“Ich kann nichts beschönigen”: Biden sieht “dunkle Zeiten” für die USA | ABC-Z
“Ich kann nichts beschönigen”
Biden sieht “dunkle Zeiten” für die USA
28.10.2025, 02:54 Uhr
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Während der amtierende US-Präsident an Bord der Air Force One mit einer dritten Amtszeit kokettiert, sorgt sich sein Vorgänger um die Demokratie in den USA. In seiner ersten Rede nach dem Ende seiner Strahlentherapie beschwört Joe Biden die Widerstandskraft Amerikas.
Der frühere US-Präsident Joe Biden hat sich besorgt zum Zustand der Demokratie in den USA geäußert. “Freunde, ich kann nichts beschönigen. Es sind dunkle Zeiten”, sagte der 82-Jährige laut Associated Press bei einer Preisverleihung in Boston.
Dennoch gab sich der Demokrat zuversichtlich: “Amerika ist kein Märchen”, sagte Biden. “Seit 250 Jahren ist es ein ständiges Hin und Her, ein existenzieller Kampf zwischen Gefahr und Möglichkeit.” Es sei noch nicht der Zeitpunkt, um aufzugeben. “Wir sind eines der wenigen Länder weltweit, das jede Krise, mit der es konfrontiert war, immer wieder gestärkt überwunden hat”, führte Biden aus. “Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir wie immer gestärkt, weiser, widerstandsfähiger und gerechter aus dieser Krise hervorgehen werden.”
Die Bürger sollten sich nicht von Angriffen auf die Meinungsfreiheit oder Donald Trumps Tests der Grenzen der Exekutivgewalt abschrecken lassen, sagte der Ex-Präsident bei seiner Ansprache am Edward M. Kennedy Institute in Boston weiter. Es war sein erster öffentlicher Auftritt nach Abschluss einer Strahlentherapie gegen seine Prostatakrebserkrankung.
Biden beschwört Präsidentschaft mit begrenzten Befugnissen
“Seit seiner Gründung war Amerika ein Leuchtturm für die mächtigste Idee, die es jemals in der Geschichte der Welt in Bezug auf Regierungsführung gegeben hat”, sagte Biden. “Diese Idee ist stärker als jede Armee. Wir sind mächtiger als jeder Diktator.” Amerika sei auf eine Präsidentschaft mit begrenzten Befugnissen, einen funktionierenden Kongress und eine unabhängige Justiz angewiesen.
Er sagte voraus, dass das Land “seinen wahren Kompass wiederfinden werde, solange wir den Glauben bewahren”. Dazu führte er Beispiele von Menschen an, die sich gegen die Drohungen der aktuellen Regierung zur Wehr setzen, darunter Beamte, die aus Protest zurücktreten, sowie Universitäten und Comedians, die von Trump ins Visier genommen wurden.
Unterdessen kokettierte Trump zum wiederholten Mal mit einer dritten Amtszeit, die laut US-Verfassung ausgeschlossen ist. “Ich würde es liebend gerne tun”, sagte Trump an Bord des Präsidentenflugzeugs Air Force One auf eine entsprechende Frage. Als ein Reporter nachhakte, ob er eine dritte Amtszeit nicht ausschließe, antwortete er ausweichend: “Schließe ich es nicht aus? Ich meine, das müssen Sie mir sagen.”
