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ING setzt neue Hürden für kostenloses Girokonto – Sprecher äußert sich | ABC-Z

Frankfurt am Main. Für Girokonto, Girokarte und Depot ändert die ING ab 1. Dezember die Konditionen. Wir fassen zusammen, für wen es teurer wird.

  • Ab 1. Dezember passt die ING die Konditionen an, betroffen ist auch das Girokonto
  • Für Kundinnen und Kunden der ING wird die Girokarte teurer
  • Was ändert sich ab 1. Dezember konkret? Wir geben einen Überblick

Mit über neun Millionen Kundinnen und Kunden zählt die ING zu den größten bundesweit aktiven Banken. Zu den Kernprodukten der Direktbank zählen Girokonten, Baufinanzierungen, Spargelder, Verbraucherkredite und Wertpapiere. In Umfragen erreicht die Bank häufig hohe Zustimmungswerte – etwa im Ranking zur Kundenzufriedenheit der Süddeutschen Zeitung von April 2024.

Zum 1. Dezember passt die ING ihre Konditionen für einige Finanzprodukte an. Dabei werden gleich mehrere Produkte und Leistungen teurer. Auf welche Veränderungen können sich Verbraucher und Verbraucherinnen gefasst machen und was bedeutet das für ihr Geld?

ING ändert Konditionen ab Dezember: Sprecher äußert sich

Die ING informiert ihre Kunden und Kundinnen aktuell über das persönliche Postfach zu den geplanten Änderungen. Bereits ab dem 9. September soll dieser Prozess starten. „Die Kundinnen und Kunden werden beim Login in der App oder im Internetbanking auf die Zustimmungsmaske geleitet und können dort bequem ihre Zustimmung erteilen“, teilt ein Sprecher der Bank dieser Redaktion mit.

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Neue Konditionen ab 1. Dezember

Von den Neuerungen betroffen sind das Girokonto der ING und das Direkt-Depot* für die Wertpapierverwaltung. Wer künftig ein kostenloses Girokonto bei der ING führen will, braucht eine höhere monatliche Einkommensgrenze als bisher. Statt 700 Euro müssen demnach jeden Monat mindestens 1000 Euro auf das Konto eingehen.

Zudem passt die Bank die Gebühren für die Girokarte und die Kartennutzung in Fremdwährung an. Die ING begründet die Schritte mit den veränderten Bedingungen am Markt und den gestiegenen Kosten, die sie nun in geringem Umfang weitergeben will. Doch das ist nicht alles.

Girokonto und Depot der ING: Neue Konditionen im Überblick

Das gilt für das Girokonto ab 1. Dezember:

  • Künftig ist statt 700 Euro ein Geldeingang von mindestens 1000 Euro Voraussetzung für die kostenlose Kontoführung. Wer unter 28 Jahre alt ist, zahlt weiterhin kein Kontoentgelt.
  • Die optionale Girokarte kostet statt 0,99 Euro künftig 1,49 Euro pro Monat.
  • Das Bezahlen mit der Girokarte in Fremdwährung wird teurer: Statt 1,99 % werden 2,2 % des Umsatzes an Gebühr fällig – mindestens aber ein Euro je Umsatz.
  • Für die Visa-Debitkarte fallen für das Bezahlen und das Geldabheben künftig ebenfalls 2,2 % Auslandseinsatzentgelt anstelle von 1,99 % (mindestens ein Euro je Umsatz) an.
  • Wer an einem Geldautomaten der ING Bargeld einzahlt, muss künftig ein Prozent des eingezahlten Betrages an Gebühren entrichten: mindestens 2,50 Euro und maximal 7,50 Euro. Bisher war das kostenlos.

Gemäß einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 27. April 2021 sind alle genannten Änderungen zustimmungspflichtig und müssen von jedem Kunden und jeder Kundin schriftlich oder per App-Freigabe bestätigt werden. Über die neuen AGB informiert die ING aktuell in einem Online-Beitrag sowie im aktuellen Preis- und Leistungsverzeichnis. Wer nicht zustimmt, muss mit einer Kündigung rechnen. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn die neue Einkommensgrenze nicht erreicht wird.

Eine Alternative zur ING ist das Girokonto Smart der C24 Bank*, das bedingungslos kostenlos ist. Hier gibt es keine Regel für den Geldeingang oder eine Altersgrenze. Zu einem Girokonto der C24 gibt es eine Mastercard-Debit und optional eine kostenlose Girokarte (EC-Karte). Interessant sind zudem das Cashback und die Guthabenverzinsung von 2,25 Prozent im Jahr. Auch das Bestgiro von der Santander* ist bedingungslos ohne Kontogebühr nutzbar.

