„Islamischer Staat“ bekennt sich – Weitere Festnahme | ABC-Z
Solingen/Berlin. Drei Menschen werden in Solingen bei einem Messerangriff getötet. Der Islamische Staat reklamiert die Tat für sich. Die News im Blog.
- Bei einem Stadtfest in Solingen tötet ein Unbekannter mit einem Messer drei Menschen
- Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) reklamiert die Tat für sich
- Am Samstagabend kommt es in einem Flüchtlingsheim zu einer Festnahme
Bei einem Stadtfest in Solingen hat ein Angreifer am Freitagabend mit einem Messer drei Menschen getötet. Acht Menschen seien verletzt worden, vier von ihnen schwer, teilte die Polizei mit. Sie gehe von einem Anschlag eines Einzeltäters aus. Am Abend reklamierte die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) die Tat für sich, in einer Flüchtlingsunterkunft wird ein 36-Jähriger festgenommen. Die News und aktuellen Informationen zu dem Anschlag in Solingen lesen Sie hier im Blog.
Anschlag bei Stadtfest in Solingen – News von Samstag, 24. August: Festgenommener ein mutmaßlicher Zeuge?
22.44 Uhr: Der „Spiegel“ berichtet, dass die Einsatzkräfte in der Flüchtlingsunterkunft lediglich einen Mann abgeführt hätten, der als mutmaßlicher Zeuge vernommen werde. Der Tatverdächtige sei weiter flüchtig. Eine Polizeisprecherin sagte dazu, sie könne nur die Festnahme eines Mannes aus der Unterkunft bestätigen.
Spürhunde sollen Ermittler zur Flüchtlingsunterkunft geführt haben
22.15 Uhr: Die Ermittler sollen durch sogenannte Mantrailer-Hunde auf die Spur des Festgenommenen gekommen sein. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. 150 Meter von der Flüchtlingsunterkunft entfernt sei zuvor ein Messer gefunden worden, mit dem der Angreifer am Freitagabend die drei Menschen getötet haben soll. Die Spürhunde sollen die Polizei dann zu der Flüchtlingsunterkunft geführt haben, hieß es weiter. Die Unterkunft liegt zudem nicht weit entfernt vom Tatort, dem Solinger Fronhof.
Festnahme in Flüchtlingsunterkunft
21.33 Uhr: Im Zusammenhang mit dem Messerangriff von Solingen hat die Polizei einen Mann in einer Flüchtlingsunterkunft in der Stadt festgenommen. Tatzusammenhänge würden nun geprüft, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Bei dem Festgenommenen handelt es sich demnach um einen 36-Jährigen.
Auch Düsseldorfer Polizei erhält Bekennerschreiben
21.10 Uhr: Auch die Polizei Düsseldorf hat nach eigenen Angaben ein Bekennerschreiben des (IS) zu dem Messerangriff in Solingen erhalten. Jetzt müsse geprüft werden, ob dieses Schreiben echt sei, sagte ein Polizeisprecher. Es ist Terrorismusexperten zufolge das erste Schreiben einer Selbstbezichtigung des IS für einen Angriff in Deutschland seit 2016. Bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz war der Islamist Anis Amri mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. 13 Menschen kamen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Nach Angaben des IS handelte der Attentäter in deren Auftrag.
Polizei mit starken Kräften in Flüchtlingsheim in Solingen
20.38 Uhr: Im Zusammenhang mit dem Messerangriff von Solingen hat die Polizei am Samstagabend mit starken Kräften eine Flüchtlingsunterkunft in der Innenstadt betreten. „Wir haben Hinweise erhalten, und aufgrund dessen führen wir gerade polizeiliche Maßnahmen durch“, sagte ein Polizeisprecher. Auch ein Spezialeinsatzkommando sei im Einsatz. Der Bereich werde von einer Hundertschaft abgesperrt. Videos der nordrhein-westfälischen Zeitung WAZ, die wie diese Redaktion zur FUNKE Mediengruppe gehört, zeigen behelmte und schwer bewaffnete Einsatzkräfte, die das Heim betreten. Die Lage vor Ort wirkt ruhig.
Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert Messerattacke von Solingen für sich
20.27 Uhr: Die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu der Messerattacke von Solingen bekannt. Das geht aus einer Stellungnahme vom Samstag hervor, wie mehrere Medien am Samstagabend berichten.
