Kampf um Joshua Kimmich: Mit diesen Aussagen sorgt der FC-Bayern-Star für Wirbel | ABC-Z
München – Ob es ein Abend der ganz großen fußballerischen Glanzlichter wird, bleibt abzuwarten. Klar, die deutsche Mannschaft kann mit einem Sieg am Samstag in Freiburg gegen Bosnien-Herzegowina (20.45 Uhr/RTL) den Gruppensieg in der Nations League sichern und die erfolgreiche Jahresbilanz weiter ausbauen.
Doch so viel Brisanz wie der Klassiker gegen die Niederlande im Oktober (1:0) verspricht die Partie nicht. Für DFB-Kapitän Joshua Kimmich wird es in jedem Fall ein Abend der ganz großen Namen: Denn der 29-Jährige zieht mit seinem 96. Länderspiel an den Ikonen Sepp Maier und Karl-Heinz Rummenigge vorbei und schließt zu Berti Vogts auf. Kimmich liegt nun schon auf Rang 15 der ewigen DFB-Bestenliste. Und da werden noch einige Partien hinzukommen – im Idealfall gekrönt mit dem WM-Titel 2026.
Kimmich über seine Zukunft: “Wissen, wie meine Situation vor acht bis zehn Wochen war”
“Wir wollen jeden Wettbewerb gewinnen, an dem wir teilnehmen”, gab Kimmich als Parole aus. In den Tagen am DFB-Campus in Frankfurt, wo sich die Nationalmannschaft auf die Spiele gegen Bosnien-Herzegowina und am Dienstag in Budapest gegen Ungarn (Dienstag, 20.45 Uhr/ZDF) vorbereitet, ist dem Spielführer das gewachsene Selbstvertrauen anzumerken. Auch dann, wenn Kimmich über seine Zukunft auf Klubebene spricht.
“Ich bin mit dem Verein im Austausch, und das wird auch weiterhin so sein”, sagte der Bayern-Star, der seit 2015 für den Rekordmeister spielt und dessen Vertrag im Sommer 2025 ausläuft: “Wir wissen auch, wie meine Situation vor acht bis zehn Wochen war.” Damals habe es geheißen: “Wann ist der Kimmich endlich weg?” Inzwischen sehe es “wieder anders aus. Das zeigt, wie schnell es im Fußball oft geht.”
Wenig Wertschätzung für Kimmich unter Tuchel: “Natürlich spielt da die Vergangenheit eine Rolle”
Kimmich hat nicht vergessen, wie wenig Wertschätzung ihm Ex-Trainer Thomas Tuchel entgegenbrachte. Doch unter dem neuen Coach Vincent Kompany hat sich seine Stellung im Team deutlich verbessert. Er ist wieder Stammspieler im zentralen Mittelfeld, ein Fixpunkt und Anführer. Daher wollen die Sportbosse Max Eberl und Christoph Freund gerne mit Kimmich verlängern. “Für mich ist das eine sehr, sehr wichtige Entscheidung, es sollte schon wohl überlegt sein”, sagte Kimmich: “Natürlich spielt da die Vergangenheit ein bisschen eine Rolle, aber vor allem auch die Zukunft.”
Erste Gespräche zwischen Kimmich und Bayern haben stattgefunden, ein Ergebnis gab es noch nicht. Kimmich steht logischerweise bei vielen Topklubs auf dem Einkaufszettel, zumal er ablösefrei zu bekommen ist. Wie auch seine Bayern-Kollegen Leroy Sané und Alphonso Davies. Ab dem 1. Januar darf das Trio offiziell mit anderen Vereinen verhandeln.
Matthäus: FC Bayern stand zuletzt nicht immer an Kimmichs Seite
“Ich würde es schade finden, wenn er den FC Bayern verlässt”, sagt Lothar Matthäus in der AZ über Kimmich: “Er ist ein Vorzeigeprofi und das Gesicht des Klubs in der Zukunft zusammen mit Jamal Musiala. Es wäre daher ein bitterer Verlust, wenn nach David Alaba wieder ein Topspieler ablösefrei geht.”
Zugleich äußert Matthäus Verständnis dafür, dass sich Kimmich seine Entscheidung genau überlegt. Es habe in den vergangenen Jahren nach außen den Anschein gemacht, so der Ex-Kapitän und Sky-Experte, dass der FC Bayern nicht immer an Kimmichs Seite gestanden habe – etwa in der Tuchel-Zeit oder schon zuvor in der Corona-Impfdebatte.
Matthäus kann sich Kimmich-Wechsel nach Barcelona gut vorstellen
Inzwischen habe sich Kimmichs Situation dank Kompany “geändert”, so Matthäus: “Man sollte die Vergangenheit auch mal sein lassen. Bayern hat eine tolle Mannschaft, eine tolle Spielweise und eine super Atmosphäre.”
Ob diese Argumente ausreichen, um Kimmich zu überzeugen? Auch Matthäus ist sich nicht ganz sicher. “Vielleicht will Kimmich auch noch mal was anderes machen”, sagt er: “Man weiß, dass in Barcelona ein Trainer ist, der ihn extrem schätzt: Hansi Flick.”