Irland: Linke Kandidatin Connolly in Irland zur Präsidentin gewählt | ABC-Z

Die linke Politikerin Catherine Connolly ist mit großer Mehrheit zur neuen Präsidentin Irlands gewählt worden. Die unabhängige Kandidatin erhielt 63,4 Prozent der Stimmen. Ihre Gegenkandidatin, die ehemalige Ministerin Heather Humphreys, kam auf 29,5 Prozent. Connolly werde “eine Präsidentin für uns alle sein, und sie wird meine Präsidentin sein”, sagte Humphreys dem irischen TV-Sender RTÉ noch bevor das Wahlergebnis offiziell feststand.
Der Sieg der EU-Kritikerin Connolly in dem sonst überwiegend pro-europäischen Land gilt als deutlicher Dämpfer für die erst kürzlich wiedergewählte Mitte-Rechts-Regierung. “Ich werde eine Präsidentin sein, die zuhört, die nachdenkt und die sich zu Wort meldet, wenn es nötig ist. Gemeinsam können wir eine neue Republik gestalten, die jeden achtet”, sagte sie in ihrer Siegesrede im Dubliner Schloss.
Connolly folgt damit auf Amtsinhaber Michael D. Higgins, der nach zwei siebenjährigen Amtszeiten nicht mehr antreten durfte. Sie wird von linksgerichteten Parteien wie Sinn Féin, der Labour Party und den Sozialdemokraten unterstützt. Das Ergebnis stärkt die Hoffnungen der zerstrittenen linken Opposition unter Führung von Sinn Féin, ein Bündnis zu bilden, um die etwa 100-jährige Dominanz der Mitte-Rechts-Parteien Fianna Fail und Fine Gael zu brechen.
Connolly ist propalästinensisch und EU-kritisch
Die 68 Jahre alte Connolly spricht fließend Gälisch und
setzt sich für eine Vereinigung Irlands und Nordirlands ein.
Außenpolitisch tritt sie entschlossen propalästinensisch sowie kritisch
gegenüber der EU und den USA auf. Auch spricht sie sich gegen höhere
Verteidigungsausgaben und für eine strikt neutrale Haltung Irlands aus.
Das Staatsoberhaupt hat in Irland allerdings hauptsächlich
repräsentative und zeremonielle Aufgaben.
Mehrere Kandidaten hatten sich im Verlauf des
Wahlkampfs zurückgezogen, darunter der mehrerer Sexualstraftaten
beschuldigte Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Conor McGregor. Auch der Musiker
Bob Geldof und der Star aus dem Riverdance-Musical, Michael Flatley,
gaben ihre Kandidaturen auf.





















