Angriffe auf Bahn- und Polizeipersonal: Erschreckender Anstieg 2025 | ABC-Z

Berlin. Linken-Abgeordneten Bartsch stellt Deutschland ein „mieses Zeugnis“ aus. Erste Monate des Jahres 2025 deuten neue Höchstzahlen an.
Seit Jahren nehmen Angriffe auf Personal der Deutschen Bahn sowie Bundespolizisten zu. Auch im vergangenen Jahr war die Zahl der gemeldeten Fälle von Angriffen und Beleidigungen noch einmal gestiegen. In den ersten Monaten 2025 deutet sich eine weiter steigende Tendenz an.
Auch interessant
Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine schriftliche Frage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch hervor. Über die Auswertung berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Mehr als 3000 Bahnmitarbeiter verletzt oder bedroht
Demnach erstatteten im vergangenen Jahr 3.151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bahn und externer Dienstleister Anzeige wegen Körperverletzung oder Bedrohungen. 2022 und 2023 lag die Zahl bei rund 2.800 beziehungsweise 2.750.
Auch interessant

Basis der Zahlen ist die sogenannte Polizeiliche Eingangsstatistik. Das heißt, Taten werden dann erfasst, wenn sie der Polizei bekanntwerden – es gibt also eine Dunkelziffer. Für das Jahr 2024 ist allerdings zu beachten, dass wegen der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Sommer einige Wochen lang besonders viele Menschen mit der Bahn unterwegs waren.
Mehr Straftaten gegen Polizistinnen und Polizisten
Die Zahl der Opfer unter Bundespolizistinnen und -polizisten, die in der Polizeilichen Eingangsstatistik gezählt wurden, lag im vergangenen Jahr bei 10.726 – im Vergleich zu 9.641 (2023) und 8.125 (2022). In den ersten vier Monaten dieses Jahres deutet sich mit 3.879 Betroffenen eine steigende Tendenz an. Gezählt werden Bundespolizisten, die Opfer von Bedrohungen und tätlichen Angriffen geworden sind. Auch Widerstand gegen die Beamten geht in die Statistik ein.
Auch interessant

Bartsch sagte dem RND, es deute sich in den ersten Monaten dieses Jahres ein weiterer trauriger Rekord an. „Leider begreifen immer mehr Menschen, Bahnmitarbeiter und Polizisten als Prügelknaben der Nation. Diese Enthemmung ist inakzeptabel und stellt den Zuständen in unserem Land ein mieses Zeugnis aus.“ Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) solle vor der Sommerpause einen Plan vorlegen, wie er die Zahl der Straftaten reduzieren wolle.
dpa/jle