Isaiah Hartenstein krönt sich mit OKC zum NBA-Champion – als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki | ABC-Z

Isaiah Hartenstein gewinnt als zweiter deutscher Basketballer nach Dirk Nowitzki den NBA-Titel. Sein Team, die Oklahoma City Thunder, setzte sich im entscheidenden Spiel sieben gegen die Indiana Pacers durch und entschied die NBA-Finalserie für sich.
“OKC” gewann in eigener Halle mit 103:91 gegen den Herausforderer aus dem Osten. Der Favorit aus Oklahoma City, das beste Team der regulären Saison, nutzte damit den Heimvorteil im siebten Spiel, um die Meisterschaft einzufahren.
Der neue, verdiente NBA-Champion belohnte sich damit für eine dominante Saison: Insgesamt holten die Thunder, nach 68 Siegen in der regulären Saison, mit dem Triumph in den Finals 84 Siege – in der bisherigen NBA-Geschichte hatten laut ESPN nur die Chicago Bulls (1995/96) und die Golden State Warriors (2016/17) eine noch bessere Bilanz.
In der NBA war es das 20. Mal, dass es in einer Final-Serie sieben Spiele zur Entscheidung brauchte. Zuletzt war das 2016 der Fall, als die Cleveland Cavaliers um LeBron James gegen Golden State gewannen. 16-mal setzte sich dabei am Ende das Heimteam durch – wie auch diesmal “OKC”, das zuvor bereits im Conference-Halbfinale gegen Denver das siebte Spiel zuhause gewonnen hatte.
Erster NBA-Titel für die Stadt Oklahoma City
Für die Thunder ist es der erste NBA-Titel seit 1979, damals residierte die Franchise noch in Seattle unter dem Namen Supersonics. Für die Stadt Oklahoma City ist es der erste Titel in eine der großen US-Profiligen überhaupt. Die Indiana Pacers, die erstmals nach 25 Jahren wieder die Finals erreicht hatten, müssen dagegen weiter auf den Gewinn der Larry O’Brien Trophy warten.
Hartenstein erster deutscher NBA-Champion nach Nowitzki
Center Isaiah Hartenstein, der nach Spielende mit Meister-Käppi und seinem kleinen Sohn auf den Arm feierte, krönte sich damit gleich bei seiner ersten Finalteilnahme zum NBA-Champion. Er ist damit erst der zweite deutsche Basketballer nach Dirk Nowitzki, der den Titel in der besten Basketball-Liga der Welt gewinnt. Im entscheidenden siebten Spiel machte Hartenstein wie gewohnt einen guten Job unter dem Korb, hatte am Ende sieben Punkte, neun Rebounds und vier Assists im Boxscore stehen.
Hartenstein war im vergangenen Sommer von den New York Knicks nach Oklahoma City gekommen, in New York hatte er in seinem siebten NBA-Jahr endgültig den Durchbruch geschafft und wurde zu einem der begehrtesten Spieler der Liga auf der Center-Position. Bei den Thunder bekam er einen Monstervertrag über 87 Millionen Dollar für drei Jahre und den Platz in der Startformation.
Hartenstein stellte auch bei “OKC” in der Meister-Saison seinen großen Wert unter Beweis, mit seiner Spielübersicht, Physis und Präsenz unterm Korb. Mit 11,2 Punkten und 10,7 Rebounds pro Spiel kam er auf die besten Werte seiner Karriere, er fügte sich perfekt ein in die starke Team-Verteidigung der Thunder, die die beste Defensive der Liga stellten, der Grundstein für den Gewinn des NBA-Titels.
Frühes Aus für Pacers-Anführer Haliburton
Die Pacers erwiesen sich dabei in der Finalserie als ebenbürtiger Gegner, beim finalen Showdown mussten sie aber schon im ersten Viertel eine herbe Schwächung hinnehmen: Ihr bereits angeschlagen ins Spiel gegangene Anführer Tyrese Haliburton musste verletzt vom Feld, nach ersten Medienberichten zog er sich eine Achillessehnenverletzung zu.
Ohne Haliburton hatten die Pacers, die bei ihrem Playoff-Run bis in die Finals einige unglaubliche Comebacks hingelegt hatten, den entschlossen auftretenden Gastgegern am Ende nicht genug entgegenzusetzen. Auch weil Shai Gilgeous-Alexander, in Spiel sechs noch von der Pacers-Verteidigung kaltgestellt, im alles entscheidenden siebten Spiel die Verantwortung übernahm: Mit 29 Punkten war er bester Werfer des Spiels, glänzte aber auch als Vorbereiter (12 Assists): Mit seinen Attacken eröffnete er seinen Mitspielern viele gute Wurfchancen. Chet Holmgren, der zweite “Big Man” neben Harteinstein, kam auf 18 Punkte und 8 Rebounds.
Bis zur Halbzeit konnten die Pacers die Partie noch ausgeglichen halten, gingen sogar mit einer knappen Führung (48:47) in die Katakomben. Doch im dritten Viertel drehten die Thunder auf, angefeuert von ihrer gewohnt lautstarken Arena: Sie entschieden das Viertel mit 34:20 für sich, es war zugleich die Vorentscheidung in diesem Spiel.
Gilgeous-Alexander auch Finals-MVP
Gilgeous-Alexander, bereits der wertvollste Spieler der regulären Saison, wurde nach Spielende auch als wertvollster Spieler der Finalserie ausgezeichnet. Der Kanadier war neben dem MVP-Titel in seinem Meister-Jahr auch der beste Scorer der Saison, dies hatten vor ihm nur Shaquille O’Neal, Michael Jordan and Kareem Abdul-Jabbar geschafft.
“Das fühlt sich alles nicht real an. Wir haben so viel Arbeit investiert, so viele Stunden im Training, auf dem Court, im Fitnessraum”, sagte Gilgeous-Alexander. “Dieser Sieg ist für uns alle. Dieses Team hat es sich verdient, die Fans waren unglaublich, es ist ein unfassbarer Moment.”