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„Jahrelange Planung wäre dann tot“: Kommt 2025 der Hochhaus-Bürgerentscheid? | ABC-Z

München – Nicht nur wegen der Bundestagswahl werden die Münchner 2025 voraussichtlich zu den Wahlurnen gebeten. Womöglich findet im Mai oder Juni auch ein Bürgerentscheid statt. So kündigt es zumindest der CSU-Landtagsabgeordnete Robert Brannekämper an. Mit seiner Initiative „Hochhaus-Stop“ sammelt er seit zweieinhalb Jahren Unterschriften, um die zwei 155 Meter hohen Türme zu verhindern, die ein Investor an der Paketposthalle in Neuhausen plant.

Bürgerentscheid in München 2025 zum Schicksal der Paketposthallen-Türme?

Um die 33.000 Unterschriften habe die Bürgerintiative inzwischen gesammelt. „Es müsste reichen“, meint der CSUler. Allerdings hänge es davon ab, wie viele Unterschriften gültig sind. Menschen könnten weggezogen oder verstorben sein. Das Zeitfenster wird jedenfalls enger. Denn noch Anfang des Jahres will das Planungsreferat den Stadtrat über den Billigungsbeschluss entscheiden lassen. Der Satzungsbeschluss ist laut Planungsreferat Ende des Jahres geplant. Danach wird es schwierig, das Verfahren noch zu beenden.

Auf dem 8,7 Hektar großen Grundstück sind nicht nur die beiden Hochhäuser geplant, sondern weitere einzelne, mehrgeschossige Gebäude. Insgesamt sollen 1100 Wohnungen und 3000 Arbeitsplätze entstehen – dazu ein Hotel, Handel, Gastro, soziale Infrastruktur. Außerdem soll die denkmalgeschützte Paketposthalle für die Allgemeinheit geöffnet werden.

„Wäre für das Viertel eine Katastrophe“- BA-Chefin zum Hochhausentscheid

Was würde daraus, wenn sich die Hochhaus-Gegner durchsetzen? Grünen-Stadträtin Anna Hanusch, die Chefin des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg, ist sich sicher: „Alles, was dort seit Jahren geplant wurde, wäre dann tot.“

Dass ein Investor die Planungen für Wohnungen und Kultur noch mal von vorn beginnt, kann sie sich nicht vorstellen. Sie rechnet damit, dass dann eher Gewerbeimmobilien gebaut werden. Denn dafür gebe es bereits Baurecht. „Für das Viertel wäre das eine Katastrophe“, sagt sie. Doch ob es wirklich so weit kommt? Da sieht Hanusch noch ein paar Fragezeichen. Es sei etwa nicht klar, ob die Frage rechtlich zulässig sei, sagt Hanusch.

Da gebe es keine Zweifel, entgegnet Brannekämper. Zwei Kanzleien hätten das überprüft. Ihm wäre aber eine andere Frage lieber gewesen: Wollen die Münchner Hochhäuser in der ganzen Stadt verbieten? Doch das sei tatsächlich rechtlich nicht möglich gewesen.

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