Wirtschaft

Italien: Shein-Unternehmen muss in Italien wegen Werbung Bußgeld zahlen | ABC-Z

Die italienische Wettbewerbsbehörde hat ein Bußgeld von
einer Million Euro gegen den Betreiber des europäischen Onlineauftritts des chinesischen Onlinehändlers
Shein
verhängt. Grund dafür sind falsche und irreführende Umweltbotschaften auf
den Webseiten des Billighändlers. Die Strafzahlung betrifft die Firma Infinite
Styles Services, die für die Verwaltung von Sheins Handelsseiten in Europa
zuständig ist, wie die italienische Kartellaufsicht AGCM mitteilte.

Die Behörde warf dem Unternehmen “irreführende und/oder
täuschende Umweltbotschaften- und behauptungen (…) in der Werbung und dem
Verkauf von Bekleidungsprodukten der Marke Shein” vor. Besonders Angaben
über ein mögliches Recycling der Waren seien als “falsch oder zumindest
verwirrend” eingestuft worden. Kunden könnten den Eindruck gewinnen, dass
Shein-Produkte ausschließlich aus nachhaltigen Materialien hergestellt und
vollständig recycelbar wären, das spiegele aber angesichts der verwendeten
Fasern und der derzeitigen Recyclingsysteme “nicht die Realität”
wider, teilte AGCM mit.

Auch bemängelte die Wettbewerbsaufsicht die Angaben des
Händlers, er werde die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 25 Prozent verringern
und bis 2050 netto null Emissionen erreichen. Dies stehe im Widerspruch zu
“einem tatsächlichen Anstieg von Sheins Treibhausgasemissionen in den
Jahren 2023 und 2024″, hieß es weiter.

Shein will sich an Vorschriften halten

Shein teilte der Nachrichtenagentur AFP mit,
“vollständig” mit der AGCM zusammengearbeitet und “sofort”
gehandelt zu haben. Alle Umweltangaben auf der Website seien nun “klar,
spezifisch und konform mit den Vorschriften”, teilte das in China
gegründete Unternehmen, das inzwischen seinen Sitz in Singapur hat, mit. Der Onlinehändler verkauft vor allem sogenannte Fast Fashion, also billige Kleidung, über das Internet. 

Umweltschützer warnen seit Langem vor den Umweltauswirkungen
des Fast-Fashion-Sektors, in dem massenhaft Kleidung zu niedrigen Preisen
produziert wird, die später oftmals schnell weggeworfen wird. Unter anderem
werden für Fast Fashion große Mengen Wasser verbraucht; außerdem landen etliche
Textilabfälle auf den Mülldeponien ärmerer Länder. Zudem werden bei Produktion,
Transport und Entsorgung Treibhausgase ausgestoßen.

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