Kämpfe in Provinz Latakia: Tote bei Gefechten zwischen Assad-Anhängern und Behörden | ABC-Z

Kämpfe in Provinz Latakia
Tote bei Gefechten zwischen Assad-Anhängern und Behörden
06.03.2025, 20:25 Uhr
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In der mehrheitlich von Alawiten bewohnten Region Latakia flammen die Kämpfe zwischen Assad-Anhängern und den neuen Machthabern auf. Die Beobachtungsstelle in London meldet mehrere Tote. Die Armee setzt Kampfhubschrauber ein.
Bei schweren Kämpfen zwischen Truppen der neuen syrischen Übergangsregierung und bewaffneten Anhängern des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 16 Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet worden. Weitere Soldaten seien in Hinterhalten und bei Angriffen in und um die Stadt Dschableh in der westlichen Provinz Latakia verletzt worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Es handele sich um die „heftigsten Angriffe auf die neuen Machthaber seit dem Sturz Assads“.
Die Gefechte richteten sich gegen „mit dem Kriegsverbrecher Suhail al-Hassan verbündete Gruppen“, erklärte der Chef der Sicherheitsbehörden der Provinz Latakia der syrischen Nachrichtenagentur Sana. Al-Hassan habe unter Assads Herrschaft „abscheulichste Massaker am syrischen Volk“ verübt. Der auch unter dem Spitznamen „Der Tiger“ bekannte al-Hassan war unter Assad Kommandeur der syrischen Spezialeinheiten.
Laut der Beobachtungsstelle flogen Armeehubschrauber Angriffe auf bewaffnete Männer in dem Dorf Beit Ana und umliegenden Wäldern, ein benachbartes Dorf wurde demnach mit Artillerie beschossen. Bewaffnete Kämpfer hatten laut der Nachrichtenagentur Sana nahe Beit Ana zuvor Fahrzeuge und Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums beschossen.
Die Hafenstadt Latakia und die umliegende Provinz sind mehrheitlich von Mitgliedern der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnt, der auch der gestürzte Machthaber Assad angehört. Während der jahrzehntelangen Herrschaft des Assad-Clans waren sie Hochburgen von dessen Anhängern.
Kämpfer unter Führung der islamistischen HTS-Miliz hatten Anfang Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Machthaber Assad in Syrien beendet. Seit ihrer Machtübernahme hat die neue syrische Führung wiederholt versichert, die Minderheiten im Land zu schützen. Die Alawiten fürchten jedoch Vergeltungsmaßnahmen gegen ihre Gemeinschaft – sowohl als religiöse Minderheit als auch wegen ihrer Treue zur Assad-Familie.