Geopolitik

Israel: ++ „Kein Flugzeug wurde defekt“ – Israels Verteidigungsminister droht Teheran ++ | ABC-Z

Israels Armee geht vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers weiter gegen seine Feinde vor. Währenddessen wird gerätselt, wann und wie Israel Vergeltung für Irans Raketenangriff übt.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

15:10 Uhr – „Kein Flugzeug wurde beschädigt“ – Bilanz des iranischen Angriffs

Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant hat dem Iran im Falle einer Attacke mit israelischen Gegenangriffen wie denen im Gaza-Streifen und Beirut gedroht. „Die Iraner haben die Fähigkeiten der Luftwaffe nicht beeinträchtigt – kein Flugzeug wurde beschädigt, keine Staffel wurde außer Dienst gestellt“, erklärte Gallant am Sonntag.

Er bezog sich damit auf den iranischen Raketenangriff auf Israel am Dienstagabend, bei dem zwei Stützpunkte der israelischen Luftwaffe getroffen worden waren. Nach Angaben der israelischen Armee konnte ein großer Teil der rund 200 iranischen Raketen jedoch abgefangen werden.

„Wer glaubt, dass ein bloßer Versuch, uns zu schaden, uns von Maßnahmen abhalten wird, sollte einen Blick auf (unsere Erfolge) in Gaza und Beirut werfen“, erklärte Gallant weiter.

15:00 Uhr – Netanjahu besucht Truppen an der Grenze zum Libanon

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag die israelischen Soldaten an der Grenze zum Libanon besucht. Wie es in einer Erklärung seines Büros hieß, besuchte er den Stützpunkt der 36. Division. Der Besuch erfolgte rund eine Woche nach dem Beginn von Bodeneinsätzen der israelischen Armee gegen die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon.

Derweil teilte das israelische Militär mit, seine Truppen in der Nähe zum Gaza-Streifen verstärkt zu haben. Kräfte sowohl zur Verteidigung der israelischen Gemeinden als auch des Grenzgebiets seien stationiert worden, hieß es. „Die Soldaten sind voll ausgerüstet, um die Region in Abstimmung mit den örtlichen Sicherheitskräften zu verteidigen.“

14:40 Uhr – Israel präsentiert von Hamas sichergestellte Waffen

Kurz vor dem Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas hat das israelische Militär Tausende Waffen zur Schau gestellt, die es bei seinem Feldzug gegen die militant-islamistische Palästinenser-Organisation erbeutet hat. Außerdem zeigte die Armee am Sonntag auf einem Militärgelände südlich von Tel Aviv selbst gebaute Sprengsätze, wie sie die Hamas am 7. Oktober 2023 für das Durchbrechen des Grenzzauns eingesetzt haben soll.

14:32 Uhr – Zwei Tote und neun Verletzte in Israel nach Schusswaffenangriff

Eine bei einem Angriff in Beerscheba im Süden Israels schwer verletzte Frau ist Medienberichten zufolge gestorben. Die Polizei spricht von einem mutmaßlichen Schusswaffenangriff. Dabei wurden nach Angaben des Rettungsdienstes mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. Eine schwer verletzte Frau sei vor Ort behandelt worden, weitere acht Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Der mutmaßliche Angreifer sei getötet worden.

14:30 Uhr – Opferzahlen nach Luftangriff auf Moschee gestiegen

Bei dem israelischen Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Moschee im Gaza-Streifen wurden nach palästinensischen Angaben 26 Menschen getötet. Zudem seien bei dem Angriff in Deir al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes viele weitere Menschen verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium im Gaza-Streifen, die unter Leitung der Hamas steht. Zuvor war von 21 Toten die Rede gewesen.

13:26 Uhr – Auf eine „mögliche Aktion“ Israels hat der Iran schon die Antwort parat

Die Führung in Teheran hat iranischen Medien zufolge für den Fall eines israelischen Gegenangriffs bereits Vorbereitungen für einen weiteren iranischen Angriff auf Israel getroffen. Der „Plan für die notwendige Antwort auf eine mögliche Aktion“ Israels sei „komplett fertig“, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf Militärkreise. „Wenn Israel handelt, wird der iranische Gegenangriff ausgeführt“, zitierte das Medium Militärkreise. Demnach verfügt der Iran über „eine Liste mit vielen israelischen Zielen“. Der iranische Großangriff vom vergangenen Dienstag habe „gezeigt, dass wir jeden Punkt, den wir wollen, dem Erdboden gleichmachen können“, hieß es in Militärkreisen laut Tasnim weiter.

