Journalismus: Theodor-Wolff-Preis für Reportagen über Familien in Israel und Gaza – Medien | ABC-Z

Zwei Autoren der Süddeutschen Zeitung sind mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet worden. Die Ehrung des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für Journalistinnen und Journalisten in Deutschland.
Thorsten Schmitz und Peter Münch von der SZ gewannen in der Kategorie Reportage für „7. Oktober“. Der Doppel-Artikel spielt im Nahen Osten, bei einer palästinensischen und einer israelischen Familie. Der Beitrag, aus der Sicht der Opfer erzählt, stärke bei dem Leser das Gefühl von Solidarität und Empathie für beide Seiten, urteilte die Jury. Beide Autoren haben viele Jahre für die SZ aus Israel und dem Nahen Osten berichtet.
Den Text von Peter Münch über die palästinensische Familie Abu Khater finden Sie hier:
:Familie Abu Khater
Nor Abu Khater ist Mutter von drei Kindern. Sie hatte ein Haus in Chan Yunis, jetzt liegt es in Trümmern, Vater und Cousine sind tot. Protokoll eines Kriegsjahres in Gaza.
Den Text von Thorsten Schmitz über die israelische Familie Levy können Sie hier lesen:

:Familie Levy
Almog ist drei Jahre alt. Seine Mutter ist von der Hamas ermordet worden, sein Vater wird im Gazastreifen gefangen gehalten. Über das Leben nach dem Überleben.
Der Theodor-Wolff-Preis erinnert an den früheren Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff (1868–1943). Er wird seit 1962 jährlich verliehen. In der Jury sitzen Journalistinnen und Journalisten von unterschiedlichen Medienmarken. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 30 000 Euro dotiert.
Auch Journalistinnen und Journalisten anderer Medien wurden geehrt. Unter ihnen ist etwa Sophie Sommer, die in der Kategorie bestes lokales Stück für ihren Text „Ich spüre noch seine Hände auf mir“, ausgezeichnet wurde, der in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung erschienen ist. In dem Artikel geht es um Prostitution von Kindern und Jugendlichen.
Helmut Frangenberg und Laura Ostenda erhielten den Preis in der Kategorie „Bestes lokales Digitalprojekt“. Sie produzierten den Podcast „Attentat am Blumenstand – Der Angriff auf Kölns Oberbürgermeisterin und die Gefährdung der Demokratie“ für den Kölner Stadt-Anzeiger.
Martin Spiewak nahm den Preis in der Kategorie Meinung entgegen. Er schrieb in der Zeit den Kommentar „Jung, männlich, abgehängt“ über das Thema Geschlechtergerechtigkeit. Die Jury vergab auch einen Preis für das Thema des Jahres „Demokratie unter Druck: Was uns auseinandertreibt – was uns zusammenhält“. Der Journalist Bastian Berbner nahm die Ehrung für seinen Beitrag „Überall hier wird 2024 gewählt“ in der Zeit entgegen.
Regierungssprecher Stefan Kornelius betonte in seinem Statement als Festredner die zentrale Rolle der Medien für die Demokratie: „Ordentlicher Journalismus“ erkläre, ordne ein, mahne und kommentiere. Es gehe darum, die Balance zu finden zwischen Drama und Dringlichkeit. Kornelius kritisierte dabei eine – aus seiner Sicht – oft aufgebauschte Aufregung. „Viel zu häufig werden Konflikte wahrgenommen oder gar konstruiert, obwohl der politische Prozess das unbarmherzige Urteil der Berichterstattung nicht rechtfertigt“, sagte er.





















