News

“Joker: Folie à Deux”: Ist doppelter Wahnsinn auch doppelt so gut? | ABC-Z

Als sich Joaquin Phoenix (49) erstmals ins Joker-Make-up hüllte, blieb nicht nur dem Protagonisten das Lachen regelmäßig im Halse stecken. Todd Phillips’ (53) Film über Batmans größte Nemesis entpuppte sich als tiefschürfende, vor allem aber knüppelharte Antithese einer Heldenreise und wurde nicht zu Unrecht mit Martin Scorseses (81) “Taxi Driver” verglichen. Ab dem 3. Oktober kehrt Arthur Fleck aka Joker zurück und darf gemeinsam mit einer Dame in die Tiefen des Wahnsinns hinabsteigen, die allein aufgrund ihres Namens perfekt für die Rolle scheint: Lady Gaga (38).

Anzeige für den Anbieter Glomex über den Consent-Anbieter verweigert

Liebe inmitten des Chaos – darum geht es

Arthur Fleck (Phoenix) wartet nach seinen blutigen Taten als Joker, die ganz Gotham ins Chaos gestürzt haben, in der psychiatrischen Anstalt Arkham auf seinen Prozess. Während er im Konflikt mit seiner doppelten Identität steht, begegnet Arthur in Person von Harleen Quinzel nicht nur seiner wahren Liebe, die sich zu seiner gleichgesinnten Gefährtin Harley Quinn verwandelt. Der ehemalige Stand-up-Komiker Fleck findet auch zur Musik, die schon immer in seinem Inneren schlummerte.

Wo ließ uns “Joker” zurück? (Es folgen Spoiler)

“Joker” war die Origin-Story des vielleicht größten Schurken der Comic-Geschichte. Und zu einer guten Origin-Story gehört ein Charakterwandel. Dieser wurde im ersten Teil von 2019 brachial vollendet. Wir erinnern uns: Nachdem Fleck bereits mehrere Menschen kaltblütig umgebracht hatte, vollzog er am Ende des Streifens seine endgültige Transformation zum Joker. Vor laufender Kamera erschoss er den scheinheiligen, geleckten TV-Moderator Murray Franklin (Robert De Niro, 81), der sich von Arthurs Idol zu seiner größten Hassfigur entwickelt hatte.

Am Ende von “Joker” war aufgrund dieser live übertragenen Hinrichtung in ganz Gotham das Chaos ausgebrochen, der Joker wurde von unzähligen Randalierern wie ein Heiliger behandelt – und die Eltern eines gewissen Bruce Wayne fanden in einer verranzten Hinterhofgasse den Tod. Die letzte Szene des Films zeigte Fleck schließlich ungeschminkt und als Insasse der psychiatrischen Anstalt Arkham, wo er ungebremst seinen Gräueltaten nachging.

Ein gewagter Genremix?

Phillips sorgte mit seiner früh in der Entwicklungsphase des Sequels mitgeteilten Ankündigung, dass “Joker: Folie à Deux” Elemente eines Musicals aufweisen würde, für manch Irritation unter den Fans von “Joker”. Dabei gab dessen Ende schon grob die Richtung vor, in die es gehen könnte: Kurz bevor angedeutet wird, dass das Titelscheusal in der letzten Szene seine Psychiaterin ermordet hat, trällert es Frank Sinatras “That’s Life”.

Die Angst, dass die Gesangseinlagen in Teil zwei albern wirken könnten, muss sich wohl niemand machen, im Gegenteil: Wie verstörend und abgrundtief diabolisch es sein kann, wenn das Böse singt, wissen Filmfans schon seit über 50 Jahren. Seit 1972, um genauer zu sein, als Stanley Kubricks “Clockwork Orange” dem Gene-Kelly-Song “I’m Singing In The Rain” wohl für immer die Unschuld raubte.

Auf die beiden Hauptdarsteller ist Verlass

Auf seine beiden Hauptdarsteller kann sich der Regisseur jedenfalls blind verlassen. Sängerin Lady Gaga bewies schon in Serien wie “American Horror Story” und Filmen wie “A Star Is Born” und “House of Gucci” ihr Schauspieltalent. Und Phoenix sang im Johnny-Cash-Biopic “Walk the Line” selbst und so überzeugend, dass er für einen Oscar nominiert wurde. Ein besseres Match für die “Geistesstörung zu zweit” zwischen Joker und Harley Quinn hatte die Traumfabrik definitiv nicht zu bieten.


Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Back to top button