Am Dienstag hatte der Iran Israel zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt angegriffen. Ein großer Teil der rund 200 iranischen Raketen konnten abgefangen werden. Teheran reagierte damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon und die Tötung des Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah.

12:30 Uhr – Israel ruft zur Evakuierung weiterer Gebiete im Südlibanon auf

Das israelische Militär ruft zur Evakuierung weiterer Gebiete im Süden des Libanons auf. Die Menschen in etwa 25 Gebieten seien aufgefordert, umgehend ihre Häuser zu verlassen, erklärt ein Sprecher des Militärs. Sie sollten sich in die Gegend nördlich des Flusses Awali begeben. Solchen Aufrufen folgt in der Regel rasch heftiger Beschuss durch das israelische Militär.

11:22 Uhr – Schwere Zerstörung im Raum Beirut

Israels Militär hat die Vororte südlich von Beirut nach libanesischen Angaben erneut schwer aus der Luft angegriffen. Bis zum Morgen meldete die Staatsagentur NNA dort rund 25 Angriffe, örtliche Medien berichteten ebenfalls von massiven Attacken im Laufe der Nacht und am Morgen.

Unter anderem seien in der Gegend nahe dem internationalen Flughafen eine Tankstelle getroffen worden und ein Gebäude, in dem Arzneimitteln gelagert gewesen seien. In den Vororten südlich der Hauptstadt seien es die heftigsten Bombardierungen seit Beginn der israelischen Angriffe dort gewesen, berichtete NNA. Die Explosionen seien auch im Zentrum von Beirut zu hören gewesen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon mehr als 2.000 Menschen getötet. Das Ministerium unterscheidet dabei nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern.

11:15 Uhr – Israel öffnet nach eigenen Angaben Fluchtrouten im Gaza-Streifen

Die israelische Armee hat nach eigener Dartstellung zwei Fluchtrouten in den Süden des Gaza-Streifens geöffnet. Während Bodentruppen mit Kampfpanzern auf das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorrückten, wurde mitgeteilt, dass eine sogenannte sichere Zone im Süden erweitert werde.

Die Angaben der Armee ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Informationen. Fast alle Bewohner des weitgehend abgeriegelten Gaza-Streifens mussten während des Krieges schon mindestens einmal fliehen. Hilfsorganisationen beschreiben die humanitären Zustände als entsetzlich.

10:41 Uhr – Israelische Armee kesselt Stadt im Gaza-Streifen ein

Vor dem Jahrestag des Massakers der Hamas und anderer Extremisten in Israel am 7. Oktober hat die israelische Armee erneut eine Bodenoffensive im Norden des Gaza-Streifens begonnen. Panzerverbände seien seit der Nacht in das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorgerückt, teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Angaben.

Die Hamas habe versucht, sich im Gebiet von Dschabalia neu zu gruppieren, betonte die Armee. Das Gebiet sei von israelischen Verbänden eingekesselt worden. Die von der Armee veröffentlichten Fotos von Kampfpanzern, die durch sandiges Terrain fahren, gleichen denen vom Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober vergangenen Jahres.

09:42 Uhr – Scholz spricht zum Jahrestag des Hamas-Angriffs über „Antisemitismus und blinden Israel-Hass“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Jüdinnen und Juden in Deutschland zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel erneut volle Solidarität zugesagt. In seinem neuen Podcast äußerte Scholz Verständnis dafür, dass auch hierzulande viele Menschen ihre Betroffenheit über die Entwicklung des Konflikts im Nahen Osten deutlich machten. „Sie leiden mit, drücken ihre Sorgen aus. Wie könnte das anders sein?“, so Scholz. „In unserer freien Gesellschaft darf man immer um den besten Weg ringen und als Demokraten auch streiten.“

Es dürfe aber niemals sein, dass Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssten, dass Juden sich nicht mehr trauen könnten, mit Kippa aus dem Haus zu gehen oder an Hochschulen lieber nicht mehr sagten, dass sie jüdisch sind. „Antisemitismus und blinden Israel-Hass werden wir niemals hinnehmen. Den Jüdinnen und Juden hier in Deutschland gilt die volle Solidarität unseres Staates – und die Solidarität aller Anständigen in diesem Land“, sagte Scholz.