„Der Angreifer einer Versammlung von Christen in der Stadt Solingen in Deutschland gestern ist ein Soldat des Islamischen Staates und er nahm Rache für die Muslime in Palästina und an allen anderen Orten“, heißt es in dem Schreiben. Die Mitteilung wurde von Medienkanälen, die zum IS gehören, veröffentlicht und entspricht in Form, Inhalt und Sprache früheren Bekennermitteilungen der Terrorgruppe, die sich im Nachhinein als zutreffend herausgestellt hatten, wie die Nachrichtenagenturen AFP und Reuters berichten. Der Name des Täters werde in dem Schreiben nicht genannt.
Solingens Oberbürgermeister: „Der Schmerz ist unendlich groß“
20 Uhr: Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) hat von einem „unendlichen“ Schmerz gesprochen. „Wir in Solingen sind tief betroffen, unsere Stadt ist voller Trauer. In dieser Trauer nicht alleine zu sein, ist aber ein gutes Zeichen“, sagte Kurzbach. Er wolle neben den Einsatzkräften auch vielen Menschen aus NRW, aus ganz Deutschland und aus dem Ausland für ihre Beileidsbekundungen danken. Auch weltweite Beileidsbekundungen erreichten ihn.
„Der Schmerz ist unendlich groß. Aber zu wissen, Du bist nicht alleine damit, das hilft“
Der Polizei wünsche er einen schnellen und guten Ermittlungserfolg, dass der, der diesen großen Schmerz über Menschen gebracht habe, seine gerechte Strafe erfahre. „Diese Stadt hat schon so manche schwere Prüfung über sich ergehen lassen müssen“, unterstrich Kurzbach. Er vertraue darauf; „dass wir in der Trauer zusammenstehen, dass wir denen helfen, die verletzt und verwundet sind und niemanden alleine lassen, der um einen anderen trauert“, fügte der Kommunalpolitiker unmittelbar vor einer Andacht hinzu.
NRW-Innenminister Reul warnt vor Spekulationen
18.37 Uhr: Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat nach dem Anschlag von Solingen angeordnet, die Polizeipräsenz im gesamten Bundesland zu erhöhen – insbesondere dort, wo große Veranstaltungen stattfinden. Zudem rief er am Samstagabend in Solingen dazu auf, den Ermittlungskräften Zeit und Ruhe für ihre Arbeit zu lassen und nicht zu spekulieren. „Die vernehmen im Moment gleichzeitig, 10, 20 Personen, um Daten zu sammeln und dann müssen die auch noch ausgewertet werden.“
Die Hinweise, Texte und Bilder von Bürgerinnen und Bürgern seien „extrem hilfreich“ für die Ermittlungen, betonte Reul. „Weil wir sehr interessante und hilfreiche Daten kriegen, die uns helfen, Klarheit zu schaffen.“ Allerdings sei die Auswertung für die Polizistinnen und Polizisten nicht einfach, da es vielfältige und widersprüchliche Hinweise gebe. Das sei allerdings normal, da jeder, der dabei gewesen sei, betroffen sei.
Momentan sei das wichtigste, sich um die Menschen zu kümmern und in Gedanken bei denen zu sein, die Angehörige verloren hätten oder schwer verletzt seien, unterstrich der NRW-Innenminister. Zudem müsse den Rettungskräften, Polizisten und Notfallseelsorgern gedankt werden, die in solchen Fällen im Einsatz seien uns sich „seit Stunden ganz intensiv um Menschen kümmern“.
Täter soll laut Bericht „Allahu Akbar“ gerufen haben
18.15 Uhr: Ein Zeuge soll gegenüber der Polizei angegeben haben, dass der Angreifer von Solingen während der Tat „Allahu Akbar“ gerufen hat. Das berichtet die „Welt am Sonntag“. Das Blatt zitiert aus einem internen Polizeibericht. Darin soll es wörtlich heißen: „Von einem bei der Tat verletzten Zeugen wurde angegeben, dass man den unbekannten Tatverdächtigen ,aus Solingen kenne’ und dieser auch Besucher einer örtlichen Moschee sei. Ein Zeuge berichtete, dass der Tatverdächtige bei seinen Tathandlungen ,Allahu Akbar’ gerufen habe.“
Eine offizielle Bestätigung gibt es dazu nicht. Gerüchte dazu kursierten bereits in der Nacht zu Samstag. Die Polizei sagte am Samstagnachmittag jedoch, dass man noch zahlreiche Quellen und Zeugenaussagen prüfe und zusammenführen müsse.
