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Italienische Regierung reduziert Steuern auf Austern | ABC-Z

Die italienische Regierung will die Mehrwertsteuer auf Austern senken. Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida begründete den Vorstoß damit, dass die Schalentiere „keine Luxusartikel“ seien, sondern „gesunde Produkte, die aus der wertvollen Arbeit der Austernzüchter stammen und zu deren Einkommen und Wohlstand beitragen“.

Derzeit werden Austern mit dem Regelsteuersatz von 22 Prozent belegt, künftig soll beim Vertrieb von Austern der reduzierte Steuersatz von zehn Prozent Anwendung finden. Neben der allgemeinen Mehrwertsteuer von 22 Prozent und dem reduzierten Satz von zehn Prozent für viele Lebensmittel gibt es in Italien für Grundnahrungsmittel wie Brot, Getreideprodukte, Obst und Gemüse sowie Milchprodukte einen Minimalsteuersatz von vier Prozent. „Wir müssen möglichst viele Verbraucher in die Lage versetzen, Austern kaufen zu können“, sagte Lollobrigida.

Opposition: „Das Volk hat Hunger? Lasst uns die Mehrwertsteuer für Austern senken!“

Viele Muschel- und Fischzüchter in der Adria bangen wegen der Ausbreitung der aggressiven Blaukrabbe um ihre wirtschaftliche Existenz. Deshalb müsse zumal der Absatz von heimischen Austern durch die Senkung der Mehrwertsteuer angekurbelt werden, begründete der Minister seinen Vorstoß. Die invasive Blaukrabbe hat bei Italiens Fischerei- und Meeresfrüchteindustrie in den vergangenen Jahren einen Schaden in Millionenhöhe verursacht, weil die Krabben Muschelzuchtanlagen zerstört und auch andere Krustentier- und Fischbestände dezimiert haben.

Die Behörden versuchen einerseits den Fang und den Verzehr der Blaukrabbe zu fördern, um deren Ausbreitung einzudämmen. Andererseits soll nun die Austernzucht gefördert werden, weil die Schalentiere widerstandsfähiger gegen die Angriffe der Blaukrabbe sind und sich damit neue Verdienstmöglichkeiten für die Fischer und Züchter in der Adria ergeben.

Die Opposition reagierte erheitert auf den Vorstoß des Landwirtschaftsministers von der nationalkonservativen Partei Brüder Italiens unter Führung von Regierungschefin Giorgia Meloni. „Es ist gut, dass in diesen dunklen Zeiten der Minister Lollobrigida unfreiwillig für Humor sorgt. Das Volk hat Hunger? Lasst uns die Mehrwertsteuer für Austern senken!“, spottete der sozialdemokratische Senator Antonio Misiani, zuständig für Wirtschaftsfragen im Vorstand der führenden Oppositionspartei PD.

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