Politik

Iran: “Wenn wir auf Damaskus schauen, sehen wir auch uns” | ABC-Z

Nach dem Sturz von Assad in Syrien hat sich in Iran etwas verschoben: Trotz Hidschab-Zwang und Energiekrise spürt unsere Autorin zum ersten Mal so etwas wie Hoffnung.

Die Menschen sind in einem Zustand der Verzweiflung gefangen.
© Arash Khamooshi/​Polaris/​ddp

Fast zwei Wochen ist es nun her, dass in Syrien das Regime
von Baschar al-Assad gefallen ist. In Teheran, der Hauptstadt des Iran, meiner
Heimatstadt, ist seither nichts mehr, wie es war. Oder besser: Es ist äußerlich
alles beim Alten, aber in unseren Köpfen hat sich etwas verändert, in meinem,
in dem meiner Freunde. Wir schauen auf Damaskus – und wir sehen auch uns. Ich
bin 36 Jahre alt und kann diesen Text nur unter einem Pseudonym schreiben. Es
ist zu gefährlich, im Iran seine Meinung frei zu äußern. Aber die Bilder aus
Syrien haben unsere Vorstellungskraft beflügelt, dass es eines Tages anders
sein könnte.

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