Wuppertaler SPD-Abgeordneter fordert deutliche Verschärfung des Waffenrechts
17.10 Uhr: Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh hat nach der Tat von Solingen eine deutliche Verschärfung des Waffenrechts gefordert. „Es muss maximal restriktive Umgangsverbote geben“, sagte Lindh der Westfalenpost, die wie diese Redaktion zu der Funke Mediengruppe gehört, am Rande der Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft in Wuppertal. Lindh ist Mitglied im Innenausschuss des Bundestags, sein Wahlkreis grenzt an Solingen. „Es gibt aus meiner Sicht überhaupt keinen vernünftigen Grund, warum Normalbürger das Recht haben sollten, mit Messern und Waffen in der Öffentlichkeit umzugehen. Wir werden zwingend darüber reden müssen, neben anderen Maßnahmen eine absolut restriktive Politik zu fahren gegenüber Umgang mit jeglicher Form von Messern“, sagte Lindh.
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Flächendeckende Sicherheitskontrollen seien allerdings nicht möglich, räumte Lindh ein. Dennoch müsse über ein Verbot gesprochen werden, auch um den Umgang mit Messern zu ächten, etwa in Schulen.
Mehrere Trauerfeiern nach Anschlag in Solingen geplant
16.55 Uhr: Zwei Trauerfeiern für die Opfer des Anschlags sind an diesem Wochenende in Solingen geplant. Das teilte der leitende katholische Pfarrer, Stadtdechant Michael Mohr, am Samstagnachmittag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Zum einen gebe es am Abend gegen 18.15 Uhr ein stilles Gedenken auf dem Neumarkt, zum anderen am Sonntagmorgen um 10 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche unweit des Tatorts.
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Zum Gedenken am Abend würden unter anderem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erwartet. Man habe sich aber entschieden, anstelle von Reden und Stellungnahmen eine stille Feier mit Kerzen, Blumen und wenig Musik zu veranstalten, angeleitet von Pfarrer Mohr und Superintendentin Ilka Werner vom evangelischen Kirchenkreis Solingen.
Festgenommener 15-Jähriger soll mit mutmaßlichem Täter in Kontakt gestanden haben
15.15 Uhr: Der am Morgen festgenommene Jugendliche soll nach Informationen der Ermittlungsbehörden mit einem Verdächtigen Kontakt gehabt haben. Dieser soll dem Jugendlichen von Plänen geschildert haben, die zum Tathergang passen. Das gab die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf auf einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag bekannt. „Nach vorliegenden Zeugenaussagen soll eine bislang unbekannte Person kurz vor dem Angriff mit dem Jugendlichen über Absichten gesprochen haben, die zur Tatausführung passen würden“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers. Als möglicher Vorwurf gegen den 15-Jährigen steht demnach nun die Nichtanzeige geplanter Straftaten im Raum.
Polizei gibt neue Details zu Opfern bekannt
15.10 Uhr: Die Polizei Düsseldorf hat bekanntgegeben, dass es sich bei den drei getöteten Opfern um einen Mann im Alter von 67 Jahren, einen Mann im Alter von 56 Jahren und eine Frau im Alter von 56 Jahren handelt. Von den acht verletzten Personen, seien vier schwerverletzt. Das Tatmotiv sei weiterhin unklar, ein terroristischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, heißt es von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf.
Zweites Messer in Mülleimer gefunden
14.56 Uhr: Ein weiteres Messer ist nach dem Angriff von Solingen in einem Mülleimer in der Innenstadt gefunden worden. Das verlautete aus Ermittlerkreisen. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. Ein erstes Messer war zuvor unter der Leiche eines Opfers gefunden worden.
