Kaderplanung: Matthäus bohrt weiter in der Wunde des FC Bayern | ABC-Z

Es ist eine hitzige Debatte, die wir dieser Tage rund um den FC Bayern erleben. Und wer glaubte, dass in der verbalen Auseinandersetzung zwischen dem Rekordmeister und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus alles gesagt ist, sieht sich getäuscht. Es geht in die nächste Runde.
In seiner aktuellen Kolumne für „Sky“ hat Matthäus seine Aussagen, die beim Deutschen Meister für viel Wirbel gesorgt hatten, noch einmal erklärt – und sich zu den Attacken von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß geäußert, der gegenüber dem „Kicker“ gesagt hatte: „Lothar Matthäus hat nicht alle Tassen im Schrank.“ Matthäus konterte: „Uli Hoeneß lebt in seiner eigenen Welt.“
Matthäus, der 150 Länderspiele für Deutschland bestritten hat und von 1984 bis 1988 sowie von 1992 bis 2000 für die Bayern spielte, legte jetzt erneut den Finger in die (Transfer)-Wunde. Er hält den Münchnern Fehler in der Kaderplanung vor.
„Das sind Dinge, die man hinterfragen kann“, schreibt Matthäus
„Im Tor“, schreibt er, „haben sie zurzeit neben Manuel Neuer noch vier weitere Keeper auf der Lohnliste: Jonas Urbig, Daniel Peretz, Sven Ulreich und Alexander Nübel. Man gibt zwischen 30 und 35 Millionen an Gehältern für die Torhüter aus, zahlt Spielern wie Coman, Gnabry und Goretzka, die man alle weg haben wollte, zusammen etwa 50 Millionen. Wenn Bayern das Geld hat, gut, aber das sind alles Dinge, die man hinterfragen kann und über die man zumindest diskutieren kann. Das sind eher die Probleme und nicht, dass ich gesagt habe, ich hätte mit 80 bis 100 Millionen für Woltemade gerechnet.“
Matthäus schreibt weiter, dass er schon vor drei Jahren über das riesige Nick-Woltemade-Potenzial gesprochen habe. Damals sei der Stürmer den Bayern „durch die Lappen gegangen“. Hoeneß und auch Eberl hatten Matthäus nun vorgeworfen, den Preis für Nationalstürmer vom VfB Stuttgart mit seinen Aussagen in die Höhe zu treiben.
Matthäus hält das für Quatsch. Was die hohen Ablösesummen in der Branche betrifft, hat der 64-Jährige eine klare Meinung. „Bayern München“, schreibt er, „beklagt sich, dass die Ablösesummen nach oben getrieben werden. Aber bei Jamal Musiala haben sie die Messlatte selbst hochgelegt und eine Ablösesumme von 180 Millionen Euro festgelegt. Wir Experten treiben keine Zahlen in die Höhe. Das macht der Markt, in dem sich auch Bayern München bewegt.“