Immobilienmarkt: Preise für Wohnimmobilien steigen erstmals seit zwei Jahren | ABC-Z
Die Preise für
Wohnimmobilien in Deutschland sind im Frühjahr erstmals seit
zwei Jahren gestiegen. Sie erhöhten sich von April bis Juni
2024 bundesweit um durchschnittlich 1,3 Prozent zum Vorquartal, wie
das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist das
erste Plus seit dem zweiten Quartal 2022. Demnach war nur noch
für Wohnungen in dünn besiedelten ländlichen Regionen ein
Preisrückgang zu beobachten. Ein- und
Zweifamilienhäuser verteuerten sich dagegen überall.
In den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt,
Stuttgart und Düsseldorf stiegen die Preise um 1,6 Prozent bei Wohnungen
beziehungsweise um 2,3 Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern gegenüber dem
Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren Wohnungen dort noch
um 1,5 Prozent günstiger und Häuser um vier Prozent.
Experten sehen Trendwende
“Steigende Umsätze am
Immobilienmarkt sprechen dafür, dass wir aktuell eine
Stabilisierung der Preise erleben, die von Dauer ist”, sagte Ökonom Martin Güth von der Landesbank
Baden-Württemberg (LBBW). Der Abwärtstrend
dürfte nun beendet sein. Im August und September seien die
Hypothekenzinsen spürbar gesunken. “Mit diesem Rückenwind sollte
sich die Marktbelebung in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen.”
Wohnimmobilien
sind seit Mitte 2022, dem Höhepunkt des jahrelangen Booms, deutlich
billiger geworden. Dem Statistischen Bundesamt zufolge verbilligten sich
Wohnungen und Häuser 2023 im Schnitt um 8,5 Prozent gemessen am
Vorjahr. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) sprach vom stärksten
Preisrückgang seit rund 60 Jahren.
Hauptgrund
für das Ende des Immobilienbooms waren gestiegene Kreditzinsen. Viele
Menschen können sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten,
Verkäufer müssen ihre Preise senken. Zuletzt sind Immobilien aber wieder
etwas erschwinglicher geworden, da nicht nur die Kaufpreise, sondern
auch die Bauzinsen gefallen sind.