Polizei und Staatsanwaltschaft berichten über erste Erkenntnisse – Hier geht es zum Livestream
Polizei bestätigt Berichte über erste Festnahme
14.40 Uhr: Nach dem brutalen Messerangriff beim Solinger Stadtfest mit drei Toten und acht Verletzten hat die Polizei Berichte über die Festnahme einer verdächtigen Person bestätigt. Es werde „geprüft, ob es möglicherweise Tatzusammenhänge gibt“, teilte die Polizei Düsseldorf am Samstag mit.
Parallel zu der Festnahme liefen diverse Polizeimaßnahmen, unter anderem Durchsuchungen an verschiedenen Örtlichkeiten, erklärte die Polizei. Die Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen nach möglichen weiteren Tätern- und Tathintergründen liefen auf Hochtouren. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf wollten am Samstagnachmittag auf einer Pressekonferenz in Wuppertal über den aktuellen Stand informieren.
Live-Band schildert Anschlag in Statement
14.30 Uhr: Während des Anschlags performte die Band „Suzan Köcher‘s Suprafon“ gerade auf der Bühne. Frontfrau Köcher schildert nun in einem Statement, wie sie den Anschlag erlebt hat. Lesen Sie es hier im Original:
„Wir hatten gerade die letzte Note unseres vorletzten Songs gespielt, da ist mir plötzlich aufgefallen, dass die Leute fluchtartig den Platz verlassen. Zunächst habe ich nicht verstanden wieso. Im nächsten Moment habe ich gedacht, dass es vielleicht eine Schlägerei gegeben hat. Dann habe ich Schreie gehört und verstanden, dass wir uns schnellstmöglich Schutz suchen müssen. Ich habe meine Gitarre sofort weggeschmissen und mir ein Versteck hinter dem Schlagzeug gesucht. Wir wussten nicht, auf wen es der Angreifer abgesehen hat und ob es sich um ein Messer oder eine Schusswaffe handelt, weshalb ich mich so flach hingelegt habe wie es geht. Von der Tat selbst habe ich nichts gesehen. Meine Eltern haben mich hinter der Bühne aufgesucht und ich war froh, dass sie unversehrt waren. Eine Frau schrie nach einem Notarzt – ich habe verschwommene Erinnerungen daran, wie man versucht hat mehrere Personen wieder zu beleben. Unser Techniker war zunächst nicht aufzufinden und wir haben uns große Sorgen gemacht. Er musste das Mischpult schlagartig verlassen und konnte sein Smartphone nicht einstecken. Zum Glück war auch er unversehrt.
„Ich bekomme das Bild von der Plane am Boden nicht mehr aus dem Kopf. Darunter lag ein toter Mensch – direkt vor der Bühne. Das ist alles unbegreiflich für uns und unfassbar schlimm.“
Ich bin unglaublich traurig. Wir haben mit unserem Publikum getanzt und uns treiben lassen. Sekunden später haben Menschen ihr Leben verloren und hunderte weitere Leben haben sich schlagartig verändert.
Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen.“
Polizei sprengt Wohnungstür und nimmt Jugendlichen fest
14.10 Uhr: Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, hat sich das SEK am Samstagmorgen mit Gewalt Zugang zu einer Wohnung unweit des Tatorts verschafft. Dort sei ein Jugendlicher festgenommen und anschließend von der Polizei verhört worden. Es handelte sich dabei jedoch nicht um den gesuchten Täter, gab die Polizei bekannt.
Innenministerin Faeser will vor Ort mit Einsatzkräften sprechen
13.24 Uhr: Nach dem Anschlag in Solingen will sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Samstag ein Bild von der Lage vor Ort machen und mit Einsatzkräften sprechen. Zu dem Termin am Nachmittag werde sie gemeinsam mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und ihrem NRW-Amtskollegen Herbert Reul (CDU) erwartet, bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Am Rande des Termins werde es auch Pressestatements geben. Näheres sei noch nicht bekannt.
Moderatorin Petridou moderierte auf Fest – „bin schockiert“
13.15 Uhr: Die Moderatorin Panagiota Petridou war am Freitagabend auf dem Solinger Stadtfest zu Gast und postete am Abend ein Foto in ihrer Instagram-Story. Mit dem Mikrofon in der Hand ist sie auf der Bühne zu sehen, im Hintergrund eine große Menschenmenge „650 Jahre Solingen! Festival der Vielfalt Hometown Solingen“, schrieb sie dazu. Kurz darauf ereignete sich offenbar der Anschlag und ein bislang Unbekannter erstach mehrere Menschen.
Am Samstagvormittag meldet sich Petridou wieder bei Instagram zu Wort. Sie schreibt in einem Post: „Ich bin schockiert und tief betroffen von den schrecklichen Ereignissen in meiner Heimatstadt Solingen.“ Es sei eine „so schöne Feier“ geplant gewesen. Sie habe diese durch ihre Moderation unterstützen wollen. Nun sei sie fassungslos und voller Trauer. „Traurig stehe ich hier und finde kaum Worte für den Schmerz, der uns alle erfasst.“
„Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien und auch bei den Menschen, die Bilder gesehen haben, die ein Mensch niemals sehen sollte. Den Verletzten wünsche ich von Herzen eine schnelle Genesung“, schreibt Petridou. „Meine Familie und ich sind den Umständen entsprechend sicher nach Hause gekommen. Danke für alle eure Nachfragen und Nachrichten.“
Tatwaffe laut Sicherheitskreisen unter Leiche gefunden
12.56 Uhr: Wie die „Westdeutsche Allgemeinen Zeitung“, die wie dieses Portal zur Funke Mediengruppe gehört, aus Sicherheitskreisen erfuhr, soll die Tatwaffe unter einer Leiche gefunden worden sein. Die Waffe werde nun auf DNA-Spuren untersucht, hieß es demnach.
Außerdem habe die Festnahme von heute Morgen mutmaßlich nichts mit dem gesuchten Tatverdächtigen zu tun. Zeugen des Anschlags seien sich einig: Der mutmaßliche Täter habe ein südländisches Aussehen gehabt, aber der Hintergrund der Tat sei weiterhin völlig unklar. Doch die Ermittler seien sicher: Es habe eine klare Tötungsabsicht mit Stichen in Richtung Hals gegeben, deshalb werde die Tat als Anschlag eingestuft.
Bislang niemand „mit konkretem Tatverdacht“ gefasst
12.34 Uhr: Nach dem Anschlag in Solingen mit drei Toten geht die Suche nach dem Täter weiter. Bislang sei noch niemand „mit konkretem Tatverdacht“ gefasst worden, sagte ein Polizeisprecher in Düsseldorf am Samstag. Medienberichte über eine angebliche Festnahme eines Tatverdächtigen am Samstagmorgen konnte der Sprecher weder bestätigen noch dementieren. Auch eine offizielle Täterbeschreibung geben es von dem mutmaßlichen Einzeltäter noch nicht.
Die Ermittlungen liefen weiter. Dazu würden unter anderem Zeugen vernommen, Videos und Bildmaterial ausgewertet. Die Polizei warnte die Bevölkerung, „weiterhin vorsichtig“ zu sein und bei verdächtigen Beobachtungen die Polizei zu alarmieren, sagte der Sprecher weiter.
Merz: „Diese barbarische Gewalt ist unerträglich“
11.46 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hat sich erschüttert geäußert. „Der Anschlag von Solingen trifft uns mitten ins Herz. Diese barbarische Gewalt ist unerträglich“, schrieb Merz am Samstag im Kurznachrichtendienst X. „Wir müssen zusammenstehen in diesen schweren Stunden für Nordrhein-Westfalen.“ Die Polizei tue nun „alles, damit der Täter schnell gefasst wird“.
Der Anschlag von #Solingen trifft uns mitten ins Herz. Diese barbarische Gewalt ist unerträglich. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ihnen allen wünschen wir in diesen Stunden viel Kraft. Die Polizei tut jetzt alles, damit der Täter schnell gefasst wird.…
— Friedrich Merz (@_FriedrichMerz) 24. August 2024
Festnahme: Mann soll nicht der Täter sein
11.34 Uhr: Nach dpa-Informationen ist ein Mann festgenommen worden, bei dem es sich nach ersten Ermittlungen allerdings nicht um den Täter handeln soll. Nach weiteren dpa-Informationen soll die Beschreibung des Täters durch Zeugen vor Ort nicht mit dem Festgenommenen übereinstimmen. Der Mann sei am frühen Samstagmorgen festgenommen worden und sitze in Gewahrsam, hieß es aus Polizeikreisen. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Ermittler kündigen Pressekonferenz an
11.27 Uhr: Polizei und Generalstaatsanwalt haben angekündigt, sich am Nachmittag im Polizeipräsidium Wuppertal zum Anschlag zu äußern. Um 15 Uhr werden die Ermittler gemeinsam mit Solingens Oberbürgermeister eine Pressekonferenz geben, „um über den Polizeieinsatz und den aktuellen Stand zu informieren“, heißt es in einer Mitteilung.
Innenminister hofft auf schnelle Festnahme des Täters
11.25 Uhr: Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU), hofft nach dem Messerangriff von Solingen auf eine schnelle Festnahme des Täters. „Ich hoffe, dass die Verletzten alle vollständig genesen und dass der Täter schnell gefasst wird“, sagte Stübgen dieser Redaktion. „Das ist jetzt das Wichtigste.“
Der CDU-Politiker fügte hinzu: „Der Anschlag von Solingen erschüttert mich wie alle friedliebenden Menschen in Deutschland.“ Seine Gedanken seien bei den Opfern „dieser hinterhältigen Tat“ sowie bei ihren Angehörigen und Freunden.“
Steinmeier zu Anschlag in Solingen: „Täter muss zur Rechenschaft gezogen werden“
11.23 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach dem Anschlag von Solingen Konsequenzen für den Angreifer gefordert. „Der Täter muss zur Rechenschaft gezogen werden“, erklärte Steinmeier am Samstag. Er rief zudem die Bevölkerung auf: „Stehen wir zusammen – gegen Hass und Gewalt.“ Zu dem Anschlag erklärte er weiter: „Die schreckliche Tat von Solingen erschüttert mich, sie erschüttert unser Land.“
Das Bundespräsidialamt teilte mit, Steinmeier habe am Samstagvormittag mit Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) telefoniert „und ihm seine tiefe Trauer und sein Mitgefühl ausgedrückt und seine Hoffnung auf Genesung der Verletzten übermittelt“.
Anwohner stehen unter Schock
10.57 Uhr: „Wir sind zutiefst betroffen von dem furchtbaren Anschlag in Solingen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Wir wünschen den Verletzten eine vollständige Genesung“, erklären die beiden Vorsitzenden der Grünen Landtagsfraktion NRW, Verena Schäffer und Wibke Brems. „Dass ausgerechnet das Festival der Vielfalt als Ort der Begegnung und der Freude zu einem Ort der Trauer wurde, erschüttert uns zutiefst. Wir wünschen allen Solingerinnen und Solingern viel Kraft. Die Sicherheitsbehörden tun alles, um den Täter zu fassen – dafür danken wir ihnen. Wir danken ebenso allen Einsatzkräften sowie Ärztinnen und Ärzten.“
Absperrungen rund um den Tatort
10.55 Uhr: Am Morgen ist nur sehr langsam wieder Leben in die Stadt Solingen eingekehrt. Rund um den Tatort gab es am Morgen noch weiträumige Absperrungen der Polizei. Beamte schickten Menschen weg, die das Gebiet betreten wollten – etwa, weil sie einen Friseurtermin hatten. In den Cafés um die Sperrzone saßen am Morgen nur einige wenige Besucher. Nahe dem Tatort hatte jemand einen Zettel hinterlassen. Darauf war zu lesen: „Wir vergessen Euch niemals. Denn Ihr lebt in unseren Herzen weiter.“
Anwohner berichteten von einer schlaflosen Nacht. „Wir haben natürlich kein Auge zugemacht. Polizei, Feuerwehr, Hubschrauber“, sagte eine Frau der Deutschen Presse-Agentur. Ursprünglich habe sie auch Pläne gehegt, zu dem Stadtfest zu gehen. „Wir wollten. Aber wir sind froh, dass wir nicht gegangen sind.“
Mehrere Anwohner äußerten auch ein Gefühl von Unsicherheit. „Ich habe zu meinem Mann gesagt: Wir können nicht mehr da hingehen, wo viele Menschen sind“, sagte eine ältere Frau in Nähe des Tatorts. „Da musst du Angst haben.“
Baerbock: „Perfider Anschlag (…) erschüttert mich zutiefst“
10.52 Uhr: Nach dem Anschlag mit drei Toten in Solingen hat sich auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) tief betroffen geäußert. „Der perfide Anschlag in Solingen auf Menschen, die den 650. Geburtstag ihrer Stadt feierten, erschüttert mich zutiefst“, schrieb Baerbock am Samstag im Kurznachrichtendienst X. „Meine Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer. Und mein Dank gilt den Sicherheitskräften, die unter Hochdruck nach dem Täter fahnden.“
Der perfide Anschlag in #Solingen auf Menschen, die den 650. Geburtstag ihrer Stadt feierten, erschüttert mich zutiefst. Meine Gedanken sind bei den Familien & Freunden der Opfer. Und mein Dank gilt den Sicherheitskräften, die unter Hochdruck nach dem Täter fahnden.