Direkt-Depot der ING – was sich ab Dezember konkret ändert

Das gilt für das Direkt-Depot ab 1. Dezember:

  • Kosten für Aktiensparpläne: Die Sparplangebühr sinkt von aktuell 1,75 auf 1,50 Prozent.
  • Handelsplatz Xetra: Das Entgelt erhöht sich von 1,90 auf 2,90 Euro.
  • Fonds: Das Handessplatzentgelt fällt weg. Künftig gibt es nur noch ein Orderentgelt für Fondsverkäufe, das sich aus 4,90 Euro und 0,25 Prozent des Ordervolumens zusammensetzt

Das Branchenmagazin Finanztip empfiehlt das Direkt-Depot der ING* wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Je nach Anlagestrategie kann aber auch ein anderes Depot interessant sein. Mit niedrigen Grundgebühren punkten etwa das Depot von Trade Republic oder der Free Broker von Scalable Capital*. Sowohl Trade Republic als auch Scalable Capital bieten eine Guthabenverzinsung an, die eine Alternative zum Tagesgeld sein kann.

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ING passt Gebühren an: Die Girokarte wird bald deutlich teurer

ING-Kunden und -Kundinnen mit einem Direkt-Depot profitieren in Teilen von den neu geltenden Konditionen. „Mit Wirkung zum 1. Dezember wird die Gebühr für Aktien-Sparpläne über Börse und Direkthandel von 1,75 auf 1,50 Prozent Provision vom Kurswert gesenkt“, erklärt der Sprecher der Bank. Die Änderung gelte auch für bestehende Sparpläne.

+++ Themenseite zur ING +++

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Tatsache ist aber auch, dass sich die Konditionen vor allem beim Girokonto nicht zugunsten der Kunden und Kundinnen entwickeln. Wer einen Geldeingang von weniger als 1000 Euro im Monat hat und älter als 28 ist, muss künftig 4,90 Euro für sein Girokonto bezahlen. Der Preis erhöht sich sogar auf 5,90 Euro monatlich, wenn sich die Kontoinhaber und -inhaberinnen für die Nachhaltigkeits-Erweiterung (Girokonto Future) entschieden haben.

Die Girokarte wird mit 1,49 Euro monatlich zudem deutlich teurer als bisher. Auch das kostenlose Bargeldeinzahlen über ING-Automaten fällt weg. Wer ab 1. Dezember etwa 500 Euro auf sein Konto einzahlt, muss davon fünf Euro an Gebühren abdrücken.

Fazit zu Gebühren-Update der ING: Klare Empfehlung für Kunden

Unser Fazit zum Update der ING: Kundinnen und Kunden mit mindestens 1000 Euro Einnahmen pro Monat treffen die neuen Konditionen ab 1. Dezember nicht ganz so heftig. Eine optionale Girokarte bei der ING dürfte sich für viele ohnehin kaum lohnen. Genau wie bei der Visa Card handelt es sich bei der Girokarte um eine Mastercard-Debit und explizit nicht um eine an das EC-Kartensystem angeschlossene Girokarte. Im Grunde bietet die Mastercard demnach keinen allzu großen Mehrwert und die Gebühr dafür kann gespart werden.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Die Fremdwährungsgebühren können ING-Kundinnen und -Kunden mit einer separaten Kreditkarte umgehen. Die Bank Norwegian etwa bietet eine Visakarte ohne Jahresgebühr an, mit der weltweit kostenlos bezahlt und Bargeld abgehoben werden kann. Auch die Barclays Visa* kommt mit null Euro Jahresgebühr sowie weltweit gebührenfreiem Auslandseinsatz. Beide Kreditkarten sind im Guthaben führbar und bieten einen automatischen Bankeinzug via Lastschrift an.

Wer die Voraussetzungen für eine kostenlose Kontoführung erfüllt, selten Bargeld einzahlt, nicht zwingend eine EC-Karte benötigt und die Auslandsgebühren umgehen kann, muss sich um die neuen Konditionen ab 1. Dezember nicht viele Gedanken machen. Wer die Voraussetzungen für die kostenlose Kontoführung dagegen nicht erfüllt und ein bedingungslos kostenloses Konto sucht, findet auf dem Markt Alternativen und kann die 58,80 Euro Kontogebühr durch einen Wechsel sparen.

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