Immobilienpreise in Berlin, München, Hamburg: Dieses Detail überrascht | ABC-Z

Aktuelle Analysen zeigen die Quadratmeterpreise für Wohnungen und Häuser in Hamburg, München und Berlin. Eine Entwicklung wirft Fragen auf.
Wer durch Inserate für Immobilien stöbert, fragt sich früher oder später: Ist dieser Immobilienpreis gerechtfertigt? Eine Orientierung bieten die durchschnittlichen Quadratmeterpreise in Deutschland. Da die Analysen großer Immobilienportale in der Regel auf den Inseraten ihrer Plattformen basieren, liefern ihre aktuellen Auswertungen Daten aus dem ganzen Land und ermöglichen einen Vergleich. In den Städten Hamburg, Berlin und München kommen die Portale zu teils unterschiedlichen Ergebnissen – dabei überrascht vor allem eine Entwicklung aus der Hauptstadt.
Immobilienpreise in Deutschland: Das sind durchschnittliche Kosten
Der deutsche Immobilienmarkt setzte im zweiten Quartal 2025 die positiven Entwicklungen der Vorquartale fort. Das ermittelten sowohl Immoscout24 als auch Immowelt in ihren aktuellen Analysen. „Der positive Markttrend verfestigt sich: Besonders bemerkenswert ist das Comeback des Häusermarkts – die Nachfrage erreicht erstmals seit dem Boom-Jahr 2021 wieder Spitzenwerte“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24.
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Laut Crockford dominieren die Großstädte nach wie vor das Preisniveau. Gleichzeitig werde der ländliche Raum für Käufer zunehmend attraktiver. Dennoch kommt das Immobilienportal zu dem Ergebnis, dass die Preise über alle Immobilienkategorien hinweg gestiegen sind. So liegt der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen mit 4073 Euro am höchsten – und damit sogar über dem von Einfamilienhäusern.
Quelle: Immoscout24, Datenbasis sind Inserate auf Immoscout24 (Stand: Juli 2025)
Bei Immowelt zeigt sich ein ähnliches Bild: „Die Angebotspreise für Wohneigentum haben sich trotz anhaltend schwieriger Finanzierungsbedingungen weiter leicht erhöht“, heißt es von den Analysten. Eigentumswohnungen verzeichneten dabei einen Anstieg von 1,1 Prozent auf aktuell durchschnittlich 3193 Euro pro Quadratmeter. Die Preise für Einfamilienhäuser nahmen im selben Zeitraum um 0,3 Prozent zu und liegen nun bei 2780 Euro pro Quadratmeter
„Das derzeitige Marktumfeld bietet trotz leicht steigender Preise weiterhin ein sehr gutes Zeitfenster für Käufer“, urteilt Immowelt-Geschäftsführer Robert Wagner. „Die Konkurrenz am Markt ist nicht annähernd so hoch wie während der Boomjahre, und Verkäufer zeigen sich verhandlungsbereiter. Wer jetzt kauft, hat deutlich mehr Spielraum bei Preisgesprächen als noch vor einigen Jahren.“
Immobilienpreise in Berlin: Damit sollten Käufer rechnen
In Berlin sind die Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser günstiger als für Eigentumswohnungen.
© Getty Images | Nikada
Im deutschlandweiten Vergleich sind Immobilien besonders teuer sind die Immobilien in Berlin: Laut Immoscout kostet eine Bestands-Eigentumswohnung hier im Schnitt 4737 Euro pro Quadratmeter. Hochgerechnet auf 70 Quadratmeter ergibt das einen Kaufpreis von etwa 331.590 Euro. Wichtig: In diesem Betrag sind weder Nebenkosten noch Finanzierungskosten enthalten.
Quelle: Immoscout24, Datenbasis sind Inserate auf Immoscout24 (Stand: Juli 2025)
In der Analyse von Immowelt zeichnet sich ein etwas anderes Bild: Hier liegen die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand bei 4856 Euro pro Quadratmeter – mehr als in der Analyse von Immoscout24. Ein Detail, das sowohl bei Immowelt als auch bei Immoscout überrascht: In Berlin sind die Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser niedriger als die für Eigentumswohnungen.
Eine ähnliche Tendenz zeigt sich auch im bundesweiten Vergleich, in Städten wie Hamburg oder München ist dieses Muster jedoch nicht zu beobachten. Auf den ersten Blick wirkt das ungewöhnlich – schließlich gelten Häuser in der Regel als hochwertiger und bieten häufig mehr Platz und Freiheiten als Wohnungen. Gerade in Berlin dürfte die Entwicklung aber im Zusammenhang mit der hohen Wohnungsnachfrage im zentralen Stadtraum zusammenhängen.
Immobilienpreise in Hamburg: Das kostet der Traum vom Eigenheim

Immobilien in Hamburg sind im deutschlandweiten Vergleich teurer als viele andere Städte.
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Wer dachte, Berlin sei teuer, sollte einen Blick auf die Preise in Hamburg werfen: Laut Immoscout24 liegt der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen im Bestand hier bei 5221 Euro. Hochgerechnet kostet eine 70-Quadratmeter-Wohnung damit rund 365.470 Euro. Aber Achtung: Auch dieser Preis ist vereinfacht dargestellt. Nebenkosten und individuelle Ausstattungsmerkmale sind nicht berücksichtigt.
Quelle: Immoscout24, Datenbasis sind Inserate auf Immoscout24 (Stand: Juli 2025)
Auch in Hamburg zeigen die aktuellen Daten von Immowelt höhere Preise als bei Immoscout: So liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen im Bestand bei 5936 Euro. Einfamilienhäuser kosten dagegen im Schnitt 5048 Euro pro Quadratmeter.
Interessant sind dabei die unterschiedlichen Einschätzungen zur Preisentwicklung: Während die Preise für Einfamilienhäuser laut Immoscout sowohl im Bestand als auch im Neubau gestiegen sind, verzeichnet Immowelt einen Rückgang um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Immobilienpreise in München: So viel müssen Interessenten einplanen

Immobilien in München gibt es überwiegend zu Spitzenpreisen.
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Quelle: Immoscout24, Datenbasis sind Inserate auf Immoscout24 (Stand: Juli 2025)
Wenig überraschend: Am teuersten sind Immobilien in München. Hier liegen die Quadratmeterpreise für Bestandswohnungen bei 8706 Euro. Vereinfacht hochgerechnet bedeutet das: Eine 70-Quadratmeter-Wohnung kostet rund 609.420 Euro. Das ist fast doppelt so viel wie in Berlin.
Während Immowelt in Hamburg und Berlin durchgehend höhere Preise ausweist, ist es in München anders: Laut Immowelt liegen die Preise für Bestandswohnungen mit 8235 Euro pro Quadratmeter unter den Werten von Immoscout24. Die Kaufpreise für Einfamilienhäuser liegen hier im Durchschnitt bei 9456 Euro pro Quadratmeter.
Was allerdings in allen drei Städten gleich ist: Die Immobilienpreise sind im zweiten Quartal gestiegen. Auch künftig kündigen einige Prognosen weiter steigende Immobilienpreise an – vor allem in den Großstädten.