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Icking: Große Projekte trotz knapper Kasse – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Es war ein Kraftakt, aber die Gemeinde Icking hat ihn noch einmal hinbekommen, im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen: „Unser Haushalt ist ausgeglichen“, zeigte sich Bürgermeisterin Verena Reithmann (UBI) am Montag im Gemeinderat erleichtert. So sieht sich Icking gerüstet für die großen Investitionen in den nächsten Jahren.

Das sind vor allem Baumaßnahmen. Wie die neue Gemeinschaftsturnhalle für Grundschule und Gymnasium, die die Gemeinde zusammen mit dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen baut und bei der sie mit Kosten von 4,7 Millionen Euro beteiligt ist. Ein großer Kostenfaktor ist auch das geplante neue Dorfener Feuerwehrhaus mit 3,6 Millionen Euro.

Die Kreisumlage steigt signifikant

Trotz der schwarzen Null im Haushalt ächzt auch die kleine Isartalgemeinde schwer unter verschiedenen finanziellen Herausforderungen. Immer schwerer zu schaffen macht ihr zum einen die Kreisumlage, die mit erwarteten 3,2 Millionen Euro um rund 655 000 Euro höher liegt als noch im Vorjahr. Das Dilemma: „Dem stehen keine entsprechenden Einnahmesteigerungen gegenüber“, so Reithmann, der es sichtlich ein Bedürfnis war, die verschiedenen Zwickmühlen zu erläutern, in denen die Gemeinde steckt.

So müssen sich die Bürger darauf einstellen, mehr zur Kasse gebeten zu werden. Denn da ist zum einen die Dorfener Straßenentwässerung hinunter zur Kläranlage Wolfratshausen. Dafür kommen auf die Kommune jährliche Investitionskosten in Höhe von 180 000 Euro zu, sodass es nicht ohne teurere Abwassergebühren geht. Diese liegen derzeit noch bei 1,55 Euro pro Kubikmeter und werden wohl ab 2026 steigen. 

Kitagebühren müssen wohl erhöht werden

Der dritte große Posten betrifft die Kinderbetreuung. Die Unterdeckung in den gemeindlichen Kitas und dem Johanniter-Kinderhaus wächst dramatisch. Sie ist von 441 000 Euro im Jahr 2022 auf 623 000 Euro im Jahr 2024 geklettert. Grund dafür sind die höheren Personalkosten. „Die Schere geht immer weiter auf“, so Reithmann, die eine weitere Erhöhung der Kitagebühren für wohl unvermeidlich hält.

Viel finanziellen Spielraum hat die Gemeinde in diesem Jahr also nicht. „Trotzdem haben wir uns einige kleinere Dinge vorgenommen“, sagte Reithmann. Anschließend hatte Kämmerer Stefan Fischer das Wort, der das Zahlenwerk im Detail erläuterte. So beträgt der Ansatz für den Verwaltungshaushalt 11,3 Millionen Euro. Die größten Ausgaben dort sind wie erwähnt die Kreisumlage mit 3,2 Millionen Euro und die Personalkosten mit zwei Millionen Euro. Nach Abzug der Einnahmen aus Steuern oder Gebühren wie Steuern oder Gebühren bleiben gerade noch 550 000 Euro übrig, die dem Vermögenshaushalt zugeführt werden können. Aus diesem werden klassisch die Investitionen finanziert.

Griff in die Rücklagen

Für 2024 stehen zum Beispiel Planungskosten für den Turnhallen-Neubau und den Abriss der alten Halle in Höhe von 800 000 Euro an, dazu die brandschutztechnische Sanierung (180 000 Euro) und ein besserer Hochwasserschutz (480 000 Euro) für die Grundschule. Der Bauhof bekommt einen Traktor für rund 200 000 Euro, die beiden Feuerwehren dürfen sich über eine erneuerte Schlauchreinigungsanlage beziehungsweise eine Tragkraftspritze (zusammen 70 000 Euro) freuen, der Tennisclub Icking TCI über einen Zuschuss für zwei neue Plätze Tennisplatzes in Höhe von rund 15 000 Euro. Den Dorfener Spielplatz lässt sich die Gemeinde 30 000 Euro kosten. Erste Planungen für einen Gehweg in der Ludwig-Dürr-Straße sind mit 25 000 Euro angesetzt. Außerdem bekommt der Bauhof eine Wärmepumpen-Heizung für 95 000 Euro. Das geht aber alles nicht ohne einen tiefen Griff in die Rücklagenkasse (1,8 Millionen Euro). Diese wird in den nächsten vier Jahren nahezu leer sein, sie schrumpft von acht Millionen Euro (2024) auf eine laut Fischer „Rumpfrücklage“ von 230 000 Euro. Um die weiteren Investitionen wie geplant stemmen zu können, steht der Gemeinde deshalb im Jahr 2028 eine Kreditaufnahme von einer halben Million Euro ins Haus. Der Haushalt wurde ohne weitere Diskussionen einstimmig verabschiedet.

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