Istaf: Lückenkemper wird Zweite, Farken verbessert deutschen Rekord | ABC-Z

Olympiastadion Berlin
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Istaf: Lückenkemper wird Zweite, Farken verbessert deutschen Rekord
Am Sonntag fand erneut das jährliche, internationale Leichtathletik-Meeting Istaf in Berlin statt. Gleich mehrere deutsche Athletinnen und Athleten stellten neue Bestmarken auf. Alle Ergebnisse im Überblick.
100 Meter (Frauen) – Lückenkemper sprintet auf Platz zwei
Mit neuer Saisonbestleistung ist Gina Lückenkemper (SCC Berlin) am Sonntagnachmittag beim Istaf in ihrem “Lieblingsstadion” in 11,05 Sekunden auf den zweiten Platz gesprintet. Die US-Amerikanerin gewann mit einer Zeit von 11,01 Sekunden.
Sina Mayer (LAZ Zweibrücken; 11,24 Sekunden) kam als Vierte über die Ziellinie. Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF; 11,40 Sekunden) und Delisha Benelisa Domingos (TuS Lichterfelde; 11,94 Sekunden) belegten die Plätze acht und neun.
100 Meter (Männer)
Bei den Männern gewann der Jamaikaner Ackeem Blake in 10,05 Sekunden – knapp vor Owen Ansah (Hamburger SV), der in 10,18 Sekunden ins Ziel kam. Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) und Yannick Wolf (Cologne Athletics) liefen zeitgleich, in 10,27 Sekunden, ein.
Meile (Männer) – Farken schraubt am deutschen Rekord
Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) hat erneut den deutschen Rekord über die Meile verbessert. Der Läufer aus Leipzig wurde beim Berliner Istaf in 3:48,83 Minuten Dritter über die 1.609 Meter – hinter dem Norweger Gilje Narve Nordas (3:47,68) und dem Italiener Federico Riva (3:48,11). Zuletzt hatte der 27-Jährige beim Diamond-League-Meeting in Oslo in 3:49,12 Minuten die uralte Bestmarke von Jens-Peter Herold aus dem Jahr 1988 unterboten.
“Ich bin sehr happy, ich hätte natürlich gern das Rennen gewonnen”, sagte Farken. Es siegte der Norweger Narve Gilje Nordas in 3:47,68 Minuten, Farken durfte nach seinem energischen Schlussspurt aber auch jubeln. “Das Ziel ist erreicht, dafür bin ich hergekommen”, betonte er. Farken richtet den Blick nun auf die deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Dresden und danach auf die Weltmeisterschaften Mitte September in Tokio.
100 Meter Para (Männer) – Streng sichert sich den Sieg
Mit einer neuen Saisonbestleistlung sicherte sich Felix Streng (Sprintteam Wetzlar) im Olympiastadion den Sieg – und ließ somit Sherman Isidro Guity Guity (Costa Rica; 10,82 Sekunden) sowie Olivier Hendriks (Niederlande; 11,07 Sekunden) hinter sich.
Kugelstoßen (Frauen) – Ogunleye wird Zweite
Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) sucht eine Woche vor den deutschen Meisterschaften der Leichtathleten noch nach ihrer Topform. Im Berliner Olympiastadion kam die 26-Jährige mit 18,88 m nicht über die 19-Meter-Marke, die Weite reichte am Ende zu Platz. Bis zum fünften Versuch lag Ogunleye noch auf dem achten und damit letzten Rang. Den Sieg sicherte sich die Schwedin Fanny Roos mit 19,04 m. Dritte wurde die Jamaikanerin Danniel Thomas-Dodd (18,82 m).
Ogunleye zeigte sich zunächst unzufrieden mit ihrer Leistung. Nach einem ersten Versuch auf 18,07 m machte sie die Durchgänge zwei und drei ungültig. Erst im fünften Versuch traf sie den Stoß besser und übernahm zwischenzeitlich die Führung. Von ihrer Freiluft-Bestleistung von 20,00 m, mit der sie sich im vergangenen Jahr in Paris zur Olympiasiegerin kürte, ist die Athletin der MTG Mannheim derzeit jedoch noch ein gutes Stück entfernt.
Die anderen deutschen Starterinnen Katharina Maisch (18,43 m), Alina Kenzel (18,39 m) und Nina Ndubuisi (18,28 m) landeten auf den Rängen vier, fünf und acht – das DLV-Quartett hat bereits die Qualifikations-Normen für die WM in Tokio erfüllt. Allerdings können nur drei Athletinnen für Deutschland an den Start gehen.

