Geopolitik

Islamisten rufen zu weiteren Anschlägen wie in Solingen auf | ABC-Z

In einem Propaganda-Medium glorifiziert ein Ableger des sogenannten Islamischen Staates die Terrorattacke von Solingen mit drei Toten. Die Islamisten rufen zu weiteren Anschlägen auf – vor allem die LGBT-Events stehen im Fokus.

Islamisten drohen mit weiteren Angriffen in Deutschland. In der Zeitschrift „Voice of Khorasan“ feiert die Terrorgruppe „Islamische Staat Provinz Khorasan“ (ISPK), ein Ableger des IS in Afghanistan und Pakistan, den Anschlag in Solingen mit drei Toten und acht Verletzten. Und die Terroristen rufen zu weiteren Attentaten auf.

Über den Aufruf in der Zeitschrift berichten unter anderem „Bild“ und RTL. Ausschnitte der Aufrufe werden auch auf X geteilt. In einem Beitrag ist zu lesen: „Attack on Germany. For the revenge of the Muslims“ (zu Deutsch: Angriff auf Deutschland. Für die Rache der Muslime). Darunter wird ein blutverschmiertes Messer gezeigt. Die Terroristen rufen dazu auf, gezielt Events der LGBT-Szene in den Fokus zu nehmen.

Es handele sich um ein Propagandamittel, in dem sich die Terroristen für Taten rühmten und Selbstmordattentäter glorifizierten, heißt es bei RTL. „Aber in erster Linie geht es darum, dass man neuen Nachwuchs generieren will“, sagt Terrorismusexperte Michael Ortmann. Der Aufruf ziele vor allem auf „einsame Wölfe“ ab, die sich ohne direkten Kontakt zum ISPK radikalisierten.

So ein Attentäter war auch der Angreifer von Solingen. Der Islamist hatte am Abend des 23. August auf einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Der 26-jährige Syrer Issa al Hassan sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Die Terrorgruppe Islamischer Staat reklamierte den Anschlag für sich.

Ein namentlich nicht genannter Staatsschützer zeigte sich in „Bild“ alarmiert. „Da rollt eine regelrechte Welle von Nachwuchsterroristen heran“, sagte er. „Und der gezielte Aufruf, LGBT-Events zu attackieren, alarmiert uns sehr. Diese Art des Aufrufs ist neu.“

Die Spitzen der deutschen Geheimdienste schlugen angesichts dieser Bedrohungen für die innere Sicherheit am Montag in einer Anhörung des Bundestags Alarm. In ihrem Lagebild fokussierten sie sich auf russische Sabotage. Doch auch im Inneren wachse das Risiko durch Rechtsextremismus und Islamismus. „Es brennt quasi überall“, sagte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang.

sebe

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