Jette Nietzard: Die Show ist vorbei | ABC-Z

Die Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, fällt regelmäßig mit Provokationen auf. Damit schadet sie ihrer Partei. Es wäre Zeit, dass sie ihren Rücktritt erklärt.
© [M] A. Hoepfner/ZEIT ONLINE; verw. Bild: Jacobia Dahm für ZEIT ONLINE
Natürlich sind Provokationen in der Politik erlaubt. Sie sind ein
brauchbares Stilmittel, wenn es etwa darum geht, vor allem junge, aber auch
politikverdrossene Wählerinnen und Wähler etwas spielerischer abzuholen. Wenn
sie denn gelingen. Wenn sie auf eine unkonventionelle Art und Weise Dinge zur
Sprache bringen, die im reichlich konventionellen Polit-Alltag gern einmal vermeintlich
professionell zur Seite genuschelt werden.
Vor allem Heidi Reichinnek hat bei der vergangenen Bundestagswahl
gezeigt, wie man das macht. Ihre kraftvollen und aktivistischen Reden im
Bundestag und auf TikTok haben Millionen Menschen gesehen und gefeiert. Dank
ihrer schrillen Selbstinszenierung (laute Musik, schnelles Sprechen, viele
Tattoos) haben zigtausende Jugendliche zur Überraschung vieler ihr Kreuz wieder
bei der zuvor reichlich in die Jahre gekommenen Linkspartei gemacht.