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Innenminister zeichnet Allinger Betrieb aus – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Wenn in Alling oder Eichenau während der Arbeitszeit die Feuerwehr zum Einsatz gerufen wird, folgen dem Alarm auch Mitarbeiter der Firma Böcker Maschinenwerke GmbH, die im Allinger Ortsteil Holzkirchen eine Niederlassung Süd hat. Filialleiter Markus Eberhard hat Verständnis dafür, dass seine Leute gebraucht werden und manchmal „Hals über Kopf“ den Arbeitsplatz verlassen. Für diese Haltung hat Bayerns Innen- und Katastrophenschutz-Minister Joachim Herrmann (CSU) nun die Böcker-Filiale als ehrenamtsfreundlichen Betrieb ausgezeichnet.

Dass Angehörige seines sechsköpfigen Teams die Arbeit unterbrechen, wenn die Sirene heult, der Piepser oder das Handy Alarm schlagen, um ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen, sei zwar für den Betrieb eine Belastung, aber auch notwendig, so Eberhard. „Ich wäre auch froh und dankbar, wenn ich schnell Hilfe bekäme, wenn mein Haus brennt oder ich bei einem Unfall einen Rettungsdienst bräuchte“, erklärt er.

Bei einem Blaulichtempfang im Churfürstensaal des ehemaligen Klosters Fürstenfeld, zu dem eine Vielzahl von Politikern, Bürgermeistern und Vertretern der verschiedenen Rettungsdienste gekommen waren, dankte der Minister 15 bayerischen Arbeitgebern für ihre Unterstützung des sicherheitsrelevanten Ehrenamts. „Wir haben in Bayern ein starkes Netzwerk für die Sicherheit unserer Bürger. Feuerwehren, Polizei, Rettungs- und Hilfsorganisationen, Technisches Hilfswerk und die Bundeswehr arbeiteten mit dem Freistaat zum Wohle der Bevölkerung eng und vertrauensvoll zusammen“, sagte der Minister. Schutz und Hilfe für die Bevölkerung zu jeder Tages- und Nachtzeit könne es nur geben, wenn hinter den vielen ehrenamtlichen Helfern Arbeitgeber stünden, die ihnen trotz möglicher Auswirkungen auf den Betriebsablauf den Rücken freihalten.

In der Böcker-Niederlassung Alling sind von sechs Mitarbeitern drei bei Feuerwehren ehrenamtlich tätig: Andreas Kiemer ist zweiter Kommandant der Allinger Wehr und Fabian Gröschl Aktiver, Maximilian Grain ist Kommandant in Eichenau. Die Feuerwehrmänner sind sich einig darin, dass es „keine Selbstverständlichkeit“ ist, dass ihr Chef so viel Verständnis aufbringt und ihnen die Möglichkeit gibt, zu Einsätzen zu eilen. Diese Haltung entspreche der Firmenphilosophie: „Ob Kunde oder Mitarbeiter, der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt“, sagt Grain.

Schwierig für kleine Betriebe

Grundsätzlich sei es für kleine Betriebe schwierig, dass Mitarbeiter alles liegen und stehen lassen, wenn der Piepser oder das Handy und die Sirenen Alarm schlagen. Da die Eichenauer und die Allinger Wehr nur selten gemeinsam alarmiert würden, manchmal bei Verkehrsunfällen auf der B 2 oder bei Hochwasser, müssten alle drei jedoch selten ausrücken.

„Vor allem wir Kommandanten überlegen uns bei Alarmen schon genau, ob wir dringend vor Ort sein müssen, oder ob es ausreicht, den Einsatz vom Arbeitsplatz aus telefonisch zu begleiten, denn die Wehrmänner sind ja voll ausgebildet“, verrät Grain. Schließlich müsse die Arbeit trotzdem getan werden. Bei der Feuerwehr in Eichenau mit etwa 500 Einsätzen im Jahr müsse man schon genau abwägen, ob ein Einsatz die Anwesenheit des Kommandanten erforderlich macht.

Das 1958 von Schmiedemeister Albert Böcker gegründete Familienunternehmen hat verteilt auf mehrere Standorte in Deutschland etwa 800 Mitarbeiter und ist auf „Höhenzugangstechnik“ spezialisiert, stellt Schrägbauaufzüge, Autokräne, Lasten- und Personenaufzüge her und verleiht diese auch. In der Niederlassung Süd in Alling werden Geräte gewartet, repariert und auch Ausleihe und Leasing verwaltet.

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