Israel – Massenproteste und ein Anschlag an der Grenze zum Westjordanland – Politik | ABC-Z
Während Israels Armee im abgeriegelten Gazastreifen weiter gegen die islamistische Hamas vorgeht, ist es im eigenen Land am Wochenende zu neuen Massendemonstrationen gekommen. Bei der Hauptkundgebung in der Hafenmetropole Tel Aviv sowie weiteren Protesten in anderen Städten forderten die Teilnehmer ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas. Die Organisatoren sprachen laut örtlichen Medien von 500 000 Demonstranten allein in Tel Aviv. Am Sonntag ereignete sich ein Anschlag im Westjordanland am Grenzübergang zu Jordanien an der Allenby-Brücke, drei Männer starben an schweren Schusswunden, wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte. Laut Israels Armee handelt es sich um israelische Zivilisten. Ein Lkw-Fahrer, der aus Jordanien eingereist sei, habe das Feuer auf israelische Sicherheitskräfte eröffnet, Einsatzkräfte hätten ihn getötet. Israelischen Medien zufolge ist der Mann jordanischer Staatsbürger. Israelische Medien berichteten, zunächst seien alle Grenzübergange nach Jordanien im Westjordanland sowie in Israel geschlossen wurden. Jordanien verkündete die Schließung der Allenby-Brücke im Westjordanland.
Im Gazastreifen gab es am Wochenende bei den Kämpfen erneut Tote. Israels Armee war eigenen Angaben nach unter anderem weiter in Rafah im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens gegen die Hamas im Einsatz. „Die Truppen haben Terroristen ausgeschaltet, gezielte Razzien gegen terroristische Infrastrukturen ausgeführt und große Mengen an Waffen in dem Gebiet entdeckt“, teilte das israelische Militär mit. Auch im Zentrum des Gazastreifens gingen die Kämpfe demnach weiter. Am Samstag habe Israels Luftwaffe rund 25 Ziele der Hamas angegriffen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden binnen 24 Stunden 33 Menschen getötet und weitere 145 verletzt. Auch der Konflikt mit der proiranischen Hisbollah in Südlibanon setzte sich fort. Am Samstag wurden nach israelischen Militärangaben von dort erneut zahlreiche Raketen auf Israels Norden abgefeuert. Die Armee registrierte rund 30 Geschosse. Mindestens drei Menschen starben bei einem israelischen Angriff in Südlibanon, es seien Mitarbeiter des Zivilschutzes gewesen, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte.