein sollen!”
28.04.2025, 18:56 Uhr
In Kanada wird eine neue Regierung gewählt. Für US-Präsident Trump der perfekte Zeitpunkt, noch einmal zu sagen, wie “wunderschön” es wäre, das Land als 51. Bundesstaat zu bekommen. Aus der kanadischen Opposition kommt sofort eine Reaktion.
Kurz nach dem Start der Parlamentswahl in Kanada hat US-Präsident Donald Trump das Land erneut zur Eingliederung in die USA aufgefordert. “Keine vor vielen Jahren gezogene künstliche Linie mehr. Wie wunderschön würde dieses Land sein. Freier Zugang ohne Grenzen. Nur Positives, nichts Negatives. So hat es immer sein sollen!”, schrieb Trump auf Truth Social.
Die Menschen in Kanada forderte er auf, den Mann zu wählen, der “die Kraft und Weisheit” habe, unter anderem ihre Steuern zu halbieren und ihre Militärmacht zu erhöhen – also ihn selbst, “wenn Kanada der geschätzte 51. Staat der Vereinigten Staaten wird”.
Die USA könnten Kanada nicht mehr länger subventionieren, wenn Kanada nicht zu einem Bundesstaat seines Landes werde, schrieb Trump, der bei der Parlamentswahl in Kanada natürlich nicht auf dem Wahlzettel steht. Wirtschaftsexperten auf beiden Seiten der Grenze haben allerdings immer wieder betont, dass, auch wenn Kanada historisch von den USA als Nachbar profitiert habe, die USA Kanada nicht im traditionellen Sinn subventionieren.
Poilievre: “Kanada wird nicht 51. Bundesstaat”
Der konservative Politiker Pierre Poilievre forderte den US-Präsidenten auf, sich aus der Wahl herauszuhalten. “Präsident Trump, halten Sie sich aus unserer Wahl heraus”, erklärte der Oppositionskandidat auf X an Trump gerichtet. “Kanada wird immer stolz, souverän und unabhängig sein und wir werden niemals der 51. Bundesstaat werden.”
Noch bis zum Abend (Ortszeit) sind in Kanada rund 29 Millionen Wahlberechtigte zur Stimmabgabe bei der Parlamentswahl aufgerufen. Die Annexionsdrohungen von Trump sowie seine Zollpolitik hatten die Kanadier zuletzt in tiefer Ablehnung vereint – und das Wahlkampfrennen Umfragen zufolge zugunsten des liberalen Ministerpräsidenten Mark Carney gedreht, dem eher als seinem konservativen Herausforderer Pierre Poilievre zugetraut wird, Trump die Stirn zu bieten.
Mehreren Umfragen vom Wochenende zufolge kommen die regierenden Liberalen auf 42 bis 44 Prozent, die Konservativen auf 38 bis 40 Prozent. Die Neue Demokratische Partei landet in den Umfragen auf dem dritten Platz mit etwa sieben Prozent. Da die Wahllokale wegen der Zeitverschiebung innerhalb Kanadas zu unterschiedlichen Uhrzeiten schließen, werden auch die Wahlergebnisse nach und nach bekannt gegeben. Mit den ersten wird in der Nacht (MESZ) gerechnet.