Gesundheit

Alles was Sie über Blutspenden wissen müssen |ABC-Z

Wer darf Blut spenden?

Grundsätzlich darf jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren und ab einem Körpergewicht von 50 Kilogramm Blut spenden. Außerdem sollte man sich fit und gesund fühlen. Letztlich entscheiden die Ärzte vor Ort anhand eines Fragebogens und einer kurzen Anamnese, ob der Spender an diesem Tag wirklich spenden darf. Neben generellen Grunderkrankungen und chronischen Leiden können dagegen sprechen: die Einnahme von Medikamenten, Infekte, zahnärztliche Behandlungen, eine Operation, frische Tätowierungen oder ein Auslandsaufenthalt in einem Gebiet, in dem bestimmte Infektionskrankheiten vorkommen. Mit dem digitalen Spende-Check können Interessierte vorab prüfen, ob eine Spende derzeit für sie möglich ist: www.blutspende.de/blutspende/spende-check.

Was muss man zur Blutspende mitbringen?

Zu jeder Spende muss man sich mit einem Personalausweis oder einem Reisepass ausweisen. Bei manchen Blutspendezentren kann es sinnvoll sein, sich vorher anzumelden, bei anderen kann man einfach vorbeigehen. Es gibt auch Angebote an wechselnden Orten.

Muss ich mich vorbereiten?

Sie sollten davor ausreichend getrunken haben und auch danach mit Flüssigkeit nicht sparen – am besten Wasser oder ungesüßte Getränke. Außerdem sollten Sie davor und danach keine anstrengenden körperlichen Aktivitäten oder Sport planen. Nehmen Sie stattdessen lieber Nahrung zu sich, das stabilisiert den Kreislauf. Dabei können Sie darauf achten, beispielsweise Ei, Linsen, Haferflocken oder Fleisch zu essen und Früchte oder Saft zu trinken. Die Kombination aus Eisen- und Vitamin-C-reichen Lebensmitteln fördert die Regeneration.

Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.



Wie lange dauert eine Blutspende?

Man sollte für eine Blutspende rund eine Stunde Zeit einplanen. Zunächst kommen die Aufnahme, der medizinische Fragebogen sowie die kurze ärztliche Untersuchung. Die eigentliche Blutspende dann dauert nur rund fünf bis zehn Minuten. In dieser Zeit werden einem 500 Milliliter Blut abgenommen. Nach der Spende muss man sich einen Moment ausruhen und darf noch etwas essen und trinken. Das alles nimmt noch einmal rund eine halbe Stunde Zeit in Anspruch.

Wie oft darf man Blut spenden?

Blut darf man aus gesundheitlichen Gründen nicht ständig spenden. Der Körper soll genug Zeit haben, das gespendete Blut wieder zu ersetzen. Deshalb gilt: Zwischen zwei Spenden müssen mindestens 56 Tage, also acht Wochen liegen. Es kann auch Gründe dafür geben, dass die Ärzte zu einem größeren Abstand raten. Insgesamt dürfen Männer sechsmal und Frauen viermal innerhalb von zwölf Monaten spenden gehen.

Warum dürfen Männer häufiger Blut spenden als Frauen?

Der Körper braucht eine gewisse Zeit, um Blut nachzubilden. Frauen verfügen über eine geringere Blutmenge als Männer und haben in der Regel niedrigere Eisenwerte. Der Körper braucht länger, um Eisen herzustellen, als um die reine Blutmenge zu ersetzen. Daher dürfen Frauen nicht so oft Blut abgeben. Die Menstruation spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, auch wenn sie zusätzlich zu einem gewissen Blut- und Eisenverlust führt. Die Regelung gilt aber auch für Frauen, die nach der Menopause oder aus anderen Gründen keine Mens­truation haben.

Gibt es nicht auch Plasmaspenden?

Eine Plasmaspende ist eine besondere Form der Blutspende. Hierbei wird nur der flüssige Teil des Blutes gespendet. Das geschieht über eine besondere Technik, die sogenannte Plasmapherese. Dabei wird das Blut so gefiltert, dass das Blutplasma von den Zellen getrennt wird. Das Plasma behält die Maschine, die Zellen werden an den Spender zurückgegeben. Da nur die Blutflüssigkeit abgegeben wird, erholt sich der Spender davon schneller. Blutplasma darf also häufiger gespendet werden. Zwischen zwei Spenden können nur wenige Tage liegen. Aus Blutplasma werden vor allem Medikamente hergestellt. In Blutspendezentren kann man sich auch über diese Form der Spende informieren. Es kann der Besuch in speziellen Zentren nötig sein, wo Plasmapherese-Maschinen vorhanden sind. Neben der Plasmaspende gibt es auch eine reine Thrombozytenspende. Diese dauert deutlich länger – bis zu 90 Minuten – und kann ebenfalls nur in speziellen Zentren stattfinden. Ob man für eine Plasma- oder Thrombozytenspende geeignet ist und wie man sich dafür registriert, lässt sich bei Blutspendezentren erfragen.

Was habe ich als Spender davon?

Erst einmal gilt: Jeder kann schnell und unerwartet in die Situation kommen, dass er Blut benötigt. Blutspenden ist also ein Dienst an der Gemeinschaft, von dem man im schlimmsten Fall irgendwann selbst profitiert. Außerdem kann eine regelmäßige Blutspende wie ein kleiner Gesundheits-Check-up gesehen werden. Denn das gespendete Blut wird jedes Mal auf verschiedene Krankheiten sowie Bestandteile kontrolliert. Auffälligkeiten werden dem Spender sofort mitgeteilt, und er könnte im Fall der Fälle handeln, um seine Gesundheit zu schützen. Außerdem gibt es Studien, die nahelegen, dass Bluthochdruck durch Blutspenden sinken kann. Das allein ist zwar keine ausreichende Bluthochdrucktherapie, kann aber in bestimmten Fällen unterstützend wirken. Für Menschen, die zu viel Eisen im Blut haben oder zu viele rote Blutkörperchen, kann Blutspenden eventuell ebenfalls hilfreich sein. Außerdem besitzt man einen Ausweis, in dem die eigene Blutgruppe vermerkt ist. Im Notfall kann einem so schnell geholfen werden.

Gibt es genügend Blutspenden?

Nein, leider nicht. Rund 15.000 Blutspenden werden in Deutschland täglich benötigt, damit alle, die sie brauchen, versorgt werden können. Diese Zahl gibt das Deutsche Rote Kreuz an. Zur Blutspende bereit sind aber nur rund drei Prozent der Deutschen. Wichtig für die Versorgung ist, dass Menschen sich entscheiden, kontinuierlich Blut zu spenden, das also zu einem festen Termin im Kalender machen. Blutpräparate haben nämlich nur eine geringe Haltbarkeit. Spenden von Blutplättchen etwa – die Thrombozytenspende gehört mit der Vollblut- und der Plasmaspende zu den häufigsten Spendearten – halten nur vier Tage. Im Sommer werden besonders dringend Spender gesucht, weil durch Urlaubs- und Ferienzeit manch regelmäßiger Spender ausfällt. Außerdem führen zum Beispiel Motorradunfälle dazu, dass der Bedarf an Blutspenden im Sommer besonders hoch ist.

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