Journalistin Melanie Amann wechselt zu Funke – Medien | ABC-Z

Anfang September wurde bekannt, dass die Journalistin Melanie Amann zum Jahresende ihren Job als stellvertretende Chefredakteurin des „Spiegel“ aufgibt. Als neue Aufgabe gab sie bei Linkedin an, schon im Oktober als „John F. Kennedy Memorial Policy Fellow“ an die Harvard Universität zu gehen. Wer sich dabei dachte, dass dies kaum eine abendfüllende Aufgabe für die im deutschen Medien- und Talkshowbetrieb extrem präsente Amann sein könnte, lag völlig richtig.
Die Journalistin geht zur der Mediengruppe Funke und wird dort vom 1. Januar 2026 an Chefredakteurin Digital in der Berliner Zentralredaktion. Damit bleibt Amann in ihrem publizistischen Habitat und dürfte auch weiter, nur dann eben für Funke, als Politikdeuterin zu sehen und zu lesen sein. Sie werde das Team gemeinsam mit Gründungschefredakteur Jörg Quoos führen, teilte die Mediengruppe Funke mit Hauptsitz in Essen mit.
Amann soll nun für Funke „neue Formate“ entwickeln
Zudem bekommt Amann Verantwortung bei der publizistischen Ausrichtung des Konzerns: Zusätzlich zur journalistischen Aufgabe verantworte die 47-Jährige künftig in einer Doppelrolle auch die redaktionelle Strategie der Marke, teilte Funke mit. Amann solle „die bundespolitische Berichterstattung der Zentralredaktion stärken, die publizistische Kraft der Funke-Medien bündeln, neue Formate mit klarem politischem Schwerpunkt entwickeln und so der Stimme von Funke in gesellschaftlichen Debatten noch mehr Gewicht verleihen“. Amann wiederum sagte, dass sie die Marke Funke „zum Strahlen bringen“ wolle, und machte deutlich, das dafür auch Veranstaltungen geplant seien.
Neben den aus der WAZ in NRW hervorgegangenen Funke-Marken gehören unter anderem Regionalzeitungen wie die Berliner Morgenpost zum Konzern, die Funke vor knapp zehn Jahren von Springer übernahm. Im Frühjahr wurde bekannt, dass Funke außerdem nun von RTL mehrere Marken aus dem einstigen Portfolio von Gruner + Jahr übernimmt, darunter die traditionsreichen Zeitschriften „Brigitte“, „Eltern“ und „Gala“.