“Ich habe es schon oft gesagt”: Selenskyj fordert Trump zu Ukraine-Besuch auf | ABC-Z

“Ich habe es schon oft gesagt”
Selenskyj fordert Trump zu Ukraine-Besuch auf
14.04.2025, 07:16 Uhr
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Der Angriff auf Sumy ist für die USA eine Erinnerung, dass Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine nötig sind. In Kiew glaubt man nicht an ein Ende des Krieges. Präsident Selenskyj will, dass Trump sich die verheerenden Folgen der russischen Angriffe persönlich ansieht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, in die Ukraine zu reisen, um sich ein Bild der durch den russischen Angriffskrieg verursachten Zerstörung zu machen. “Wir möchten, dass Sie kommen und sich das ansehen”, sagte Selenskyj in einem im US-Sender CBS ausgestrahlten Interview an den US-Präsidenten gerichtet.
“Bevor Sie irgendwelche Entscheidungen treffen oder Verhandlungen führen – kommen Sie und sehen Sie sich die Menschen, Zivilisten, Soldaten, Krankenhäuser, Kirchen und Kinder an, die zerstört oder tot sind”, sagte Selenskyj. Bei einem Besuch in der Ukraine würde Trump verstehen, “was Putin getan hat”.
Das Interview für die Sendung “60 Minutes” war vor dem russischen Angriff auf Sumy im Nordosten der Ukraine aufgezeichnet worden. Bei dem Angriff wurden am Sonntag mindestens 34 Menschen getötet. Der Vorfall wurde international scharf verurteilt. “Mir wurde gesagt, dass sie einen Fehler gemacht haben. Aber ich denke, es ist eine schreckliche Sache. Ich denke, der ganze Krieg ist eine schreckliche Sache”, fügte der Präsident hinzu. Weitere Details gab er dazu nicht an. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Brian Hughes, sagte, der Raketenangriff sei “eine klare und brutale Erinnerung daran”, dass Verhandlungen nötig seien, “um diesen schrecklichen Krieg zu beenden”. Weder Trump noch das Weiße Haus erwähnten in ihrer Kritik Russland namentlich.
Trump scheint im Ringen um eine Waffenruhe in der Ukraine angesichts mangelnder Fortschritte zunehmend die Geduld zu verlieren. Putin hatte einem Vorschlag für eine bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine eine Absage erteilt. Am Freitag forderte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social, Russland müsse “sich bewegen”. Selenskyj sagte dazu: “Ich habe es Präsident Trump schon oft gesagt (…): Putin wollte den Krieg nie beenden. Er wollte nie, dass wir unabhängig sind. Putin will uns komplett zerstören.”
Darauf angesprochen, dass Trump ihn als “Diktator” bezeichnet und der Ukraine vorgeworfen hatte, für den Krieg verantwortlich zu sein, sagte Selenskyj, dass “die russische Sichtweise” in den USA vorherrsche. Dies sei bezeichnend für den massiven Einfluss Russlands auf die US-Politik.