Der Kanzler forderte erneut einen Waffenstillstand im Nahen Osten, damit die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen besser geschützt und versorgt werden könne und die israelischen Geiseln freikämen. Es sei in den vergangenen Tagen nicht einfacher geworden, die weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Die Gefahr eines Großkonflikts in der ganzen Region sei unverändert. Deshalb bemühe man sich mit den internationalen Partnern darum, dass kein Flächenbrand ausbreche.

07:18 – Israel fliegt „Serie gezielter Angriffe“ im Raum von Beirut

Im Libanon hat die Luftwaffe nach Angaben der israelischen Armee in der Nacht „eine Serie gezielter Angriffe“ auf eine ganze Anzahl von Waffenlagern und „terroristischen Infrastruktureinrichtungen“ der Hisbollah im Raum der Hauptstadt Beirut geflogen. Zuvor seien mehrere Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben können derzeit unabhängig nicht überprüft werden.

05:59 Uhr – Luftangriff im Gaza-Streifen

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Moschee im Gaza-Streifen sind nach palästinensischen Angaben 21 Menschen getötet worden. Zudem sei bei dem Angriff in Deir al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes „eine große Anzahl“ von Menschen verletzt worden, erklärte ein Sprecher des Zivilschutzes im Gaza-Streifen am Sonntag. In der Moschee vor dem Tor zum Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus hatten demnach Geflüchtete Unterkunft gefunden.

Das israelische Militär erklärte seinerseits, man habe zwei Kommandozentralen der islamistischen Hamas angegriffen. Eine habe sich in einer ehemaligen Schule befunden, die andere in einer früheren Moschee. Die Streitkräfte hätten auch vor diesen „präzisen“ Angriffen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, erklärte die israelische Armee.

03:40 Uhr – Blinken berät mit Saudis

US-Außenminister Antony Blinken hat mit seinem saudischen Kollegen Faisal bin Farhan über die Lage im Nahen Osten gesprochen. Im Mittelpunkt standen die Umsetzung einer UN-Resolution zur Rückkehr von geflohenen Zivilisten an die israelisch-libanesische Grenze sowie die internationale Unterstützung für die libanesischen Streitkräfte und die UN-Beobachtermission Unifil, wie Blinkens Ministerium mitteilte. Die Unifil-Mission überwacht das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon seit Jahrzehnten. Auch die humanitäre Krise im Libanon sowie die Bemühungen um einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln im Gaza-Streifen wurden den Angaben zufolge thematisiert.

02:32 Uhr – Tote bei Luftangriff im Gaza-Streifen

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Moschee in Deir al-Balah im zentralen Gaza-Streifen sind nach Angaben von Sanitätern mindestens fünf Menschen getötet und 20 weitere Personen verletzt worden. Das meldet die Agentur Reuters.

01:12 Uhr – Weitere Angriffe im Libanon

Die israelische Armee setzt ihre Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon fort. Sie bombardiere derzeit „Terrorziele“ im Raum der Hauptstadt Beirut, gab die Armee in der Nacht ohne Nennung von Einzelheiten bekannt. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Explosionen in südlichen Vororten seien über der ganzen Stadt zu hören gewesen, berichtete eine dpa-Reporterin. Die proiranische Schiiten-Miliz hatte nach Angaben des israelischen Militärs zuvor wieder heftig Israel beschossen.

Nach dem Ertönen der Sirenen nach Mitternacht in der Gegend der Stadt Kiriat Schmona im Norden Israels seien etwa 30 Geschosse identifiziert worden, die vom Libanon aus in israelisches Gebiet eingedrungen seien, teilte die Armee weiter mit. Einige der Geschosse seien abgefangen worden, andere in der Gegend niedergegangen. Die proiranische Schiiten-Miliz habe zuvor bereits rund 130 Flugkörper Richtung Israel gefeuert, teilte das Militär mit.