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) 24. August 2024
Scholz nennt Anschlag „schreckliches Ereignis“
10.29 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Anschlag in Solingen mit drei Todesopfern als „schreckliches Ereignis“ bezeichnet. Er sei „sehr bestürzt“, schrieb Scholz am Samstag im Online-Dienst X. „Der Täter muss rasch gefasst und mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden.“
Der Anschlag in Solingen ist ein schreckliches Ereignis, das mich sehr bestürzt. Ein Attentäter hat mehrere Menschen brutal getötet. Gerade habe ich mit Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach telefoniert. Wir trauern um die Opfer und stehen an der Seite der Angehörigen. (1/2)
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) 24. August 2024
Lindner: „Wir sind nicht machtlos“
10.18 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat nach dem Anschlag in Solingen „kühle Konsequenz von Polizei und Rechtsstaat“ eingefordert. „Wir sind nicht machtlos“, schrieb der Bundesfinanzminister am Samstag im Kurznachrichtendienst X. „In die Trauer um die Opfer des Anschlags in Solingen mischen sich schnell Gefühle von Ohnmacht und Wut. Auch bei mir. Aber das dürfen wir nicht zulassen.“
In die Trauer um die Opfer des Anschlags in #Solingen mischen sich schnell Gefühle von Ohnmacht und Wut. Auch bei mir. Aber das dürfen wir nicht zulassen. Wir sind nicht machtlos und wir brauchen kühle Konsequenz von Polizei und Rechtsstaat. CL
— Christian Lindner (@c_lindner) 24. August 2024
„Der Täter hat sich sehr gut ausgekannt“
10.16 Uhr: Philipp Müller ist der Organisator des Stadtfestes, das an diesem Abend in einer blutigen Tragödie endet. Er berichtet im Gespräch mit dieser Redaktion, wie er den Anschlag erlebte und sagt: „Der Täter hat sich sehr gut ausgekannt“.
Pressekonferenz am Nachmittag geplant
10.13 Uhr: Die Sicherheitsbehörden wollen am Samstagnachmittag in einer Pressekonferenz in Wuppertal über den Stand der Ermittlungen informieren. Eine genaue Uhrzeit nannten die Behörden zunächst nicht.
Polizei: Menschen in Solingen sollen weiter vorsichtig sein
9.27 Uhr: Nach dem tödlichen Anschlag in Solingen mahnt die Polizei die Bevölkerung der Stadt weiter zur Vorsicht. „Menschen im Innenstadtbereich sollen vorsichtig sein“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei mit Blick auf den noch flüchtigen Täter. „Wer eine verdächtige Person sieht, soll sofort den Notruf 110 wählen und diese nicht ansprechen.“
Bei der Messerattacke am Freitagabend waren nach Polizeiangaben drei Menschen getötet und acht verletzt worden. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen stufte die Tat wegen des zielgerichteten Vorgehens des Täters als Anschlag ein. Der Täter war am Morgen weiterhin nicht identifiziert. Ein Großaufgebot sei im Einsatz, um nach ihm zu fahnden. Nach Angaben eines dpa-Reporters waren am Samstag weiterhin auch Spezialeinheiten in der Stadt unterwegs.
Die Sicherheitsbehörden wollen am Samstagnachmittag in einer Pressekonferenz in Wuppertal über den Stand der Ermittlungen informieren. Eine genaue Uhrzeit nannten die Behörden zunächst nicht.
fmg/dpa/AFP/epd