Geopolitik

Joe Biden in Berlin: Zu schön, um wahr zu sein | ABC-Z

Es ist nicht bekannt, ob Joe Biden noch wusste, wer Manuela Schwesig ist. Ob er sich erinnert, wie viel Ärger sie ihm einst bereitete. An diesem schönen Herbstfreitag in Berlin jedenfalls saß er plötzlich neben ihr. Das Protokoll wollte es so, dass die aktuelle Bundesratspräsidentin, formell die Nummer vier im Staate, bei dessen Ehrung im Schloss Bellevue links vom US-Präsidenten Platz nahm.

Schwesig hatte als Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns einst mit beachtlicher Energie die deutsch-russische Ostseepipeline Nord Stream 2 vorangetrieben – ein ewiges Streitthema zwischen der deutschen Regierung und der US-Regierung, das auch in Bidens Amtszeit das Verhältnis belastete, zu Beginn zumindest, bis Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine startete und plötzlich alles ganz anders war. Und hätte man Schwesig und Biden nicht nebeneinander gesehen, hätte man fast vergessen können, dass es auch handfeste Probleme und Irritationen in jüngster Vergangenheit gegeben hat – so rosig und harmonisch waren die Bilder der deutsch-amerikanischen Beziehungen, die von dem ersten (und letzten) Besuch Bidens in Berlin transportiert wurden.

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