Israel greift Markt im Südosten des Libanons an – Großer Brand | ABC-Z
Berlin. Nabatija ist kommerzielles Zentrum im Südosten des Libanon. Jetzt kommt es zu schweren Angriffen, die einen Markt getroffen haben sollen.
- Bericht: Israels Armee greift Markt im Süden des Libanon an
- Israel ruft weitere „militärische Sperrgebiete“ aus
- Israelische Armee warnt Bewohner des Südlibanon vor Rückkehr in ihre Häuser
- US-Sondergesandter: USA arbeiten „ununterbrochen“ an Waffenruhe
- Hisbollah feuert mehrere Raketen auf israelischen Stützpunkt nahe Haifa ab
Nach dem iranischen Angriff auf Israel droht die Situation in Nahost an mehreren Fronten weiter zu eskalieren: Israel kündigte Vergeltung an – doch wann und in welchem Ausmaß die Regierung unter Benjamin Netanjahu auf die iranischen Raketenschläge antwortet, ist noch völlig offen. Das israelische Militär bekämpft derweil weiterhin die Hisbollah-Miliz im Libanon.
Im Nahost-Newsblog halten wir Sie hier mit aktuellen Nachrichten und Hintergründen auf dem Laufenden.
Krieg in Nahost – News vom 12. Oktober 2024: Bericht – Israels Armee greift Markt im Süden des Libanon an
20.56 Uhr: Israels Militär soll im Libanon nach dortigen Angaben einen Markt im südlichen Ort Nabatija angegriffen haben. Israelische Kampfflugzeuge hätten den Markt im Zentrum angegriffen, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Israels Armee äußerte sich zunächst nicht.
In sozialen Medien verbreiteten sich Videos, die Szenen nach dem Angriff zeigen sollen. Dort sind etwa ein großer Brand in einer zerstörten Geschäftsgegend und Rettungskräfte neben Trümmern zu sehen. Örtliche Medien berichteten von schweren Schäden, mindestens vier Gebäude seien zerstört worden. Angaben über mögliche Opfer gab es zunächst nicht.
Nabatija ist der wichtigste Ort und ein kommerzielles Zentrum im Südosten des Libanon. Traditionell wird hier einmal pro Woche ein Markt abgehalten. Nabatija wurde schon bei Israels Einmarsch im Libanon im Jahr 1982 zum Schauplatz von Kämpfen. Auch seit der massiven Ausweitung der Angriffe im Land vor rund drei Wochen hat Israels Militär den Ort bombardiert. Viele Anwohner sind vor den Angriffen in Richtung Norden geflohen.
Israel ruft weitere „militärische Sperrgebiete“ an Grenze zum Libanon aus
20.25 Uhr: Im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon hat die israelische Armee fünf weitere Gebiete im Norden Israels an der Grenze zum Libanon zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Nach einer „Lagebeurteilung“ seien die Gebiete Sarit, Schomera, Schtula, Netua und Even Menachem im Norden Israels zum militärischen Sperrgebiet worden, erklärte die Armee am Samstagabend und fügte hinzu: „Das Betreten dieses Gebiets ist verboten.“
Israel hat seine Angriffe auf die Schiitenmiliz in den vergangenen Wochen massiv ausgeweitet und nimmt dabei bisher vor allem Ziele in deren Hochburgen im Südlibanon sowie in südlichen Vororten von Beirut ins Visier. Dabei wurden Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und andere hochrangige Kommandeure der Schiitenmiliz getötet. Anfang Oktober gab Israel zudem den Beginn von „begrenzten und gezielten“ Bodeneinsätzen gegen die Hisbollah im Südlibanon bekannt.
Israelische Armee warnt Bewohner des Südlibanon vor Rückkehr in ihre Häuser
12.25 Uhr: Die israelische Armee hat die Einwohner des Südlibanon angesichts der anhaltenden Kämpfe mit der Hisbollah-Miliz davor gewarnt, in ihre Häuser zurückzukehren. Israelische Truppen zielten weiterhin auf „Hisbollah-Stellungen in oder in der Nähe“ ihrer Dörfer, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee am Samstag im Onlinedienst X. „Kehren Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht in Ihre Häuser zurück, bevor es neue Anweisungen gibt“, hieß es weiter. Wer in den Süden gehe, riskiere sein Leben, warnte Adraee.
In einem weiteren Beitrag bei X wiederholte Adraee einen früheren Aufruf an medizinisches Personal im Südlibanon, keine Krankenwagen zu benutzen, da diese angeblich von Hisbollah-Kämpfern benutzt werden. „Wir fordern die medizinischen Teams auf, den Kontakt mit Hisbollah-Mitgliedern zu vermeiden und nicht mit ihnen zusammenzuarbeiten“, erklärte der Armeesprecher. Die israelische Armee ergreife „die notwendigen Maßnahmen gegen jedes Fahrzeug, das bewaffnete Personen transportiert, unabhängig von seiner Art“, warnte er.
