Inter Mailand gegen FC Barcelona war eine Ode an den Fußball | ABC-Z

Aktuell scheint die Welt ja ein bisserl aus den Fugen geraten zu sein. Aber zum Glück gibt es noch den Fußball, der am Dienstagabend im Mailänder Guiseppe-Meazza-Stadion mal wieder gezeigt hat, was er auch – oder besser: immer noch – sein kann: allerbeste Unterhaltung.
Trotz umstrittener Investoren, trotz teilweise völlig abgehobener Millionengehälter, trotz zahlreicher Korruptions-Skandale, in die so viele Würden(?)träger von Fifa bis Uefa und die Verbände selber verstrickt sind.
Was der FC Internazionale und der FC Barcelona von Hansi Flick dort im San Siro, in dieser Kicker-Kathedrale, dem Fußball-Duomo di Milano, aufgeführt haben, war nichts weniger als eine Ode an den Fußball, in Überlänge, mit dem fast ebenso spektakulärem Hinspiel sogar ein vorgezogenes Finale in zwei Akten.
Tempo, Taktik, Spielwitz, Raffinesse – gepaart mit italienischer Lebensfreude und deutschen Tugenden. Mut, unbändiger Wille, ja auch Gier in ihrer schönsten Form. Weiter, immer weiter. Dazu noch emotionale Eskalationen, eingerahmt von einer Stimmung auf den Stadionrängen, die selbst vor dem TV noch für Gänsehaut sorgten.
Dieses Spiel hatte eigentlich keinen Sieger (und erst recht keinen Verlierer) verdient. Der wahre Gewinner war am Ende der Fußball selbst – und natürlich seine Fans. Oder haben Sie während dieser 120 Minuten auch nur einen Augenblick lang an Krieg, Krisen oder eine vermurkste Kanzlerwahl gedacht?
In diesem Sinne: Grazie mille, Inter! Muchas gracias, Barca!