Berlin

Israel-Hasser besetzen Hörsaal an der Freien Universität | ABC-Z

Von Isabel Pfannkuche, Dirk Böttger und Ambra Link

Schon wieder! Israel-Hasser haben am Dienstagnachmittag einen Hörsaal der Freien Universität (FU) in Berlin-Dahlem besetzt. Noch am Abend räumte die Polizei!

Wie ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei auf B.Z.-Anfrage sagte, hielten sich gegen 21.30 Uhr rund 30 Personen im Hörsaal 1A auf – wie schon am 14. Dezember im vergangenen Jahr. Auf Instagram rufen sie dazu auf, sich ihnen anzuschließen.

Unter Protest wird der junge Mann aus dem Raum gebracht
Foto: Spreepicture

Bis dahin wurde die Polizei wegen der Besetzung nicht tätig, das änderte sich allerdings am Abend. Ein Sprecher des Lagezentrums zu B.Z.: „Wir haben einen Antrag der Präsidentin und bereiten nun Maßnahmen für einen Einsatz im Hörsaal vor.“

Rund 20 bis 30 Personen haben die FU in Berlin besetzt Foto: Spreepicture

Die Besetzer hatten zunächst die Möglichkeit, den Hörsaal freiwillig zu verlassen. Lediglich drei von ihnen verließen nach B.Z.-Informationen freiwillig den Raum. Die anderen wurden von Beamten nach draußen geführt.

Besetzung nach Ende des Palästina-Camps

Am Dienstag war zunächst das mehrwöchige Palästina-Camp an der Uni aufgelöst worden. Von 12 bis 15 Uhr hatten die Israel-Hasser dann eine Demonstration „Für ein Freies Palästina und eine Freie Universität“ angemeldet. Die endete offiziell am Eingang zur Mensa an der Otto-von-Simson-Straße.

Doch die Studenten zogen weiter ins Gebäude. Dort veranstalteten sie zunächst ein Sit-In und gingen danach in den Hörsaal.

Im Mai hatten Israel-Hasser das Institut für Sozialwissenschaften (ISW) an der Humboldt-Universität Berlin besetzt, nach einem Tag räumte die Polizei das Gebäude. Wie die HU bekannt gab, beträgt der Schaden rund 150.000 Euro!

Berliner Studenten in Angst

Noam Petri (20) studiert Medizin an der Charité (Gemeinschaftsstudiengang von HU und Freie Universität) und ist Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland. Er sagte nach der Besetzung der HU zu B.Z.: „Jüdische HU-Studenten haben natürlich Angst, an die Uni zu gehen. Szenen wie diese sind für das Sicherheitsgefühl enorm beängstigend. Selbst für nicht-jüdische Studenten.“

Und Student Raphael Poljakov (22) sagte nach früheren Protesten an der FU und einem Unterstützer-Brief FÜR die Juden-Hasser: „Es sind meist Menschen dabei, die nichts mit der Uni zu tun haben. Sie sind da, nur um Hetze und Hass zu verbreiten.“ Er beobachte eine „sehr gefährliche Mischung“ aus Islamistisch-Radikalen und Links-Woken. Poljakov: „Ich bin schockiert, dass so etwas an deutschen Unis passiert und genauso bin ich von dem Brief der Dozenten schockiert, die diese Leute verteidigen.“

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