US-Sondergesandter im Libanon: USA arbeiten „ununterbrochen“ an Waffenruhe
9.20 Uhr: Die USA arbeiten nach Angaben ihres Sondergesandten für den Libanon, Amos Hochstein, „ununterbrochen“ an einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz. „Wir wollen, dass der gesamte Konflikt beendet wird“, sagte Hochstein dem libanesischen Fernsehsender LBC am Freitag. „Daran arbeiten wir ununterbrochen“, fügte er hinzu.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Zwischenfälle bei den Kämpfen, bei denen Berichten zufolge UN-Blauhelmsoldaten verletzt wurden, sprach Hochstein von „inakzeptablen“ Entwicklungen. Die anhaltenden israelischen Bombardierungen der libanesischen Hauptstadt Beirut „müssen aufhören“, forderte der US-Sondergesandte.
Hisbollah feuert mehrere Raketen auf israelischen Stützpunkt nahe Haifa ab
8.15 Uhr: Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben mehrere Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt nahe der Küstenstadt Haifa abgefeuert. Hisbollah-Kämpfer hätten „südlich von Haifa die dortige Sprengstofffabrik ins Visier genommen“, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Samstag. In Israel wird seit Freitagabend der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur, auch bekannt als Versöhnungsfest, begangen.
Die Hisbollah hatte zuvor die Bewohner Nordisraels aufgerufen, sich von Armeeeinrichtungen in Wohngebieten fernzuhalten. An mehreren Orten im Norden Israels ertönten am frühen Samstagmorgen Alarmsirenen.
Krieg in Nahost – News vom 11. Oktober 2024: Sirenenalarm im Norden von Tel Aviv wegen eingedrungenen Luftfahrzeugs
21.15 Uhr: Wegen eines eingedrungenen Luftfahrzeugs ist im Norden der israelische Metropole Tel Aviv Sirenenalarm ausgelöst worden. „Die Sirenen wurden nach einem Eindringen eines feindlichen Luftfahrzeugs in verschiedenen Gebieten im Zentrum von Israel aktiviert“, teilte die israelische Armee am Freitagabend mit. Es seien „Abfangversuche unternommen“ worden, so dass womöglich „zusätzliche Explosionen“ zu hören seien.
Verletzte UN-Blauhelme im Libanon: Paris bestellt Israels Botschafter ein
18.14 Uhr: Nach israelischem Beschuss der UN-Friedensmission im Libanon hat Paris den israelischen Botschafter einbestellt. „Diese Angriffe stellen schwerwiegende Verstöße gegen das Völkerrecht dar und müssen unverzüglich aufhören“, erklärte das französische Außenministerium am Freitag. Frankreich erinnere daran, dass der Schutz der Blauhelmsoldaten eine Verpflichtung sei, die für alle gelte.
Erneut zwei Blauhelmsoldaten im Libanon verletzt
15.31 Uhr: Im Libanon sind nach UN-Angaben erneut zwei Blauhelmsoldaten verwundet worden. Die Soldaten der Beobachtermission Unifil seien verletzt worden, als es in der Nähe eines Beobachtungspostens am Morgen am Hauptquartier in Nakura zu zwei Explosionen gekommen sei, teilte Unifil mit.
Die israelische Armee bestätigte den Vorfall und brachte ihr tiefstes Bedauern zum Ausdruck. Die Angelegenheit werde auf der höchsten Kommandoebene gründlich untersucht, teilten die Streitkräfte mit. Zugleich betonten sie, dass die Hisbollah in unmittelbarer Nähe von Blauhelm-Stellungen operiere und diese damit in erhebliche Gefahr bringe.
Zudem seien nach Unifil-Darstellung mehrere Schutzmauern an einem UN-Posten bei Labbune unweit der libanesisch-israelischen Grenze eingestürzt, als eine Planierraupe des israelischen Militärs diese erfasste und israelische Panzer sich dem Posten näherten .Es handle sich um eine „schwerwiegende Entwicklung“, so Unifil. Jeder vorsätzliche Angriff auf Friedenstruppen stelle einen schweren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und die UN-Resolution 1701 dar.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Bereits am Donnerstag hatten israelische Truppen nach UN-Darstellung das Unifil-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Israels Militär beschuldigte die Schiiten-Miliz Hisbollah, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Bundesregierung fordert Schutz der Blauhelme im Südlibanon
13.02 Uhr: Die Bundesregierung hat den israelischen Beschuss der UN-Mission Unifil im Libanon kritisiert und Aufklärung gefordert. „Israel hat das Recht, wie jedes andere Land, sich gegen die Gefahr und die Bedrohungen und den Beschuss der Hisbollah zu wehren. Der Beschuss von Friedenstruppen der Vereinten Nationen ist aber in keinerlei Weise akzeptabel und hinnehmbar“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Schutz und Sicherheit müssten oberste Priorität haben. Erwartet werde, dass „dieser Vorfall vollumfänglich aufgearbeitet wird“.
Das Nahost-Newsblog vom 5. bis 11. Oktober können Sie hier nachlesen.
fmg, dpa, afp, KNA