Jubiläum in Gauting: Fünf Jahre Omas for Future – Starnberg | ABC-Z

Es begann mit einem Interview, das Ulrike Bubenzer vor fünf Jahren las, die Corona-Zeit hatte gerade begonnen. Darin erzählte die Gründerin der Omas for Future, Cordula Weimann, wie sie erkannt habe, dass sie ihrem Enkel die Natur in ihrer ganzen Schönheit zeige, aber gleichzeitig das Fortbestehen dieser Idylle mit ihrem eigenen Lebensstil zerstöre. Weimann fragte sich: Tun wir genug, um die Zukunft unserer Enkel zu sichern – vor allem mit Blick auf die menschengemachte Erderhitzung und das weitverbreitete Artensterben. Eine Frage, die sich auch Bubenzer stellte.
Die Gautingerin war sofort begeistert von Cordula Weimanns Idee, engagierte Omas in Regionalgruppen unter dem Banner eines großen, weithin sichtbaren Erdherzens als Omas for Future zusammenzubringen. Sie sollten selbst mit eigenen Ideen für die Zukunft ihrer Enkel aufstehen und werben. Und so gründete Ulrike Bubenzer Anfang 2020 kurzerhand in Gauting eine der ersten bundesweiten Regionalgruppen.
Trotz Vorschriften und Lockdowns fand sie schnell interessierte Mitstreiterinnen. „Am Anfang konnten wir nur zu zweit spazieren gehen, weil man sich ja wegen der Corona-Auflagen nicht in der Gruppe treffen durfte. Aber diese Zeit ging vorüber und bereits für die gesamten Sommerferien organisierten wir eine Ausstellung mit einem Zukunftsquiz im Schlosspark Gauting“, erinnert sich Bubenzer. Zur Weihnachtszeit, als wieder alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten, schloss auch das Kino in Gauting. Aber die „Omas“ durften in den Fenstern der Kino-Gastronomie „Tati“ Plakate mit Ideen zu nachhaltigen Weihnachtsgeschenken präsentieren.
„Unser Ziel war und ist es, die Menschen aufzuklären, wo eine Veränderung stattfinden muss und kann, um die Zukunft der nächsten Generationen nicht weiter zu gefährden. Wir möchten die Menschen dazu bewegen, den eigenen Lebensstil anzuschauen und darüber nachzudenken, an welcher Stelle jeder einzelne etwas zu dieser Veränderung beitragen könnte“, sagt Katharina Clausen, die von Anfang an dabei ist.
Jeden Freitag ein Infostand
Ein weiteres wichtiges Projekt war die bundesweite Omas-for-Future-Aktion „Klimabänder“ vor der Bundestagswahl 2021. Nach monatelangem Sammeln der bunten Bänder, auf die die Bürger Wünsche zu Klima- und Naturschutz an die Politik schreiben konnten, wurden die Bänder mit dem Fahrrad nach Berlin geradelt. Höhepunkt dieser Aktion war das Festival der Zukunft auf dem Washington Platz vor dem Berliner Hauptbahnhof, wo die Bänder ein Wochenende lang flatterten und mit vielen Veranstaltungen und Infoständen gefeiert wurde.
Nach fünf Jahren und vielen weiteren Aktionen ist die Gautinger Gruppe heute ein Teil der mittlerweile auf 90 Regionalgruppen angewachsenen Organisation der Omas for Future. Bubenzer ist froh darüber, aktive Mitglieder in ihren Reihen zu haben, die zum Teil auch aus den benachbarten Würmtalgemeinden kommen. „Denn wir kümmern uns nicht nur um die Zukunft unserer Kinder und Enkel, sondern stützen uns auch gegenseitig. Das ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je,“ meint Annemie Wagner, die auch seit der Gründung bei der Gruppe mitwirkt. Mit Ausnahme der Ferien und der kalten Wintermonate organisieren die Omas seit März 2021 jeden Freitag einen Klimainfostand am Jugendzentrum in Gauting.