Speerwurf (Männer) – Weber glänzt
Weber auf die Eins: Im Speerwurf glänzte Julian Weber (USC Mainz). Der Weltranglistenerste warf vor 28.500 Zuschauern 84,03 Meter. Zweiter wurde der Pole Dawid Wegner mit einer persönlichen Bestleistung von 83,40 Metern. Rang drei belegte Cyprian Mrzyglod (81,81 Meter), ebenfalls aus Polen.
Vor heimischer Kulisse werde es “echt cool”, viele Freunde und seine Familie seien im Stadion, hatte Weber schon vor dem Wettkampf gesagt. “Das ist immer mega im Olympiastadion. Ich fahre da ganz entspannt mit der S-Bahn hin.” So entspannt wie die Anreise verlief der Wettkampf für den 30-Jährigen allerdings nicht ganz. Zwar übernahm er mit dem zweiten Versuch deutlich die Führung, doch an seine Saisonbestleistung von 91,06 Metern kam er im Olympiastadion nicht heran. Im letzten Durchgang schob sich Wegner an ihm vorbei – doch Weber konterte souverän.
Niklas Sagawe (TSG Bergedorf) belegte den achten Platz.
110 Meter Hürden (Frauen)
Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen) stellte mit 13,01 Sekunden eine neue persönliche Bestmarke auf und kam eine Hundertstelsekunde vor Ricarda Lobe (MTG Mannheim) auf dem vierten Platz ins Ziel. Die Schweizerin Ditaji Kambundji (12,52 Sekunden) sicherte sich den Sieg.
110 Meter Hürden (Männer)
Bei den Männern triumphierte der Japaner Tatsuki Abe mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 13,23 Sekunden – und damit vor dem Jamaikaner Hansle Parchment (13,26 Sekunden) und dem Katari Oumar Abakar (13,37 Sekunden).
Die beiden Deutschen Gregory Minoue (TV Kalkum-Wittlaer; 13,58 Sekunden) und Manuel Mordi (Hamburger SV; 13,60 Sekunden) landeten auf den Plätzen sieben und neun.
400 Meter Hürden (Frauen) – Demes mit neuer persönlicher Bestzeit
Die deutsche Meisterin Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg) durfte sich in 54,29 Sekunden nicht nur über den Sieg und eine persönliche Bestleistung freuen. Mit ihrer Zeit unterbot Demes auch die Norm für die Weltmeisterschaften Mitte September in Tokio.
Auf dem zweiten Platz kam Elena Kelety (Frankfurt Athletics) mit einer Zeit von 55,06 Sekunden ins Ziel. Dritte wurde die Belgierin Paulien Couckuyt (55,23 Sekunden).

400 Meter Hürden (Männer)
Lokalmatador Emil Agyekum (SCC Berlin) lief mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 48,21 Sekunden auf den zweiten Platz – und musste sich nur Ismail Doudai Abakar (Katar) geschlagen geben, der mit seiner Saisonbestleistung von 48,04 Sekunden ins Ziel kam. Dritter wurde Abakars Landsmann Bassem Hemeida, der mit 48,38 Sekunden ebenfalls eine neue persönliche Bestmarke aufstellte.
Weitsprung (Frauen) – Immer wieder Mihambo
Tokio-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat zum dritten Mal das Leichtathletik-Meeting ISTAF im Berliner Olympiastadion gewonnen. Die Weitspringerin von der LG Kurpfalz zeigte sich eine Woche vor den Deutschen Meisterschaften in Dresden in guter Verfassung und gewann mit 6,73 Metern.
Rang zwei belegte die Portugiesin Agate de Sousa mit 6,57 m. Auf Platz drei landete Esraa Owis (6,52 Meter) aus Ägypten. Nach Startschwierigkeiten, die für Mihambo nicht ungewöhnlich sind, schob sich die 31-Jährige im dritten Versuch auf den ersten Rang und behauptete diesen bis zum Schluss. Einmal in dieser Saison übersprang Mihambo bereits die 7-Meter-Marke, beim Diamond League Meeting in London gelangen ihr zuletzt 6,93 Meter.

800 Meter (Frauen)
Über 800 Meter belegten Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) mit 2:00,44 Minuten und Jana Marie Becker (Königsteiner LV) mit 2:00,76 Minuten die Plätze drei und vier. Die Österreicherin Caroline Bredlinger (1:58,99 Minuten) sicherte sich vor der Spanierin Lorea Ibarzabal (1:59,70 Minuten) den Sieg.
Die dritte Deutsche im Teilnehmerfeld, Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen), lief mit einer Zeit von 2:02,09 auf den siebten Platz.
2000 Meter Hindernislauf (Frauen) – Machtdemonstration der deutschen Athletinnen
Über 2.000 Meter Hindernislauf zeigten die deutschen Athletinnen am Sonntagnachmittag beeindruckende Leistungen: Lea Meyer (VfL Löningen) gewann mit einer Zeit von 5:57,76 Minuten vor Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) mit 6:04,79 Minuten – was jeweils neue persönliche Bestmarken sind.
Olivia Gürth (Silversterlauf Trier) lief in 6:10,47 Minuten auf den vierten Rang. Die Belgierin Eline Dalemans wurde Dritte (6:05,53 Minuten).
Stabhochsprung (Männer)
Im Stabhochsprung belegten Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics) mit 5,72 Metern und Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 5,40 Metern die Plätze fünf und sechs. Der Türke Ersu Sasma entschied den Wettkampf mit 5,92 Metern für sich.

Dreisprung (Männer) – Enttäuschender Wettkampf für Heß
Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) erlebte trotz Platz zwei einen enttäuschenden Wettkampf. Der frühere Europameister und Olympia-Siebte von Paris schaffte nur 16,04 Meter. Es gewann der Algerier Yasser Triki mit 17,00 Metern. Bei der diesjährigen Hallen-EM war Heß mit 17,43 Metern zu Silber gesprungen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 27.07.2025, 19:30 Uhr