00:18 Uhr – Netanjahu greift Macron scharf an – „Schande wird nachhallen, wenn der Krieg längst gewonnen ist“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in einer Rede am Samstag frontal attackiert. „Die Achse des Terrors steht eng zusammen. Aber Länder, die offensichtlich dagegen sind, rufen zu einem Waffenembargo gegen Israel auf“, sagt er an dem Franzosen gerichtet. Macron hatte zuletzt einen Waffen-Lieferstopp an Israel ins Spiel gebracht. Das Land steht wegen hoher Opferzahlen bei den Militäreinsätzen in der Kritik.

Das Verhalten von Ländern wie Frankreich sei „eine Schande“, sagte Netanjahu. Sein Land werden von allen Seiten bedroht. Doch während die Angreifer zusammenhielten, solle Israel von befreundeten Staaten mit einem Waffenembargo belegt werden. Israel werde aber auch ohne die Unterstützung solcher Länder den Krieg gewinnen. „Doch die Schande wird nachhallen, wenn der Krieg längst gewonnen ist“, sagte Netanjahu.

Israel verteidige die Zivilisation gegen diejenigen, die ein dunkles Zeitalter der Ideologie heraufbeschwören wollten, sagte er. Israel kämpfe für den Frieden und die Sicherheit der gesamten Welt.

Samstag, 5. Oktober 2024:

22:51 Uhr – Hisbollah feuert 130 Geschosse auf Israel

Die Hisbollah hat nach Angaben des israelischen Militärs Israel wieder heftig beschossen. Die Terrorgruppe habe rund 130 Flugkörper Richtung Israel gefeuert, teilte das israelische Militär mit.

21:45 Uhr – Militär ruft zur Evakuierung von Gebäuden in Beirut auf

Das israelische Militär ruft zur Evakuierung bestimmter Gebäude im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut auf. Bewohner sollten diese Gebäude unverzüglich verlassen, erklärt das Militär auf X.

21:16 Uhr – Netanjahu hält an Reaktion auf iranische Angriffe fest

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine israelische Reaktion auf den iranischen Raketenangriff bekräftigt. „Kein Land der Welt würde einen solchen Angriff auf seine Städte und Bürger akzeptieren“, sagte der Regierungschef in einer Ansprache. „Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen.“ Zum Zeitpunkt oder zur Art der Reaktion äußerte sich Netanjahu nicht.

Der Ministerpräsident gab zugleich an, Israels Armee habe bei ihren Angriffen auf das Nachbarland „einen großen Teil“ des Raketenarsenals der libanesischen Hisbollah-Miliz zerstört. Die Bedrohung durch die Schiitenorganisation sei aber noch nicht vollständig beseitigt. Nach Angaben Netanjahus plante die Hisbollah ein noch größeres Massaker in Nordisrael als das der Hamas vor rund einem Jahr im Süden des Landes. Israel habe die Hisbollah-Kommandeure, die dies vorgehabt hätten, aber getötet.

19:18 Uhr – Armeechef: Keine Zugeständnisse an Hisbollah

Israels Armeechef Herzi Halevi hat erneut ein entschiedenes Vorgehen gegen die Hisbollah angekündigt. „Wir müssen weiterhin Druck auf die Hisbollah ausüben und dem Feind weiteren und kontinuierlichen Schaden zufügen, ohne Zugeständnisse und ohne Ruhepause für die Organisation“, sagte der israelische Generalstabschef nach Angaben der Armee.

17:22 Uhr – Israel: Zwölf Extremisten im Westjordanland getötet

Von den 18 Toten bei einem Kampfflugzeug-Angriff im Westjordanland sollen mindestens zwölf nach israelischen Angaben Extremisten gewesen sein. Zehn hätten der Hamas und zwei dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) angehört, teilte das israelische Militär mit. Es hatte zunächst von mindestens sieben getöteten Extremisten gesprochen.

17:17 Uhr – 25 Menschen bei israelischen Angriffen im Libanon getötet

Im Libanon sind nach Angaben der dortigen Regierung am Freitag 25 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. 127 Menschen seien verletzt worden, teilt das Gesundheitsministerium mit.

15:50 Uhr – Macron fordert Lieferstopp von Waffen an Israel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich am Samstag für einen Lieferstopp von Waffen an Israel ausgesprochen, die im Gaza-Streifen zum Einsatz kommen. Heute sei es vorrangig, zu einer „politischen Lösung“ zurückzukehren und Waffenlieferungen „für die Kämpfe im Gaza-Streifen zu beenden“, erklärte Macron am Samstag im Radiosender France Inter. „Frankreich liefert keine“, betonte er weiter.

