Jeffrey Epstein: Internetnutzer entfernen Schwärzungen in veröffentlichten Akten | ABC-Z

In den veröffentlichten Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein sind zahlreiche Stellen zensiert. Offenbar lassen sich einige Schwärzungen aber leicht entfernen. Das Justizministerium scheint von den technischen Schwächen nichts gewusst zu haben.
Internetnutzern ist es Medienberichten zufolge gelungen, Schwärzungen in den Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu entfernen. Wie der „Guardian“ berichtet, kursierten schon am Montag entsprechende Textauszüge in sozialen Netzwerken. Demnach konnten manche Schwärzungen mithilfe von Photoshop entfernt werden. In anderen Fällen ließen sich offenbar verborgene Passagen kopieren und in ein Textverarbeitungsprogramm einfügen.
„Sie werden nicht glauben, wie ich diese Schwärzungen ungeschwärzt gemacht habe“, schrieb Ed Krassenstein, ein Kritiker von US-Präsident Donald Trump, auf X. „Ich habe den Text einfach markiert, kopiert und in ein Dokument eingefügt.“ Später fügte er hinzu: „Wie viele andere Dateien sind nicht wirklich geschwärzt?“
Auch das US-Magazin „Forbes“ kommentierte, es sei „lächerlich einfach“, die Stellen offenzulegen. Dass das Justizministerium, das die Akten veröffentlicht hatte, keine Kenntnis von den Schwächen der PDF-Dokumente habe, sei „aus Sicht der nationalen Sicherheit besorgniserregend“.
Der „New York Times“ zufolge enthalten die entschlüsselten Stellen offenbar keine neuen Details über die Verbindungen zwischen Epstein und Trump. Manche der Dokumente zeigen demnach aber weitere Beispiele dafür, wie Epstein seine Missbrauchstaten beging und wie er mit Finanz- und Unternehmensstrukturen trickste.
Zuletzt hatte es in dem Fall eine weitere Wendung gegeben: Angeblich sollen laut US-Justizministerium plötzlich eine Million neue Dokumente aufgetaucht sein, die mit dem Skandal in Zusammenhang stehen könnten. Die Bundespolizei FBI und Staatsanwaltschaft in New York (Southern District) hätten das Ministerium über die Dokumente informiert.
Nun prüfe man deren Freigabe gemäß gesetzlicher und gerichtlicher Vorgaben. Man werde die Dokumente „so schnell wie möglich“ veröffentlichen. Zugleich verwies das Ministerium wegen des Umfangs auf weitere Wochen, die das voraussichtlich in Anspruch nehmen werde. Es blieb unklar, wie es plötzlich dazu kam, dass so viele neue Dokumente auftauchten. Aus der Mitteilung ging auch nicht hervor, wann genau das Ministerium darüber informiert worden war.
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