Industrieunfall Mainaschaff: Gaswolke über Aschaffenburg – Bayern | ABC-Z

Durch einen Störfall in einem Industriebetrieb in der unterfränkischen Gemeinde Mainaschaff ist eine Gaswolke freigesetzt worden. Diese zog nach Behördenangaben am Dienstagabend auch über das nördliche Stadtgebiet von Aschaffenburg. Die Stadtverwaltung ruft die Bevölkerung auf, in den Häusern zu bleiben und Menschen aus dem Freien hereinzuholen.
Nach Angaben eines Sprechers der Feuerwehr Aschaffenburg ist es zu einem chemischen Unfall in einem Galvanikbetrieb gekommen. Dabei wurden sogenannte „Nitrosegase“ freigesetzt. Dieses Gasgemisch ist gelblich gefärbt, hat einen stechenden Geruch und ist in bestimmter Konzentration hochgiftig.
Bislang gebe es aber außerhalb des Betriebs keine Verletzten, sagte der Sprecher der SZ. Im Betrieb hat es nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken vier Leichtverletzte gegeben, einer der Mitarbeiter wurde einem Feuerwehrsprecher zufolge kontaminiert.
Die Feuerwehr versuche nun, die Konzentration der freigesetzten Gase zu ermitteln. Die Einsatzkräfte von Stadt und Landkreis sind seit 18:34 Uhr im Großeinsatz. Dabei sollte vor allem versucht werden, die chemische Reaktion in dem Metall verarbeitenden Betrieb zu stoppen. Dort ist offenbar Material in ein Säurebad gefallen.
Um kurz vor 21 Uhr teilte ein Feuerwehrsprecher mit, der über einen Schornstein nach draußen geleitete Rauch sei inzwischen nicht mehr gelblich. Die chemische Reaktion könnte demnach gestoppt worden sein. Man habe diese „mit Wasser niedergeschlagen“, ergänzte ein Sprecher am Einsatzort. Zweieinhalb Stunden nach Beginn des Einsatzes sei die Lage weithin „unter Kontrolle“. Um 22:36 Uhr teilten die Behörden schließlich mit: „Die Gefahr einer Gaswolke über Mainaschaff und Aschaffenburg besteht nicht mehr.“
Zuvor war die Bevölkerung eindringlich gewarnt worden, das betroffene Gebiet um Mainaschaff zu meiden, Schutz in Gebäuden zu suchen und Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten. Dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz zufolge sei die Gaswolke möglicherweise giftig. Die Bürgerinnen und Bürger wurden aufgerufen, gefährdete Personen vorübergehend bei sich aufzunehmen, Kindern und Hilfsbedürftigen zu helfen sowie auf Durchsagen von Polizei und Feuerwehr zu achten. Mainaschaff grenzt direkt an Aschaffenburg.
Die Polizei hat Ermittlungen über die Unfallursache eingeleitet. Diese sowie der Sachschaden ist bislang nicht klar.




















