Berlin

Im Linienbus durch die Berliner Geschichte | ABC-Z

Es waren die beiden Zentren der geteilten Stadt, die der 100er verband. An der Auskunft darüber, wo der Bus startet und endet, erkennt man – vielleicht – die Herkunft der Fahrgäste: Vom Zoo nach Mitte ist die Westauskunft. Vom Alex zum Ku’damm lautet die Ost-Zusammenfassung. Oder: Man könnte an der Richtungsangabe die Herkunft erkennen, denn der Bus macht eigentlich vergessen, dass es da Ost und West gab, weil es keine Tour ist, auf der die Teilungsschauplätze abgeklapptert werden.

Es sind der Alex, die Straße Unter den Linden, das Brandenburger Tor, das Reichstagsgebäude, das Schloss Bellevue, der Breitscheidplatz und der Bahnhof Zoo als eine Art Tor zum Ku’damm, an denen der Bus durch den Verkehr rumpelt.

Am Anfang und am Ende der Linie lagen die beiden Zentren des Ostens und des Westens und dazwischen so vieles, was vor dem Zweiten Weltkrieg ikonische Bedeutung für die Stadt hatte oder was dann nach 1945 so ganz unterschiedlich umgebaut und umgenutzt wurde. Viele der Haltestellen des 100ers zwischen den Häusern und Parks des jahrhundertealten Berlins liegen an den Mauern und Gebäuden, die der Osten und der Westen in den Jahren der Teilung errichtet hatten. So erzählen der Alex, die Liebknechtstraße, die Spandauer Straße oder die Wilhelmstraße davon, was im Osten architektonisch passiert ist und an der Kongresshalle, an den Rändern der Bauausstellung Interbau in Moabit oder eben am Breitscheidplatz erlebt man, wie sich der Westen in den Jahren der Teilung die Zukunft der Stadt vorstellte und sie gestaltete.

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