„Ich denke, dass wir nicht gehört werden, und ich halte es für einen Fehler, auch für die Sicherheit Israels“, betonte Macron. Man sehe das deutlich an der öffentlichen Meinung und auf noch schrecklichere Weise an der öffentlichen Meinung der Region. Dadurch werde das Gefühl von Groll und Hass genährt. Wie der französische Fernsehsender BFMTV nach dem Interview unter Bezug auf den Präsidentenpalast berichtete, werde Frankreich weiter Verteidigungsausrüstung an Israel liefern, vor allem zur Raketenabwehr.

15:04 Uhr – Syrischer Präsident Assad lobt Irans Angriff auf Israel

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat den Raketenangriff Irans auf Israel gelobt. Teheran und seine Verbündeten hätten Israel signalisiert, dass „sie den Feind abschrecken können“, sagte Assad Staatsmedien zufolge während eines Treffens mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi am Samstag. Der Widerstand gegen Besatzung, Aggression und Massentötungen sei ein legitimes Recht. Das vom Iran angeführte Bündnis namens Achse des Widerstands werde stark bleiben, weil es vom Volk unterstützt werde, hieß es weiter.

15:00 Uhr – Mehr als halbe Million Menschen im Libanon vertrieben

Die humanitäre Krise im Libanon wird nach UN-Angaben immer größer. Mehr als eine halbe Million Menschen sei inzwischen auf der Flucht, 285.000 hätten das Land verlassen, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA. Der Großteil der Menschen flüchte auf dem Landweg über die Grenzen, vor allem nach Syrien. Die Zahl der konfliktbedingten Todesfälle sei innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 200 Prozent gestiegen, die der Vertriebenen um 385 Prozent.

Stand 3. Oktober seien innerhalb eines Jahres mindestens 1.699 Menschen durch den Konflikt zwischen Israel und der proinranischen Hisbollah-Miliz gewaltsam ums Leben gekommen, berichtete OCHA unter Berufung auf das libanesische Gesundheitsministerium. Fast 10.000 Menschen seien verletzt worden. 77 Mitarbeiter des Gesundheitswesens seien umgekommen, allein 28 von ihnen innerhalb von 24 Stunden am 2./3. Oktober.

14:25 Uhr – Israelisches Militär zerstört weitere Tunnel und Waffenlager im Libanon

Israelische Bodentruppen haben im Südlibanon nach Angaben der Armee weitere Tunnel der Hisbollah-Miliz und Waffenlager zerstört. Diese Ziele seien in bergige, dicht bebaute und mit Sprengstofffallen versehene Gebiete eingebettet. Waffen und Munition seien oft in Wohnhäusern versteckt. Bei unterirdischen Kampfeinsätzen seien Tunnelanlagen gesprengt worden, die Hisbollah-Terroristen genutzt hätten, um sich der Grenze zu Israel zu nähern. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

14:15 Uhr – Israelische Armee bereitet laut Militärvertreter Reaktion auf Irans Raketenangriff vor

Nach Angaben eines Militärvertreters am Samstag bereitet die israelische Armee „eine Antwort auf den beispiellosen und unrechtmäßigen iranischen Angriff auf israelische Zivilisten und Israel vor“. Genauere Angaben zur Art oder dem Zeitpunkt der geplanten Reaktion machte der Militärvertreter, der anonym bleiben wollte, nicht. Der Iran hatte Israel am Dienstagabend mit rund 200 Raketen angegriffen, ein Großteil davon konnte nach israelischen Angaben abgefangen werden.

Die israelische Zeitung „Haaretz“ berichtete unter Berufung auf die Armee, die Reaktion werde „bedeutend“ sein. Die Armee „bereitet sich auf einen bedeutenden Angriff im Iran vor, nachdem diese Woche ein Raketenangriff aus Teheran erfolgte“, berichtete die Zeitung. Die Armee schließe nicht aus, „dass der Iran nach dem israelischen Angriff erneut Raketen auf israelisches Gebiet abschießt“, hieß es laut der Zeitung weiter.

