Kampfflugzeugwerke: Boeing-Mitarbeiter treten in Streik | ABC-Z

In den Kampfflugzeugwerken des US-Flugzeugherstellers Boeing beginnen Streiks. Rund 3.200 von der Gewerkschaft IAM vertretene Beschäftigte der Werke in den US-Bundesstaaten Missouri und Illinois haben ein neues Tarifangebot von Boeing abgelehnt, teilte IAM mit. Daher werde nun am Montag um Mitternacht (Ortszeit) ein Streik beginnen.
In dem Tarifstreit hatte Boeing den Beschäftigten zunächst angeboten, den Lohn über vier Jahre um 20 zu erhöhen und mehr Urlaub zu gewähren. Dieses Angebot lehnte die Gewerkschaft vor einer Woche ab. Ein überarbeitetes Tarifangebot sah laut Boeing eine Lohnsteigerung von 40 Prozent vor.
Boeing will Produktion mit Notfallplan aufrechterhalten
Gewerkschaftschef Brian Bryant sagte, die Mitglieder hätten “jedes Recht”, einen Vertrag zu fordern, der ihrer Tätigkeit gerecht werde. Der IAM-Vertreter Tom Boelling sagte, die Boeing-Beschäftigten hätten mit ihrem Votum gegen das Angebot “laut und deutlich” zum Ausdruck gebracht, dass sie einen Tarifvertrag verdienen, “der ihre Qualifikation, ihren Einsatz und die entscheidende Rolle widerspiegelt, die sie bei der Verteidigung unseres Landes spielen”.
Dan Gillian, Vizepräsident von Boeing Air Dominance und Leiter des Werks in St. Louis, reagierte “enttäuscht” auf die Ablehnung des Angebots. Boeing sei aber “auf einen Streik vorbereitet” und habe einen Notfallplan, um die Produktion mithilfe von nicht streikenden Beschäftigten aufrechtzuerhalten. In US-Unternehmen arbeiten häufig Beschäftigte mit und ohne Tarifbindung nebeneinander.
Boeing hatte im vergangenen Jahr hohe Verluste verzeichnet. Hintergrund waren Sicherheitsprobleme bei Flugzeugen und wochenlange Streiks.