Israel tötet Raketen-Chef der Hisbollah – und macht drastische Ansage | ABC-Z
Berlin. Die Hisbollah hat die Tötung Ibrahim Kubaisis bei einem Angriff nahe Beirut bestätigt. Israel stellt derweilen klar, wie es weitergeht.
Die israelische Luftwaffe flog am Dienstag erneut Angriffe auf die libanesische Hauptstadt Beirut. Man habe einen „gezielten Angriff“ durchgeführt, erklärte das Militär ohne Angaben weiterer Details. Mindestens sechs Menschen wurden getötet, 15 weitere verletzt, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.
In der Nacht auf Mittwoch bestätigte die Hisbollah, dass bei dem Angriff in Ghubairi, einem Vorort von Beirut, der Leiter ihrer Raketeneinheit getötet wurde. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf eine Mitteilung der Schiiten-Miliz. Schon in den Tagen zuvor hatte Israels Militär gezielt Mitglieder der Führungsriege der Hisbollah und ihrer verschiedenen Untereinheiten getötet.
Israel macht Kubaisi für Anschläge auf Zivilisten verantwortlich
Bei dem Angriff seien zwei Stockwerke eines Gebäudes zerstört worden, berichteten Augenzeugen. Videos zeigten in dem Ort große Rauchwolken. In der vor allem von Schiiten bewohnten Gegend ist die mit der Hisbollah verbündete Amal-Bewegung besonders aktiv.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Den Tod Ibrahim Muhammad Kubaisis hatte die israelische Armee bereits einige Stunden früher als die Hisbollah verkündet. Kubaisi sei unter anderem für Raketenangriffe auf Israel sowie für Anschläge auf israelische Zivilisten verantwortlich gewesen.
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Unterdessen mehren sich die Befürchtungen, dass die Lage im Nahen Osten eskaliert. Zuvor hatte sich einer der folgenschwersten Luftangriffe Israels im Libanon seit fast zwei Jahrzehnten ereignet: Rund 500 Menschen wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums getötet, darunter Dutzende Kinder. Die Hisbollah-Miliz wiederum hat nach eigenen Angaben am Dienstag mehrere Militärstützpunkte in Israel angegriffen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, rund 215 Geschosse registriert zu haben.
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Israel: „Wir müssen mit aller Kraft weitermachen“
„Das libanesische Volk, das israelische Volk und die Menschen auf der ganzen Welt können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem zweiten Gaza wird“, warnte UN-Generalsekretär António Guterres zum Auftakt der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Auch zwei Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks sollen bei dem jüngsten Lufschlag getötet worden sein.
Unterdessen kündigte Israel an, die Angriffe auf das Nachbarland zu verschärfen. Bei einer Beratung sagte Generalstabschef Herzi Halevi nach Militärangaben: „Wir dürfen der Hisbollah keine Pause gewähren. Wir müssen mit aller Kraft weitermachen.“ Man wolle die Angriffe am Dienstag sogar noch verstärken und mehr Streitkräfte einsetzen. „Die Situation erfordert eine Fortsetzung der intensiven Aktivitäten an allen Fronten“, sagte der Militärchef den Angaben zufolge.