13:29 Uhr – Iranischer Außenminister drängt auf Waffenruhe

Der iranische Außenminister Abbas Araghchi hat bei seinem Besuch in Syrien die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gaza-Streifen bekräftigt. „Die wichtigste Frage heute ist die Waffenruhe, besonders im Libanon und im Gaza-Streifen“, sagte Aragtschi am Samstag bei seiner Ankunft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor Journalisten. Weiter sagte Aragtschi: „Es gibt Initiativen, es gibt Konsultationen, von denen wir hoffen, dass sie erfolgreich sein werden.“ Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

12:30 Uhr – Hisbollah-Führer Safieddine nicht erreichbar

Der führende Hisbollah-Funktionär Hashem Safieddine ist libanesischen Sicherheitskreisen zufolge seit Freitag nicht erreichbar.

Anhaltende israelische Luftangriffe auf die Vororte im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut hinderten die Rettungskräfte daran, die Stelle zu durchsuchen, an der Safieddine vermutet werde, sagen drei Insider. Dort hatte das israelische Militär auf ein Gebäude gezielt, in dem Safieddine vermutet wurde. Über sein Schicksal ist nichts bekannt. Er galt als der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge des von Israel Ende September gezielt getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah.

12:20 Uhr – Hamas bestätigt Tod ihres Kommandeurs

Die Hamas hat den Tod eines ihrer Kommandeure im Libanon bestätigt. Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Bedawi etwa fünf Kilometer nördlich von der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Nach Angaben der israelischen Armee handelt es sich bei dem in der Nacht zu Samstag getöteten Mann um ein hochrangiges Mitglied des militärischen Arms der Hamas im Libanon.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff auch Alis Frau und seine beiden Kinder getötet worden seien. Libanesische Sicherheitskreise hatten zuvor bestätigt, dass bei dem Angriff eine Wohnung von einer Drohne getroffen wurde.

Israels Armee meldete zudem den Tod eines weiteren hochrangigen Mitglieds des militärischen Flügels der Hamas im Libanon. „Diese Einsätze sind ein Schlag gegen die Fähigkeit der Hamas, von libanesischem Gebiet aus Terroraktivitäten gegen den Staat Israel durchzuführen“, hieß es in einer Mitteilung der Armee weiter. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

11:24 Uhr – Israelische Armee bombardiert Hisbollah-Kommandozentrale

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Moschee neben einem Krankenhaus im Südlibanon bombardiert. In dem Gotteshaus sei eine Kommandozentrale der Schiitenmiliz Hisbollah versteckt gewesen, teilte die Armee weiter mit. Von dort aus habe die Terrororganisation Angriffe auf israelische Soldaten und auf Israel geplant und ausgeführt.

Die nationale libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, auch das an die Moschee angrenzende Krankenhaus Salah Ghandour in der Stadt Bint Dschubail sei bei dem Angriff am Freitag getroffen worden. Mindestens neun Mitglieder des medizinischen Personals seien verletzt worden. Das Personal des Krankenhauses sei zum größten Teil evakuiert worden.

Über das Schicksal der Patienten wurde zunächst nichts bekannt. Ihre Verlegung in andere Krankenhäuser dürfte wegen der kriegsähnlichen Lage im Südlibanon jedoch sehr schwierig sein. Zudem haben schon mindestens vier Krankenhäuser im Südlibanon wegen der Kämpfe den Betrieb eingestellt. Die restlichen sind überfüllt. Die israelische Armee betonte, vor dem Angriff seien Warnungen an Anwohner und das Krankenhaus verschickt worden. Zudem habe es Gespräche mit Vertretern von Ortschaften gegeben, in denen die Hisbollah Krankenhäuser für militärische Zwecke missbraucht habe. Dabei sei gefordert worden, solche militärischen Aktivitäten in Krankenhäusern sofort zu beenden.

09:45 Uhr – Israel bombardiert Ziele in Nordlibanon

Israel hat libanesischen Angaben zufolge erstmals Ziele im Norden des Landes angegriffen. Bei dem Bombardement eines palästinensischen Flüchtlingslagers in Tripoli sei ein hochrangiger Vertreter der Hamas, seine Frau und zwei Kinder getötet worden, verlautete am Samstag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Der Hamas nahestehende Medien berichteten, es habe sich um einen Anführer der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der radikal-islamischen Gruppierung, gehandelt. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff auf Tripoli.

