Kultur

Israel-Premier Tech setzt Vuelta trotz der Proteste fort | ABC-Z

Das Radsportteam Israel-Premier Tech hat die Eskalation der pro-palästinensischen Proteste bei der Spanien-Rundfahrt deutlich kritisiert, und will ungeachtet der Proteste seine Teilnahme an der Vuelta fortsetzen. „Als professionelles Radsport-Team bleiben wir dem Rennfahren bei der Vuelta a Espana verpflichtet. Jedes andere Handeln würde einen gefährlichen Präzedenzfall im Radsport schaffen, nicht nur für Israel-Premier Tech sondern für alle Teams“, hieß es in einem Statement am Mittwochabend.

„Israel-Premier Tech hat mehrmals seinen Respekt vor dem Recht eines jeden auf Protest bekundet“, schrieb das Team: „Jedenfalls war das Verhalten der Protestierenden heute nicht nur gefährlich, sondern auch kontraproduktiv für ihr Anliegen. Zudem hat es den baskischen Radsportfans, die zu den besten der Welt zählen, das Etappenfinale genommen.“

Zuvor hatte es während der elften Etappe in Bilbao die bislang heftigsten Proteste pro-palästinensischer Aktivisten während der Vuelta gegeben, die sich vor allem gegen die Teilnahme der israelischen Mannschaft richten. Dabei hatten Hunderte vom Nahost-Konflikt motivierte Demonstranten unter anderem versucht, während des Rennens im Zielbereich auf die Strecke vorzudringen.

Dabei kam es zu heiklen Szenen. Zahlreiche Demonstranten mit palästinensischen Fahnen im Zielbereich veranlassten die Rennjury dazu, das elfte Teilstück ohne Sieger drei Kilometer vor dem Ziel auslaufen zu lassen. Die Radprofis rollten mit langsamer Geschwindigkeit Richtung Ziel.

Die Sicherheit der Fahrer habe „absolute Priorität“, teilten die Veranstalter mit. Das Israel-Team steht während der Vuelta unter ständigem Polizei-Schutz. Schon auf der fünften Etappe hatten Demonstranten das Team im Mannschaftszeitfahren gestoppt.

DSGVO Platzhalter

Die Organisatoren verurteilten die Proteste. „La Vuelta respektiert und verteidigt das Recht auf friedliche Demonstration im Rahmen der Veranstaltung, kann jedoch keine Handlungen tolerieren, die die körperliche Sicherheit der Teilnehmer oder eines beliebigen Mitglieds der Rennkarawane gefährden“, hieß es in einer Stellungnahme des Veranstalters.

Auch der Radsport-Weltverband UCI kritisierte die Demonstrationen. „Die UCI bekräftigt die grundlegende Bedeutung der politischen Neutralität von Sportorganisationen innerhalb der olympischen Bewegung sowie die einigende und friedensstiftende Rolle des Sports”, gab der Verband in einer Stellungnahme bekannt.

Drei Festnahmen, vier verletzte Polizisten

„Die UCI möchte auch erneut betonen, dass der Sport und insbesondere der Radsport eine Rolle dabei spielen, Menschen zusammenzubringen und Barrieren zwischen ihnen zu überwinden, und unter keinen Umständen als Mittel zur Bestrafung eingesetzt werden sollte”, teilte die UCI mit. Man bekunde Solidarität und Unterstützung für die Teams sowie ihre Mitarbeiter und die Fahrer.

Spanischen Medienberichten zufolge bestätigte die baskische Polizei, dass es im Rahmen der Proteste zu drei Festnahmen gekommen sei. Vier Polizisten seien bei den Vorfällen verletzt worden. Man werde auch auf den weiteren Etappen der Spanien-Rundfahrt in enger Abstimmung mit den Behörden zusammenarbeiten, teilten die Vuelta-Veranstalter mit.

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