Kaiserschmarrn mit Toppings: Neue Café-Kette will München erobern | ABC-Z
München – Klassiker der Kulinarik zu verändern, ist kein leichtes Unterfangen. Einige Gerichte sind fast schon emotional aufgeladen – wie der Kaiserschmarrn. Allein die Frage, ob mit oder ohne Rosinen, kann für heiße Diskussionen sorgen. Hans im Glück-Gründer Thomas Hirschberger und Gastronom Patrick Düwel trauen sich dennoch an die österreichische Süßspeise heran und wollen mit dem “Superschmarrn” aus München heraus die Menschen begeistern.
Hans im Glück Gründer startet neue Kette: Kaiserschmarrn in verschiedenen Versionen
“Den klassischen Kaiserschmarrn bekommt man in jedem Wirtshaus, deshalb haben wir uns neue Kreationen überlegt”, sagt Patrick Düwel zur AZ. Bei Superschmarrn in der Schellingstraße 16 gibt es “Loaded Kaiserschmarrn”.
Die vier Varianten der Süßspeise tragen weibliche Vornamen: “Lini”, die süß-fruchtige Abwandlung des klassischen Kaiserschmarrns mit Beeren, Nuss-Nougat-Creme und Kokosraspeln (9 Euro). “Gitti”, die nostalgische Form mit roter Grütze, Vanillesauce und Krokant (9 Euro). Und “Sissi”, die trendige Version mit Nuss-Nougat- und Pistaziencreme (11 Euro).
Fans des Klassikers kommen aber auch auf ihre Kosten. “Heidi” heißt die herkömmliche Variante mit Apfelmus, Mandeln und Puderzucker (7 Euro). Die sei auch die meistverkaufte. Der Kaiserschmarrn sei vorgefertigt, werde auf Bestellung warm gemacht und mit den Toppings versehen, sagt Düwel.
Die AZ probiert die vollgepackte “Lini”: Wirklich fluffig sind die Stücke nicht, das würde aber auch nicht viel ändern, denn durch die Nuss-Nougat-Creme ist die Mehlspeise ohnehin ziemlich mächtig. Hardcore-Fans von Süßspeisen kommen mit dem “Loaded Kaiserschmarrn” jedenfalls auf ihre Kosten. Ob der noch viel mit dem klassischen Gericht zu tun hat – darüber lässt sich freilich streiten.
Weitere Filialen von Superschmarrn am Stachus und im Tal
Perspektivisch sollen weitere Varianten des “Superschmarrns” dazukommen. Im Moment tüfteln Düwel und sein Team an einer veganen Variante. Auch ein herzhafter Kaiserschmarrn – zum Beispiel mit Sauerkraut – soll in Zukunft ausprobiert werden. Eigentlich ist Superschmarrn Teil von “24/7 Bites & Delights”. Nur läuft es mit dem Ladenkonzept nicht so wie geplant. Kunden sollten im Laden in der Schellingstraße schon seit Anfang Dezember rund um die Uhr Getränke und Speisen kaufen sowie vor Ort verzehren können.
Wie Patrick Düwel sagt, gebe es aber noch Probleme mit der Genehmigung. Noch ist also unklar, wann der Späti-artige Laden eröffnen kann. Geplant ist der Start nun Anfang des kommenden Jahres. Superschmarrn sei zunächst so etwas wie eine Notlösung gewesen, um die Räumlichkeiten während der langen Wartezeit auf die Konzession nutzen zu können, erklärt Düwel. Am 6. Dezember wurde der erste Kaiserschmarrn verkauft.
Jetzt wollen Hirschberger und Düwel testen, wie die garnierte Süßspeise in München angenommen wird. Bis jetzt würde es gut laufen, sagt Düwel. Bereits zwei Wochen nach der Eröffnung ist in den Stachus-Passagen die zweite Superschmarrn-Filiale hinzugekommen. Ein dritter Standort ist für Februar im Tal geplant. Dort, wo jetzt noch der Shop des Mobilfunkanbieters “O2” ist, soll es dann den Superschmarrn geben. Interessant sei die unterschiedliche Klientel an den drei Standorten, erklärt Düwel.
Mit der Filiale im Uni-Viertel habe man entsprechend viele Studenten und jüngere Kundschaft. In den Stachuspassagen gäbe es viel bunt gemischtes Durchlauf-Publikum. Im Tal wollen Düwel und Hirschberger nun auch die Touristen erreichen. “Jeder mag Süßes, und man hat ja immer wieder Lust darauf”, glaubt Düwel.
Konkurrenz aus Österreich: Wiener Kaiserschmarrn-Kette kommt nach München
Neu ist das Konzept nicht: In Wien wird bereits seit 2021 Kaiserschmarrn mit Toppings verkauft. Die Laden-Kette “Kaiser’s” wächst rasant und hat in Österreich inzwischen 15 Filialen. Düwel und Hirschberger hätten von dem Konkurrenten aus Wien hingegen nichts gewusst. Erst kürzlich hätte Hirschberger von dem Wiener Pendant erfahren, sagt Düwel.
Spannend wird es im März – dann expandieren die Wiener nach Deutschland mit einer Filiale im PEP Einkaufszentrum in Neuperlach und werden damit zu Konkurrenten von Superschmarrn. Wie sich die beiden Ketten in München halten können und ob sich die Kaiserschmarrn-Kultur in der Stadt dadurch ein wenig verändert, wird sich noch zeigen. Hirschberger und Düwel haben mit dem Superschmarrn große Ziele: “Erstmal München und dann geht es weiter”, sagt Düwel. Und irgendwann soll es Filialen in ganz Deutschland geben.
Superschmarrn, Schellingstraße 16 und Stachuspassagen,
Montag bis Samstag 11 bis 20 Uhr