08:55 Uhr – Israels Militär warnt Libanesen vor Rückkehr

Das israelische Militär hat geflüchtete Libanesen dazu aufgerufen, nicht zu ihren Wohnorten zurückzukehren. Die israelischen Angriffe auf Dörfer im Libanon würden fortgesetzt, erklärte ein Armeesprecher auf der Plattform X. Um welche Dörfer es sich handelte, führte er nicht genauer aus. Seit Beginn der intensiven Angriffe ruft das israelische Militär die Menschen in bestimmten Gebieten des Libanons immer wieder zur Flucht auf. Darauf folgen in der Regel Luftangriffe der israelischen Armee.

08:40 Uhr – Uno will Truppen im Libanon nicht verlegen

Die Uno will Israels Aufforderung, Teile ihrer Unifil-Friedenstruppe im Libanon zu verlegen, nicht nachkommen. Die Soldaten der UN-Beobachtermission würden „ihre Stellungen beibehalten“, hieß es am Samstag in einer Erklärung von Unifil. Israel hatte die UN-Friedenstruppe demnach am 30. September zum „Rückzug der Blauhelme von einigen ihrer Positionen“ aufgerufen, da die israelische Armee „begrenzte Bodeneinsätze im Libanon“ plane. Die Soldaten der Friedenstruppe blieben aber „auf all ihren Positionen und die UN-Flagge weht weiterhin“, hieß es in der Erklärung.

07:55 Uhr – Iranischer Außenminister in Damaskus eingetroffen

Der iranische Außenminister Abbas Arakchi ist in der syrischen Hauptstadt Damaskus eingetroffen. Arakchi wolle dort unter anderem Gespräche über die Situation in der Region führen, teilt ein Sprecher des iranischen Außenministeriums mit. Tags zuvor war der Minister zu Gesprächen in Beirut.

05:40 Uhr – Südkorea fliegt Menschen aus

Ein südkoreanisches Militärtransportflugzeug evakuiert inmitten eskalierender Spannungen 97 südkoreanische Staatsbürger und Familienangehörige aus dem Libanon. Das teilt das Außenministerium des Landes mit. Ein KC-330-Flugzeug landete am Freitagmorgen in Beirut und startete am Nachmittag mit den Evakuierten, zu denen auch libanesische Familienangehörige gehören. Die Maschine soll am Samstag auf einem Militärflugplatz südlich der Hauptstadt Seoul landen, hieß es weiter. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap sollen die im Libanon stationierten südkoreanischen Diplomaten jedoch im Land bleiben.

01:48 Uhr – Trump fordert Angriff auf Irans Atomanlagen

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich für einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen ausgesprochen. Als Präsident Joe Biden nach der Möglichkeit eines israelischen Angriffs auf die nuklearen Einrichtungen im Iran gefragt worden sei, „hätte die Antwort lauten müssen: Zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern“, sagte Trump bei einer Wahlkampfkundgebung im US-Bundesstaat North Carolina.

00.56 Uhr – Explosion in Beirut

Am frühen Samstagmorgen war in den südlichen Vororten von Beirut eine Explosion zu hören. Das meldet die Agentur Reuters. Die Explosion ereignete sich kurz nachdem das israelische Militär die Bewohner der Gegend aufgefordert hatte, diese sofort zu verlassen.

00:34 Uhr – USA geben Hilfe frei

Die Vereinigten Staaten werden fast 157 Millionen Dollar an humanitärer Hilfe für die vom Konflikt betroffene Bevölkerung im Libanon bereitstellen. Das teilt das US-Außenministerium am Freitag (Ortszeit) in einer Erklärung mit. „Mit diesen Mitteln werden neue und bestehende Bedürfnisse von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen im Libanon und in den Gemeinden, die sie aufnehmen, gedeckt. Die Hilfe wird auch diejenigen unterstützen, die in das benachbarte Syrien fliehen“, so das Außenministerium.

00:15 Uhr – Israel ruft zur Flucht auf

Das israelische Militär ruft in den frühen Morgenstunden des Samstags die Bewohner der südlichen Vororte von Beirut auf, diese sofort zu verlassen.

dpa/AFP/Reuters/AP/sos/cuk/luz/jag/shem/krö/jml/sebe/sara

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